KW 47/2025: Rosalía, FOFS, Kohlrabenschwarz und die Åre-Morde
Happy Sunday!
Da ich mir bereits unter der Woche mit dem umfangreichen Star Trek Beitrag schon einen Worf… äh… Wolf geschrieben habe, muss der mediale Wochenrückblick einmal ohne Einleitung auskommen. Nur so viel: In dieser Woche blühen die Sonderzeichen: Å, ç, í – ohne copy & paste wäre ich aufgeschmissen gewesen.
Los geht’s:

In der vergangenen Woche fand das Festival of Future Storytellers (FOFS) in München an der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) statt. Neben verschiedener Talks wurde in den eigenen Kinos eine ganze Reihe an internationalen Kurzfilmen gezeigt. Wir waren an einem Abend für zwei Kurzfilm-Blöcke am Stück da. So sahen wir insgesamt sieben Filme, wovon Dad’s Not Home vom polnischen Regisseur Jan Saczek wohl der eindrucksvollste war. Zwei Jungs versuchen die Demenz-Erkrankung ihres Vaters vor seinem Umfeld geheim zu halten. Saczek war auch vor Ort und stand nach dem Screening für eine kurze Q&A Session zur Verfügung (mittleres Bild). Ebenfalls gut waren That Summer I Got Accepted To University vom russischstämmigen Regisseur Aleksandr Belov, Nine Days in August von Ella Knorz und A Year of Marriage vom mexikanischen Regisseur Pablo Camargo López. Ich lasse die Titel einfach mal so stehen, unwissend, wie ihr sie auch ansehen könnt. Zusätzlich hatte ich mir auch noch einen Mittag im Büro frei geräumt und habe mir in der Zeit den Vortrag des zugeschalteten Dmitry Glukhovsky, Autor der Metro-Triologie, zum Thema World Building in Literature, Games & Film angehört (rechts im Bild). Insgesamt eine sehr nette Veranstaltung, die sich jedoch klar auf ein eher studentisches Publikum fokussiert hatte.


Die Åre-Morde (Staffel 1, 5 Folgen, Schweden, Netflix) – 5 von 10
Die Ermittlerin Hanna Ahlander (Carla Sehn) verläßt Stockholm, um sich in dem Wintersportort Åre von ihrem fordernden Job zu erholen. Aber auch dort geschehen Morde und so greift sie der örtlichen Polizei in Form von Daniel Lindskog (Kardo Razzazi) unter die Arme. Die Serie hat alles, was man von einem Nordic Noir Krimi erwartet: Düstere Abgründe hinter der Fassade, gebrochene Ermittler und verschneite Winderlandschaften. Nur: Es will hier nicht zusammen passen. Vielleicht ist dafür die Laufzeit zu kurz. In den fünf Folgen werden zwei getrennte Geschichten erzählt, mehr als zwei lange Fernsehfilme bekommt man deshalb eigentlich nicht geboten. Die Ermittelnden schafften es in der Kürze der Zeit nicht, gesteigertes Interesse bei mir zu wecken. Selbst die beiden durchaus tragischen Mordfälle plätschern so vor sich hin – wobei der finale Zweiteiler noch einen Tick besser ist als der Dreiteiler zu Beginn. Da gibt es leider bessere Vertreter dieses Genres.
Kohlrabenschwarz (Staffel 1, 6 Folgen, Deutschland, Sender) – 6 von 10
Mystery aus Deutschland! Wenn auch mit einem Augenzwinkern erzählt, aber immerhin! Die Serie selbst hat schon eine kleine Reise hinter sich gebracht. Produziert einst für den Streamingdienst Paramount+, wurde sie dort nach einigen Monaten wieder von den Servern genommen und tauchte nun bei den Öffentlich-Rechtlichen wieder auf. Und darum geht es: Der Psychologe Stefan Schwab (Michael Kessler) wird widerwillig von der Polizei mit Fällen konfrontiert, in denen in der bayerischen Idylle düstere Märchenmotive eine blutige Spur hinter sich herziehen. Schwab zur Seite stehen: Die Polizistin Anna Leitner (Bettina Lamprecht), der Priester Hartl (Peter Ketnath) und Schwabs Ex-Frau Susanne (Bettina Zimmermann). Die Serie basiert auf einer Hörspiel-Reihe und ist grundsympathisch, was vor allem an den geerdeten (aber auch simplen) Figuren liegt. Die Fälle sind abwechslungsreich und erhalten im Laufe der Staffel einen immer stärkeren, roten Faden. Die Serie nimmt sich selbst nicht zu ernst, was aber – neben einigen, witzigen Momenten – auch leider öfter zu einem etwas unausgewogenen Mix zwischen blutiger Märchen-Gewalt, dramatischen Wendungen und lockeren Caféhaus-Szenen führt. Die eingebauten Effekte passen aber gut zu dem lockeren Ton, in einer hochdramatischen Serie würden sie etwas negativ auffallen. Und bei aller Sympathie für Michael Kessler: Er ist ein hervorragender Beobachter von kleinen Gesten und Eigenheiten, was man seinen vielen liebevollen Parodien oft anmerkt. Als Schauspieler wirkt er dagegen aber leider etwas künstlich und alles zu einstudiert. Die Kritikpunkte und die Bewertung sollten aber niemanden davon abhalten, trotzdem mal die Serie anzutesten. Denn sie ist echt nett und ist eine Serienfarbe, die man hierzulande nicht so oft produziert.

Gesehene Spiele in dieser Saison: 13 von 13 Liga-Spielen = 100%. (Saison 2024/25: 85%)
Gegen die SV Elversberg gab es eine hochverdiente 2:3 Niederlage. Erinnerungen an die Heimniederlage gegen den 1. FC Kaiserslauten wurden wach, denn erneut lief der KSC lange Zeit einem Rückstand hinterher, glich kurz vor Schluß doch noch aus, und musste dann in der Nachspielzeit das 2:3 hinnehmen. Kohlrabenschwarz präsentiert sich weiterhin die Defensive des KSC, gegen das agressive Pressing auf Höhe des Strafraums wussten sie in den ganzen 90 Minuten kein Mittel. Elversberg hätte gut und gerne doppelt so viele Tore erzielen können. Die beiden Jokertore von Roko Simic waren am Ende zu wenig. Der KSC nun mit den meisten Gegentoren unter allen Teams aus der oberen Tabellenhälfte.
In den nächsten drei Spielen geht es nun ausschließlich gegen Teams aus den Top 5 der Tabelle. Wenn da defensiv nicht endlich eine Antwort gefunden wird, reicht es auch in dieser Saison nur für einen Platz im grauen Mittelfeld.

- WM-Quali: Das beste kam für das deutsche Männer-Fußballteam zum Schluß: Mit einem 6:0 gewannen sie das letzte Qualifikationsspiel und sicherten sich so das Ticket für die Mammut-WM im kommenden Jahr. Die Vorfreude darauf ist bei mir persönlich im Moment noch gedämpft, eine gewisse Übersättigung macht sich breit. Da hatte ich vor einigen Jahren selbst auf das Kapitel in Katar etwas mehr Lust. Aber kann ja noch kommen.
- Curaçao: Denn manche schöne Geschichten bietet der Sport ja trotzdem immer wieder. So wie die erste Qualifikation in der Geschichte für die Karibikinsel Curaçao, die kleinste Nation, die es je zu diesem Turnier geschafft hat. Herzlichen Glückwunsch!
- Für eine handvoll Backpapier mehr: Ich bin ja kein Amazon Prime Kunde. So viel bestelle ich dort nun auch nicht und selten brauche ich irgendwas dringend gleich am nächsten Tag. Und Prime Video wird seit einem fiesen Vorstellungsgespräch vor vielen Jahren konsequent boykottiert. Wenn ich also bei Amazon etwas bestelle, dann muss ich Versandkosten zahlen. So auch theroretisch in der letzten Woche, wenn ich nicht über die nötige Summe gekommen wäre, um auch so keine Versandkosten zu bezahlen. Genau 0,39€ hatten mir dafür zunächst gefehlt. Also habe ich so ziemlich das günstige in den Warenkorb gelegt, was ich finden konnte. Eine Packung Backpapier für 1,15€. Und da ich mir dadurch die Versankosten spare, mache ich damit quasi sogar Gewinn! Warum Amazon dann jedoch auf die Idee kam, diese Bestellung auf mehrere Lieferungen aufzuteilen, das ist mir jedoch ein Rätsel.
- Lichterkette: Update zur Vorwoche: Sie hängt seit Samstag auf dem Balkon.

Zur Abwechslung gibt es heute einmal Musik aus Spanien. Dort hat sich die Sängerin Rosalía zu einem großen Megastar aufgeschwungen. Ihr neues Album Lux geht gerade durch die Decke und wird auch von den Kritiken überschwänglich gelobt. Verständlich, denn sie hat da wirklich viel versucht und nicht den sicheren Weg gewählt. Ihre Musik liegt nah an der Klassik und bietet viel Pomp und Theatralik – lässt aber damit ihren Gesang noch besser zur Geltung kommen. Der erste Vorbote des Albums war Berghain, was auch hierzulande ein großes Thema war. Vorspielen möchte ich euch aber La Perla, ein Lied mit einer wirklich wunderschönen Melodie. Da sollte man unbedingt einmal reinhören.
Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit und habt einen guten Start in die neue Woche!