Der richtige Ton,  Was mit Medien

KW 44/2025: A House of Dynamite, Dexter: Wiedererwachen, Der Wunschbaum, Josienne Clarke und das Ewigkeitsprojekt, Alma und der Wolf

Happy Sunday und nun auch noch einmal offiziell willkommen in der Winterzeit!

Zeit ist ein gutes Stichwort. Ich weiß nicht genau, wo sie im Moment so hingeht. Aber seit Wochen reicht es nicht dazu, mehr als den medialen Wochenrückblick online zu stellen. Und selbst der ist in manchen Wochen eine knappe Angelegenheit. Aber es ist wie es ist. Immerhin ist das hier nur ein Hobby und ich bin nur meinen eigenen Deadlines verpflichtet.

Mit diesen weisen Worten geht es hinein in den November. Heute mit dabei ist das Spin-Off einer Serie, der ich eigentlich überdrüssig geworden bin. Dazu ein spannender Mystery-Roman aus Österreich, ein Musiktipp aus Schottland und einige Couchfilme. Viel Spaß!

Hier in meinem Viertel wurde vor einigen Wochen eine Fläche für Street-Art Kunsterschaffende ausgewiesen, an der sie sich großflächig verwirklichen konnten. Die Aktion nannte sich Back to the Roots, die dazugehörige Fläche wurde von der Deutschen Bahn bereit gestellt und war vorher eine graue Lärmschutzwand in der Nähe der S-Bahn Stammstrecke. Sie ist jedoch nicht gerade mit Durchgangsverkehr gesegnet, ungeplant werden wohl die wenigsten dort vorbei kommen. Für mich war es jedoch nur ein kleiner Spaziergang am vergangenen Sonntag, um die neuen, bunten Kunstwerke zu betrachten.

Caroline Hofstätter – Das Ewigkeitsprojekt (Österreich, 2019) – 8 von 10

Klappentext: Es ist ein ruhiger Morgen im friedlichen Städtchen Hills View – zu ruhig. Als die junge Ärztin Sarah Berger vor die Tür ihres Hauses tritt, stellt sie entsetzt fest, dass alle Bewohner der Stadt über Nacht verschwunden sind. Aber wohin? Und warum haben sie ihre Häuser penibel aufgeräumt, bevor sie die Stadt verließen? Verzweifelt sucht Sarah nach Hinweisen, was in dieser Nacht in ihrer Stadt geschehen ist und wohin alle, die sie kennt, verschwunden sind – doch sie befindet sich bereits selbst mitten im Ewigkeitsprojekt. Daraus zu entkommen, wird für sie mit aller wissenschaftlichen Logik nicht einfach, denn die Gesetze der Physik gelten nicht länger…

Review: Die Geschichte fängt harmlos und mysteriös an. Sarah erwacht eines Morgens und obwohl zunächst alles einen normalen Eindruck macht, spürt man schnell, dass hier etwas nicht stimmt. Dieses beklemmende Gefühl erzeugt die Autorin sehr gut und schafft es, immer noch nachzulegen. Wer dabei an eine Folge von Black Mirror, an Matrix oder auch an Severance denkt, liegt damit nicht so falsch. Und auch die eigene Arbeit im Home Office erkennt man leicht wieder. Nun ist es bei Mystery ja oft so, dass das Szenario spannender ist als die Auflösung. So auch hier. Denn leider verlässt sich Hofstätter nicht nur auf dieses Szenario, sondern überfrachtet die zweite Hälfte ein wenig mit zu vielen weiteren Ideen, die das etablierte Einsamkeitszenario etwas zerstören. Die zusätzlichen Figuren sind leider etwas platt. Zwar kommt die Story trotzdem noch sicher ins Ziel, aber die erste Hälfte ist trotzdem stärker.

Fazit: Interessanter Mysteryroman, der seine Stärke zum Ende hin nicht ganz ausspielt.

Dexter: Wiedererwachen (Staffel 1, 10 Folgen, USA, Paramount+) – 8 von 10

Die Serienkiller-Serie Dexter entpuppt sich als langlebiger, als man es erwarten konnte. Die Originalserie ist vor einigen Jahren mehr schlecht als recht ausgelaufen, danach entstanden für den Streaming-Markt jedoch noch einige Spin-Offs. Das aktuellste davon ist Dexter: Wiedererwachen, das bereits vorab mit einem spektakulären Cast von sich reden machte. Kann die Serie selbst da qualitativ mithalten? Kurz gesagt: Sie kann. Dexter (Michael C. Hall) erwacht aus dem Koma. Er folgt seinem Sohn Harrison (Jack Alcott) nach New York, der dort im Visir der Polizei ist. Offenbar kann er seine Familien-Gene nicht verleugnen. Dexter gerät in Kontakt mit dem Reichen Leon (Peter Dinklage), der als besonderes Hobby einen illustren Kreis an Serienmördern (u.a. Eric Stonestreet, Neil Patrick Harris, Krysten Ritter, David Dastmalchian und Uma Thurman) unterhält. Das große, dunkle New York ist eine wunderbare Kulisse für die Serie und eine gute Abwechslung zu Miami in der Mutterserie. Sicherlich ist der Plot sehr konstruiert, das war er in der Serie ja schon immer. Aber er funktioniert. Dexter ist wieder da, so als wäre er nie weg gewesen und als würden wir die letzten Staffeln einfach ignorieren. Die Serie ist spannend und die Lage für Dexter wird sehr bedrohlich. Die Verbindung zu seinem Sohn funktioniert, die Gast-Auftritte seiner alten Kollegen wirken nicht aufgesetzt und vor allem Batista (David Zayas), der Dexter auf den Fersen ist, ist eine Bereicherung. Und neben der Starriege unter den weiteren Serienkillern funktionieren auch die beiden New Yorker Cops Wallace (Kadia Saraf) und Oliva (Dominic Fumusa) gut und sind echte Typen. Schade nur, dass das Staffelfinale etwas faul geschrieben ist und zu viele Zufälligkeiten bietet. Das verdirbt aber nicht den Spaß an der ganzen Staffel.

A House of Dynamite (Regie: Kathryn Bigelow, USA, 2025, Netflix) – 9 von 10

Große Aufregung bei den US-Militärs.Eine Interkontinentalrakete unbekannter Herkunft ist in der Luft und auf dem Weg in die USA. Welchen Befehl soll der Präsident (Idris Elba) geben, um angemessen zu reagieren? Kann man sie noch abfangen? Mit Militäraction kennt sich Regisseurin Kathryn Bigelow spätestens seit The Hurt Locker und Zero Dark Thirty (9/10) bestens aus. Und obwohl in diesem Film die Menschen meist nur aufgeregt auf Bildschirme schauen, schafft sie es auch hier, atemlose Spannung zu generieren. Das liegt zum einen am tollen Cast, aus dem Rebecca Ferguson, Tracy Letts und Gabriel Basso heraus stechen. Zum anderen aber auch an der trockenen und schnörkellosen Inszenierung. Ein mitlaufender Countdown funktioniert halt meist. Hier sehen wir ihn gleich drei Mal, denn die Geschichte wird nacheinander aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt, die jedoch – und das ist ein kleiner Kritikpunkt – erstaunlich wenig neue Facetten auf die Geschichte werfen. Die Story selbst macht betroffen und nachdenklich. Denn wir sehen keine kriegstreibenden Menschen bei der Wahl einer kompromisslosen Reaktion auf den Raketenangriff, sondern einen (fast etwas unübersichtlichen) Haufen an ruhig arbeitenden Menschen, die höflich und respektvoll miteinander umgehen, aber vom System bzw. von den vorhandenen Notfall-Handbüchern in eine potentielle Gewaltspirale gedrängt werden. Trotz aller Vernunft scheint niemand in der Lage sein, das Rad zu stoppen. Das System funktioniert und entlbindet die Entscheidenden vom empathischen Mitdenken. Wie in einem Schachspiel versuchen sie, die nächsten Schritte festzulegen, ohne den ersten Zug in seiner Gesamtheit überhaupt zu kennen. Vor diesem Hintergrund ist deshalb auch das Ende des Films so passend, wie es eben ist.

Die Toten vom Bodensee: Der Wunschbaum (Regie: Michael Schneider, Deutschland/Österreich, 2025, ZDF) – 6 von 10

Es gibt wieder eine neue Kollegin für Kriminalhauptkommissar Oberländer (Matthias Koeberlin): Bezirksinspektorin Mara Eisler (Anna Werner Friedmann) fängt im Bregenzer Dezernat an und entdeckt zum Einstand gleich eine Leiche. Eine junge Frau, die tot unter dem sogenannten Wunschbaum liegt und offenkundig vergiftet wurde. Der Kriminalfall ist okay, die Auflösung etwas wild und die Gegend am Bodensee – wie immer in dieser Reihe – sehr stimmungsvoll eingefangen. Schade nur, dass die neue Ermittlerin nur eine Variation ihrer Vorgängerinnen ist und Oberländer dazu immer wieder sein bekanntes Gesicht aufsetzt. Da hätte man gerne einmal eine neue Dynamik einbringen können.

Alma und der Wolf (Regie: Michael Patrick Jann, USA, 2025, Paramount+) – 5 von 10

Am Küstenstreifen Oregons ermittelt der Polizist Ren Accord (Ethan Embry) in einem mysteriösen Wolfsangriff. Die Situation spitzt sich zu, als sein Sohn (Lukas Jann) während des Falls verschwindet. Der als Tierhorror angekündigte Film enttäuscht und wird seiner FSK18 Einschätzung nicht wirklich gerecht. Statt Horror ist es mehr ein Drama rund um den Polizisten Accord, dass am Ende auch etwas überambitioniert aufgelöst wird. Das ist deutlich zu dick aufgetragen und macht den Film eher wirr als erhellend und rechtfertigt auch nicht die teilweise zähen 90 Minuten, das schwache Creature Design schon gar nicht. Und das man den Film kurz beschreiben kann, ohne die titelgebende Alma (Li Jun Li) zu erwähnen, spricht auch Bände.

Gesehene Spiele in dieser Saison: 11 von 11 Liga-Spielen = 100%. (Saison 2024/25: 85%)

In einem engen Spiel gab es für den KSC einen 2:1 Heimsieg gegen den FC Schalke 04, der als Tabellenführer in den Wildpark gereist war. Von Beginn an zeigten sie auch, warum sie oben in der Tabelle standen: Defensiv sehr stabil, gingen sie vorne sehr früh und massiv drauf und ließen dem KSC kaum Platz für den Spielaufbau. Die erste Hälfte ging ohne große Chancen mit 0:0 zu Ende. In der zweiten Hälfte erzielte Schalke 04 durch einen strittigen Elfmeter den 1:0 Führungstreffer. Aber die Karlsruher blieben im Spiel. Eine Standardsituation half beim Ausgleich: Beifus wuchtete per Kopf einen Eckball in das Tor. In der Folge hatten beide Teams die Chance auf den Siegtreffer. Und während der KSC das vorherige Heimspiel in der Nachspielzeit noch verlor, erzielten sie dieses Mal den Siegtreffer. Erneut war es Schleusener, der zur Stelle war, und eine abgefälschte Flanke über die Linie drückte. Das waren drei Big Points!

Neben der Liga gab es unter der Woche auch noch DfB Pokal. Und dort trat der KSC in der 2. Runde auswärts beim Bundesligisten Borussia Mönchengladbach an. Nach derem schwachen Saisonstart gab es durchaus Hoffnungen auf ein Weiterkommen auf Karlsruher Seite. Diese zerschlugen sich jedoch bereits nach wenigen Minuten, als der Bundesligist in Führung ging. Der KSC brauchte etwas, um ins Spiel zu finden und vezeichnete nach einer halben Stunde die ersten eigenen Chancen, darunter eine sogenannte 100% für Egloff, der frei vor dem gegnerischen Tor auftauchte. Er vergabe. Hätte, wenn, aber – man weiß nicht, was dann passiert wäre. So gehörte auch der Beginn der zweiten Hälfte wieder den Gladbachern und sie erhöhten auf 2:0. Zwar kam der KSC durch den Anschlußtreffer durch Schleusener noch einmal ran, kam aber danach nicht mehr zu nennenswerten Chancen. Die Gladbacher dagegen hatten diese reichlich und machten mit dem 3:1 schließlich den verdienten Deckel auf dieses Pokalspiel.

  • Statistik Oktober: Letzten Monat sind die Klickzahlen wieder etwas zurück gegangen, bewegten sich aber immer noch auf dem Niveau vom Oktober 2024. Es bleibt damit weiter spannend, ob der Jahresrekord aus dem Vorjahr übertroffen werden kann. Bei Google bleibt die Klickrate wie seit einem halben Jahr weiter bei ungefähr 1,0%, jedoch wurde die Seite nicht mehr so oft vorgeschlagen wie in den letzten drei Monaten. Dabei fällt vor allem auf, dass vor allem die Anzahl der Seiten, die richtig viele Impressionen bekommen haben, weniger werden. Die Spitze wird dünner. Top-Artikel war zum vierten Mal in Folge Musik bei Ina’s Nacht gefolgt von dem Beitrag zum Song Crimson and Clover. Überraschung auf Platz 3: Dorthin hat es mein Beitrag Magical Mystery Shopping aus dem Februar geschafft, einem geschickt platzierten Link in den Kommentaren zu einem Beitrag beim Wortvogel sei Dank.
  • Olympische Spiele in München: München sagt ja zu Olympischen Spielen in der Stadt. Und das sogar relativ deutlich mit einer 2/3 Mehrheit und quer über das gesamte Stadtgebiet. Wie es mit dem Ergebnis nun weiter geht ist erst einmal ungewiss. Es gibt noch kein Verfahren zur Bestimmung eines Kandidiaten aus Deutschland. Es gibt noch keine großen Infos, wann die Spiele vom IOC für die Jahre 2036, 2040 und 2044 vergeben werden. Aber jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt und der wurde nun gemacht.
  • Salz kaufen: Habt ihr das auch? Wenn die große Salzpackung einmal im Jahr (wenn überhaupt) leer wird und dann steht ihr im Supermarkt vor dem Regal und überlegt, welches Salz ihr kaufen müsst, obwohl ihr das Ding eigentlich jedes Mal beim Kochen in der Hand habt? So ging es mir in der letzten Woche beim Einkaufen, denn es war mal wieder soweit.

Die Musik kommt heute aus Großbritannien. Josienne Clarke nahm ihr neues Album Far From Nowhere in einer abgelegenen Hütte in den schottischen Highlands auf. Das Ergebnis ist ein sehr reduzierter Sound der Singer/Songwriterin, bei dem man meint, im Hintergrund noch den Kamin knistern zu hören. Ein Album für triste Herbsttage. What Do I Do ist dabei der Song des Albums, der einen eigenen Videoclip spendiert bekommen hat.

Herzlichen Dank an alle, die bis zum Schluß durchgehalten haben, denn es war der längste Beitrag des Jahres. Habt einen guten Start in die neue Woche!

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