Was mit Medien

Bücherkiste: Der Mann, der Donnerstag war (1907) und Es lebe Star Trek (2018)

Kurz vor Ende des Jahres kommen noch einmal zwei Buchbesprechungen: Ein Roman und ein Sachbuch. Damit habe ich es doch noch auf 10 Bücher in diesem Jahr geschafft.

G.K. Chesterton – Der Mann, der Donnerstag war (1907)

Ich versuche ja immer mal wieder, ein paar ältere Klassiker zu lesen. Diese sind im kindle Shop meistens recht günstig und da sie oft etwas kürzer sind, auch prima geeignet, um die Anzahl der gelesen Bücher kurzfristig noch hoch zu schrauben. Dieses Mal fiel meine Wahl auf den britischen Autor Chesterton, der wohl vor allem durch seine Father Brown Geschichten bekannt geworden ist. Hier versucht er sich an einem etwas anderen Genre. Vorsicht: Im Text tauchen einige Spoiler auf – bei einem Buch, was mehr als 100 Jahre alt ist, sollte das in Ordnung sein.

Gabriel Syme wird von der Londoner Kriminalpolizei rekrutiert, um Zugang zum innersten Zirkels eines Anarchistenbundes zu bekommen. Er wird tatsächlich in den siebenköpfigen Führungskreis aufgenommen und bekommt dort den Decknamen Donnerstag. Der Anführer der Bande nennt sich Sonntag und plant einen großen Anschlag auf die öffentliche Ordnung.

Wenn man mal von den immer wieder auftretenden Rechtschreibfehlern absieht, die ja oft ein großes Problem bei den älteren kindle Texten sind (und damit meine ich keine alte Rechtschreibung, sondern es sind tatsächlich einfach falsche Buchstaben – das automatische digitalisieren lässt grüßen), lässt sich der Roman relativ flüssig lesen und wirkt auch noch immer recht aktuell. Das Abenteuer ist spannend und gut konstruiert und die Überraschung, dass sich nach und nach die anderen Köpfe des Führungszirkels ebenfalls als verdeckte Ermittler entpuppen, funktioniert besonders am Anfang gut. Im Laufe der Zeit gelangen allerdings einige phantastische Elemente mit in das Buch, das muss man ein Stück weit mögen. Insgesamt aber ein überraschend moderner Roman mit einer flotten Krimi- und Abenteuergeschichte.

Björn Sulter – Es lebe Star Trek (2018)

Nach über 20 Jahren und dem Star Trek Universum von Ralph Sander, erschien mal wieder ein deutsches Star Trek Sachbuch, klar, dass ich mir das auch kaufen musste. Autor ist Björn Sulter, der sich mittlerweile durch seine Mitarbeit bei vielen Online Magazinen einen Namen gemacht hat.

Sulter reitet in seinem Buch im Schweinsgalopp durch die mittlerweile lange Star Trek Geschichte, wodurch vor allem die schon oft erzählten frühen Jahre etwas zu kurz kommen. Wer einen Episoden-Guide erwartet, wird etwas enttäuscht sein, diesen gibt es nämlich zu den alten Serien nicht, hier sollte man weiterhin auf Sander-Werk zurück greifen. Die Staffeln werden hier nur im Ganzen besprochen, was dann teilweise etwas in ein name dropping der Episoden müdet, von denen aber, abseits der Ultra-Fans vielleicht, nicht jeder immer alle Titel im Kopf hat. Stärken hat das Buch dagegen bei den neuern Filmen und bei Star Trek Discovery, bei der die Episoden in aller Ausführlichkeit besprochen werden und einen guten Spagat zwischen Hard Facts und Fun Facts finden. Wie in seinen Online-Texten auch hat Sulter einen sehr angenehmen Plauder-Ton drauf, dem man gut ung auch gerne folgen kann, und hält auch mit seiner persönlichen Meinung nicht hinter dem Berg. Immer wieder nett ist auch der Seitenblick seiner Frau auf das Thema zu lesen. Auf Strecke wiederholen sich allerdings manche seiner Stilmittel etwas.

Letzlich ein flüssig und unterhaltsam zu lesendes Buch für alle Star Trek Fans, das sich aber leider nicht richtig entscheiden kann, ob es ein Kompendium (und damit eine Fortsetzung zum Star Trek Universum) oder eine persönliche Geschichte zu Star Trek sein möchte. Spannend sein wird es zu sehen, ob irgendwelche Folgeprojekte daraus entstehen. Stoff genug gäbe es, bei der Vielzahl an neu angekündigten Projekten.

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