
KW 21/2025: Mission Impossible – The Final Reckoning, The Straight Story und Homeland
Happy Sunday!
Ihr habt es vermutlich gar nicht gemerkt, aber ich war in dieser Woche für ein paar Tage in Madrid und bin erst am Samstagabend wieder zurück gekommen. Das ist der Grund dafür, dass der mediale Wochenrückblick auch in dieser Woche nur eine überschaubare Nummer geblieben ist. Aber dafür gibt es immerhin großes Blockbuster-Kino, die Fortsetzung einer langlebigen Thriller-Serie und einen Film, der mich beim Bügeln abgelenkt hat. Viel Spaß!
Bevor es in der nächsten oder wohl eher übernächsten Woche den Bericht zu Madrid geben wird, erst einmal ein Bild auf den Weg dorthin. Hier überfliegen wir gerade die Pyrenäen.
Homeland (Staffel 7, 12 Folgen, USA, Joyn) – 6 von 10
Nach meinem Wiedereinstieg in die Serie mit der sechsten Staffel (7/10) nach jahrelanger Pause, ging es nun mit Staffel 7 fast direkt weiter. Dieses Mal wird der Kalte Krieg wiederbelebt und die Einflußnahme von russischen Agenten auf die US-Politik thematisiert. Natürlich laufen auch hier wieder alle Fäden bei Carrie Mathison (Claire Danes) und Saul Berenson (Mandy Pantinkin) zusammen, wobei gerade Carrie unter dem zunehmenden beruflichen Druck, ihrer Krankheit und ihrer familären Situation zusammenzubrechen droht. Es wird etwas zu viel für sie, leider aber auch für das Publikum. Während der Thriller-Part routiniert spannend ist, fand ich ihre persönliche Situation etwas zu dramatisch. Dazu kommen einige Nebenhandlungen, die seltsam anmuten, wie Carries kurzzeitige Online-Erpressung oder der Storybogen um den Politik-Podcaster O’Keefe (Jake Weber), ein Überbleibsel aus der vorherigen Staffel, der irgendwann einfach abbricht und danach keine Rolle mehr spielt. Dazu kommt die neue US-Präsidentin Keane (Elizabeth Marvel) als zentrale Figur, die aber weder Sympathie, noch Interesse wecken kann. Das reicht insgesamt nur zu einer schwächeren Bewertung als noch die Vorgängerstaffel. Da kann der abschließende Ausflug nach Moskau auch nichts mehr retten.
Mission Impossible – The Final Reckoning (Regie: Christopher McQuarrie, USA) – 8 von 10
Wir schreiben das Jahr 1966. In den USA erblickt die Fernsehserie Star Trek (dt.: Raumschiff Enterprise) das Licht der Welt und wird zu einer der größten und bekanntesten Marken der Fernsehgeschichte. Im gleichen Jahr geht die Agentenserie Mission Impossible (dt.: Kobra, übernehmen Sie (Wiki)) auf Sendung. Dreißig Jahre später folgte mit dem gleichnamigen Mission Impossible die Beförderung ins Kino und brachte Tom Cruise als Agent Ethan Hunt mit sich. Der Film wurde ein richtiger Klassiker und zog eine Reihe von Fortsetzungen nach sich, die allesamt ihre hohe Qualität halten konnten. Nun, neunundzwanzig Jahre nach dem ersten Kinofilm, erscheint der vermeintlich letzte Film der Reihe mit Cruise in der Hauptrolle. Und auch der ist wieder großes Kino.
Wie bereits für die letzten Filme, so hat auch für The Final Reckoning Christopher McQuarrie wieder die Regie übernommen (während es für die ersten vier Filme unterschiedliche Regisseure gegeben hatte). Er steuert Cruise durch das große Spektakel. Höhepunkte sind dabei wieder zwei wahnsinnige Actionsequenzen. Zum einen Cruise minutenlanger Tauchausflug in arktische Gewässer, der quasi ohne Dialoge auskommt. Zum anderen das Finale mit einem irrwitzigen Stunt auf zwei Doppeldeckern, während der Rest des Teams (u.a. Hayley Atwell, Simon Pegg, Pom Klementieff und Rolf Saxon, der seine Rolle aus dem ersten Film wieder aufnimmt) zeitgleich an anderer Stelle gegen den unerbittlichen Countdown ankämpfen muss. Das ist spannend und atemlos und jeden Euro des Kinotickets wert.
Die Story dagegen will komplexer sein, als sie ist. Letztlich geht es darum, Artefakt A an Ort B zu finden, um damit an Ort C Aktion D durchzuführen. Irgendwie muss man ja die großen Stunts inhaltlich verknüpfen. Immerhin versucht der Film immer wieder, an einzelnen Elementen aus den Vorgängerfilmen anzuschließen. Das mündet jedoch auch in einer eher konfusen ersten halben Stunde, in der der Film mit Montagen und Rückblenden durch die Szenerie hüpft und das Publikum (bzw. mich) damit überfordert. Nun hat der Film mit seinen 170 Minuten schon Überlänge, aber nimmt sich am Anfang leider nicht die Zeit für eine saubere Erzählung. Die Überhöhung von Ethan Hunt als letzte Rettung der Menschheit war auch noch nie so penetrant wie in diesem Film. Genug zu kritisieren gäbe es also schon, aber die wahnsinnigen Stunts retten auch diesen Film wieder auf die 8 Punkte.
Eine wahre Geschichte – The Straight Story (Regie: David Lynch, USA, 1999, One, Re-Watch) – 8 von 10
Der 73jährige Alvin Straight (der für diese Rolle Oscar-Nominierte Richard Farnsworth) macht sich mit seinem Aufsitz-Rasenmäher auf den 400km weiten Weg zu seinem Bruder, der einen Schlaganfall erlitten hat. Es ist wohl Lynchs ungewöhnlichster Film, weil er einfach so konventionell ist. Aber auch das kann er. Und während er sich sonst eher den menschlichen Abgründen in kleinen Gemeinschaften widmet, erzählt er dieses Mal von den Höhen. Auf seinem Weg erfährt Alvin eine Welle des Mitgefühls und der Hilfsbereitschaft. Es sind kleine Begegnungen, die seinen Weg prägen, aber die in ihrer Gesamtheit ein positives Bild der einfachen Menschen im amerikanischen Hinterland erzählen.
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Das war es schon für diese Woche. Kaum aus Madrid zurück, sitze ich übrigens bereits wieder im Kino, wenn dieser Beitrag online geht. Damit kann ich immerhin noch ein wenig vom Abschlußtag der Fantasy Filmfest Nights mitnehmen. Mehr dazu im nächsten medialen Wochenrückblick. Bis dahin herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit und habt einen guten Start in die neue Woche!
4 Kommentare
Queen All
The Straight Story wäre sicher was für mich, ich liebe ja Geschichten, in denen die Protagonisten einfach aus ihrem bisherigen Leben ausbrechen und loslaufen, bzw. mit dem Rasenmäher los fahren (wie cool!). Der Film kommt gleich auf die Watch-List 😊
Nummer Neun
Der Film ist quasi ein Roadmovie auf einem Rasenmäher 😀 Scheint aber leider schon nicht mehr in der ARD-Mediathek zu sein.
bullion
„Homeland“ habe ich nie fertig geschaut. Bis Staffel 2 oder 3 vielleicht. Muss jetzt auch nicht mehr sein. Auf „Mission: Impossible“ habe ich aber richtig Lust. Vielleicht gönn ich mir die Reihe, wenn der finale Teil auch im Heimkino läuft.
Nummer Neun
Da wird es doch dann bestimmt ein paar schöne BluRay-Boxen mit allen Filmen geben 🙂