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KW 43/2025: Landman, The Paper und ein Besuch in Fürth

Happy Sunday!

Ich hatte ein verlängertes Wochenende, da ich mir am Freitag frei genommen hatte. Was ich da erlebt habt, das lest ihr gleich. Außerdem in diesem Wochenrückblick: Zwei Serien aus den USA. Viel Spaß und gut Kick!

Obwohl ich von Fürth bereits das Stadion kannte und irgendwann auch einmal auf einem Street Food Market gelandet bin, hatte ich die Innenstadt von Fürth noch nie gesehen. An diesem Freitag wollte ich das nun ändern. Mit dem Deutschland-Ticket fuhr ich zunächst bis Nürnberg und stieg dort für die letzten Meter in die Bahn nach Fürth um.

Vom Bahnhof war der Weg nicht weit bis zur Innenstadt bzw. zunächst bis zur Fußgängerzone. Diese unterschied sich nicht groß von anderen Einkaufsstraßen in mittelgroßen Städten. Spannender war dagegen die dahinter liegende Altstadt. Die ruhige Gustavstraße ist voller historischer Fachwerkhäuser mit kleinen Cafés und traditionellen Restaurants. Schade nur, dass zumindest an diesem Freitagmittag die Hälfte davon noch geschlossen war. Es war sowieso sehr ruhig in der Stadt. Außer ein paar Schulkindern und ein paar Fans der SpVgg Greuther Fürth, die sich vereinzelt auf das Spiel am Abend einstimmten, war nicht besonders viel los. Ein Blick wert ist noch die St. Michael Kirche, die in einer Seitenstraße liegt, sowie der schöne Grüne Markt (das große Bild unten) mit seinen Gaukler-Figuren.

Gegessen habe ich im fränkischen Restaurant Zum Tannenbaum. Stilecht gab es ein tolles, fränkisches Schäufele, sowie ein Grüner Bier. Danach war ich ordentlich satt! Und machte mich so auf den Weg ins Stadion. Da ich eigentlich etwas mehr Zeit für die Altstadt eingeplant hatte, kam ich dort wesentlich früher an als erwartet.

Kurzer Zeit-Sprung zur Rückreise am Abend: Da ich zunächst etwas Probleme hatte, die richtige Haltestelle für die Rückfahrt zum Bahnhof zu finden (der Zugang zum Gästeblock lag nämlich etwas abseits im Wohngebiet), brauchte ich eine Weile, bis ich wieder am Fürther Bahnhof war. Beim Umsteigen in Nürnberg hatte ich dagegen Glück und erwischte den früheren – und schnelleren – Regionalexpress nach München noch, weil dieser erst mit 45 Minuten Verspätung eintraf und ich dadurch quasi direkt umsteigen konnte. Man muss die Probleme der Bahn einfach als Chance verstehen! Gegen halb zwölf war ich wieder zu Hause, das Ende eines langes Tages. Wie erfolgreich der war, lest ihr nun:

Gesehene Spiele in dieser Saison: 10 von 10 Liga-Spielen = 100%. (Saison 2024/25: 85%)

Während ich das erste Mal so richtig in der Innenstadt von Fürth war, war dies dagegen mein bereits dritter Stadionbesuch bei der SpVgg Greuther Fürth. Das erste Mal war in der Aufstiegssaison 2006/2007, als der KSC hier am letzten Spieltag sich mit einem 3:1 Sieg zurück in die 1. Liga feierte. Das zweite Mal zum Saisonauftakt 2015/2016 – das Spiel nach der verlorenen Relegation gegen den HSV. Damals hieß das Stadion noch sympathisch Trolli-Arena, mittlerweile hört es auf den Namen Sportpark Ronhof und war an diesem kühlen Freitagabend im späten Oktober mit gut 12.000 Zuschauern besetzt, davon über 2.000 im Gästeblock des KSC.

Nach der unglücklichen Niederlage in der Vorwoche schickte KSC-Coach Eichner die gleiche Startelf auf den Rasen und die belohnte sich nach bereits mit 3 Minuten mit dem 1:0 durch Geburtstagskind Schleusener, der im Moment seinen x-ten Frühling erlebt. Noch vor der Pause konnte Egloff auf 2:0 erhöhen. In der Folge wurde es ein ungefährdeter Auswärtssieg gegen schwache Fürther. Wanitzek erhöhte auf 3:0. Dass das Heimteam trotzdem in der Nachspielzeit noch kurzzeitig davor stand, auf 2:3 wieder heran zu kommen, sollte Eichner im Nachgang noch mit Recht verärgern. Zum Glück beruhigte Wanitzek mit seinem zweiten Treffer in der 5. Minute der Nachspielzeit zum 4:1 die Nerven. Ein schwacher Gegner und eine gute Chancenverwertung sorgten so für den ersten Auswärtssieg der Saison.

Landman (Staffel 1, 10 Folgen, USA, Paramount+) – 7 von 10

Nach dem kommerziellen Erfolg von Yellowstone hat dessen Schöpfer Taylor Sheridan mit Landman eine ähnliche Serie nachgelegt. Auch hier gibt es wieder die einfache Welt der ehrlich und hart arbeitenden Männer, dieses Mal auf den Ölfeldern Texas, während die sauberen Anzugträger (hier in Form von Jon Hamm) mit deren Arbeit Million verdienen und mit großen Worten große Geschäft machen. Dazwischen steht mit Tommy Norris (Billy Bob Thornton) das Bindeglied zwischen diesen beiden Welten. Er ist der Problemlöser vor Ort in den Wüsten Texas. Und Probleme gibt es dort wahrlich genug: Neben den gefährlichen Arbeiten an den Fördertürmen, wo es immer wieder Unfälle gibt, melden sich auch immer wieder die örtlichen Drogenkartelle zu Wort, die sich bei der Ausführung ihrer Arbeit behindert fühlen. Im Laufe der Staffel nimmt die Spannung immer mehr zu, die Probleme häufen sich und Tommy steht im zynischen Auge dieses Sturms. Unterstützt wird die Story immer wieder durch heroische Bilder der Arbeiter und durch eine epische, musikalische Untermalung. Trotzdem kommt die Serie bisher nicht an den besten Phasen von Yellowstone heran. Dazu ist die Serie viel zu sehr eine One-Man Show von Thorntons Tommy, der etwas zu abgeklärt alle Probleme löst. Da hat die Arbeitsteilung auf Kevin Costners Ranch besser geklappt. Die einfachen Arbeiter kommen etwas zu kurz, hier sind sie am präsentesten noch durch Cooper (Jacob Lofland) – Tommys Sohn – und durch die Witwe Ariana (Paulina Chavez).

Sagte ich, Tommy kommt mit allen Problemen zurecht? Nun, das stimmt nicht ganz, denn seine Ex-Frau Angela (Ali Larter) und seine Tochter Ainsley (Michelle Randolph) haben ihren eigenen Kopf und machen ihm damit genug Probleme. Und damit direkt zum größten Kritikpunkt der Serie: Die weiblichen Hauptfiguren. Für eine Ensemble-Serie im Jahr 2024 sind diese beiden auffallend schlimm geschrieben. Zwischen dem ganzen Testosteron darf vor allem Ainsley als verwöhnte Tochter in den ersten Folgen fast nur  im Bikini durch die Szenen laufen. Angela interessiert sich fast nur für sich und ist nur am Feiern und ihrem Ex-Mann Vorfwürfe machen. Dazu bekommen die beiden einen fast lächerlichen Sub-Plot in einer Seniorenresidenz zugeschrieben. Kurz: Es ist fast zum fremdschämen, was da passiert. Junganwältin Rebecca Falcone (Kayla Wallace) soll dagegen offensichtlich als toucher, weiblicher Gegenpol etabliert werden, ohne irgendwie zu erklären, warum sie so gut und so herzlos sein soll. Das ist zu wenig. Und wie Demi Moore für ein paar unbedeutende Szenen in dieser Serie gelandet ist, weiß sie wahrscheinlich selbst nicht. Eine Serie über die Männerwelt der Ölforderung wäre vollkommen in Ordnung gewesen – und der Aspekt funktioniert ja auch gut – aber da hätte man diese Frauenfiguren besser gleich weggelassen. Lediglich Ariana funktioniert ganz gut. Davon abgesehen wäre auch ein kritischerer Umgang mit der Föderung von Öl wünschenswert gewesen. Dies alles hat Yellowstone mit Leichtigkeit besser hinbekommen.

The Paper (Staffel 1, 10 Folgen, USA, Sky on Demand) – 6 von 10

Ein Dokumentationsteam begleitet die Mitarbeiter der alteingessenen Zeitung Toledo Truth Teller mit ihrer Kamera bei deren täglichen Arbeit, als mit Ned Sampson (Domhnall Gleeson) ein neuer Chefredakteur seinen Job antritt. Die Comedy ist ein Spin-Off der US-Serie The Office, die ich nie gesehen habe, aber zumindest von verschiedenen Memes kenne. Dessen Ansatz, die Kamere in direkter Interaktion mit den Figuren zu stellen, ist mittlerweile alles andere als neu, man denke nur an Modern Family oder What We Do In The Shadows, eine Innovation ist das also nicht mehr. So kommt es am Ende doch wieder auf die Figuren und die Geschichten an. Und beides ist bei The Paper ganz nett, mehr jedoch auch nicht. Die Serie tuckert durch ihre Premierenstaffel und man mag ihr nicht böse sein, aber so richtig zwingend ist es halt auch nicht. Zwar habe ich bei der Finalfolge dann doch gemerkt, dass ich die Figuren eigentlich mag und bei den wenigen Entwicklungen schon wissen wollte, wie es weiter geht, weswegen ich dann doch kurz gezuckt habe, der Serie nicht doch noch die höhere Punktzahl zu geben. Aber nein, über die ganze Staffel war mir das zu egal. Ich weiß, dass viele die Vorgängerserie lieben, aber vielleicht ist das hier entweder einfach eine Klasse schwächer oder es ist schlicht und einfach nicht mein Humor.

  • Samstag, 15:30: Seit dem Wegfall der Bundesliga-Konferenz bei Sky am Samstagnachmittag, fehlt dort etwas. Sich ein Spiel herauszupicken kann bei solchen Ansetzungen wie an diesem Wochenende schon eine Herausforderung sein. Das manuelle Umschalten geht wesentlich langsamer von der Hand als das betreute Zappen in der Konferenz. Und der groß angekündigte Match-Alarm ist auch keine verlässliche Optionen, wenn die Alarme erst fünf bis zehn Minuten nach den Toren auf den anderen Plätzen erscheinen. Und wenn wir schon dabei sind: Etwas mehr Zeit sollte Sky auch mal wieder in die Qualitätssicherung investieren. Die Fehler in den Grafiken häufen sich, von verpassten Anstößen ganz zu schweigen. Für den Preis sollte da besseres geboten sein!
  • Behalten – Dinge, die ich nicht (mehr) aussortieren würde: Wegschmeißen geht schnell, aber bei manchen Dingen lohnt es sich auch, sie aufzuheben. Queen All zeigt: Welche.
  • Berlin ohne Bahn und eigenes Auto: Über die Mobilität in der Großstadt schreibt der Blog Ruminarium am Beispiel von Berlin.
  • Mehr „Real Life“, oder…?: Über die sogenannten sozialen Medien kann man ja viel diskutieren. Unter anderem auch darüber, wie „echt“ dort alles ist und sein sollte. Mirli über ein interessantes Thema.
  • What to do in Taiwan: Die Insel hatte ich nun nicht gerade auf meiner Bucket-List, aber das, was morgenwirdgestern hier aus ihrem Urlaub berichtet, klingt schon sehr spannend.

Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit und habt einen guten Start in die neue Woche!

Ein Kommentar

  • bullion

    Ach Fürth, da hast du dich ja tief ins Frankenland vorgewagt. 😉
    „The Paper“ klingt für mich als großen „The Office“-Fan doch zumindest interessant. Werde ich mir mal vormerken, wenn es irgendwo laufen sollte, was nicht Sky ist.

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