Was mit Medien

Fantasy Filmfest – White Nights 2017

Passend zum Winterwetter standen die White Nights, die mittlerweile dritte regelmäßige Veranstaltung des Fantasy Filmfests, an. Zwei Tage, ein Kinosaal, zehn Filme. Drei davon habe ich mir an diesem Wochenende gegeben. Nicht alle davon haben zwingend zum Thema gepasst – aber sollten sie gut sein, muss man da ja nicht weiter nachfragen. Meine Reviews in chronologischer Reihenfolge:

The Invisible Guest (Spanien 2016) – 7 von 10 Punkten

Offizielle Beschreibung: Der erfolgreiche Unternehmer Adrián (Mario Casas) hat einen schlechten Tag, einen richtig schlechten Tag. Als er in einem Hotel aufwacht, findet er seine Geliebte ermordet im Badezimmer. Die Beweislast ist erschlagend: die Tür war von innen versperrt und es gibt keine anderen Verdächtigen. So steht der reiche Geschäftsmann kurz davor, alles zu verlieren: seine Familie, seine Karriere, seine Freiheit. Am Abend vor der Verhandlung taucht dann auch noch ein neuer Zeuge auf, der Adriáns Urteil erheblich beeinflussen könnte. Einzig Star-Anwältin Virginia (Ana Wagener) kann jetzt noch helfen, in letzter Minute eine neue Verteidigung auf die Beine zu stellen. Dafür muss sie allerdings die volle Wahrheit kennen! Unaufhaltsam wie ein Uhrwerk spitzt sich die scheinbar ausweglose Situation zu, und je mehr Adrián sich in die Ecke gedrängt fühlt, desto düsterer werden seine Geständnisse.

Fazit: Ein spannender Krimi mit mehreren überraschenden Wendungen. Der größte Teil des Films wird über Rückblicke erzählt, äußerst wirkungsvoll. Hauptfigur Adrián wechselt dabei mehrfach vom Opfer zum Mitläufer zum berechnenden Verbrecher und wieder zurück. So bleibt der Film bis zum Ende packend. Und die Auflösung ist dann auch tatsächlich eines Fantasy Filmfests würdig. Insgesamt nichts weltbewegendes, aber gute Unterhaltung.

Hunt For The Wilderpeople (Neuseeland 2016) – 9 von 10 Punkten


Offizielle Beschreibung: Der dicke Ricky (Julian Dennison) ist ein Problemkind mit hohem Verschleiß an Pflegefamilien. Die grummeligen Hinterwäldler Bella und Uncle Hec (Sam Neil) sind seine letzte Chance, die drohende Erziehungsanstalt zu verhindern. Doch kaum hat sich der dreizehnjährige Pechvogel eingelebt, kommt es zu einem unerwarteten Schicksalsschlag. Eine Katastrophe, die Ricky und Uncle Hec bald durch den tiefsten neuseeländischen Busch stapfen lässt, ständig auf der Flucht vor durchgeknallten Kopfgeldjägern, machtbesessenen Sozialarbeiterinnen und gereizten Wildschweinen. Aus einem harmlosen Trip wird plötzlich eine der größten Hetzjagden des Landes. Und unter den Augen von Medien und Sympathisanten steigt das ungleiche Duo zu Volkshelden auf. Doch die Schlinge zieht sich immer enger um die beiden zusammen. Oder, wie Ricky sagen würde: „Shit just got real!“

Fazit: Was dieser Film auf dem Fantasy Filmfest zu suchen hat, ist schwer zu erklären. Es gibt nichts fantastisches, keinen Grusel, keine Blutfontänen, überhaupt nichts. Das einzige, was passt: Der Film ist fantastisch gut. Wie es sich für einen Film aus Neuseeland gehört, sind die Landschaften traumhaft. Aber dazu ist der Film auch noch überraschend lustig und lässt uns mit den beiden Hauptfiguren mitleiden. Diese sind ganz toll gespielt von Dennison und Neil, deren Charakterentwicklungen kommen langsam, aber stetig. Der Film macht einfach Spaß beim zuschauen. Völlig unverständlich, dass er anscheinend nicht ins reguläre Kino kommt.

The Osiris Child (Australien 2016) – 6 von 10 Punkten

Offizielle Beschreibung: Deserteur Kane Sommerville (Daniel MacPherson) kämpft sich Seite an Seite mit Ex-Häftling Sy Lombrok durch unwirtliches Niemandsland. Dicht gefolgt von einer Horde fieser Alien-Monster, die versehentlich freigesetzt nun auf Vernichtungsfeldzug gegen die Menschheit wüten. Der gefährlichste Gegner der beiden Männer ist jedoch die Zeit: In wenigen Stunden soll alles Leben auf dem Planeten ausradiert werden.

Fazit: Die Story ist simpel: Vater will Tochter retten, bevor der Planet im Arsch ist. Das versucht man, durch einige zähe Rückblenden aufzupeppen, wodurch der Film sich selbst ausbremst. Die Monster sehen etwas albern aus. Der vollständige Titel des Films auch: Science Fiction Volume One: The Osiris Child. Trotz allem macht der Film Spaß. Er sieht hochwertig aus und der Sound ist eindrucksvoll. Der Unterschied zwischen der schniecken Raumstation und dem dreckigen Planeten passt. Und hey, es ist endlich mal wieder Weltraum-SF abseits des Blockbuster-Kinos! Nichts, was man gesehen haben muss, aber Fans des Genres dürfen da gerne einen Blick riskieren.

***

Und das war es auch schon wieder. Ausführlichere Reviews als mein Geschreibsel und zu allen Filmen findet man beim Wortvogel. Im April geht es wahrscheinlich weiter mit den klassischen Nights, das große Festival folgt dann schließlich im Herbst.

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