Was mit Medien

KW 43/2024: The Apprentice, Dune: Part Two, Devil in Ohio und Mord mit Aussicht

Happy Sunday und willkommen zurück in der Normalzeit!

Arrakis, Hengasch, Ohio und New York. Der mediale Rückblick macht in dieser Woche einige Kilometer! Deshalb lasst uns gleich starten.

Devil in Ohio (Staffel 1, 8 Folgen, USA, Netflix) – 5 von 10

Die junge Mae (Madeleine Arthur) entkommt einer Sekte und findet Zuflucht bei der Psychaterin Dr. Mathis (Emily Deschanel) und deren Familie. Gehofft hatte ich auf einen düsteren Sektendrama in einer ländlichen Gegend und mit ruppigen Detectives (Gerardo Celasco). Ich hatte nicht erwartet, dass es so einen Highschool-Drama-Fokus rund um die Töchter der Familie bekommt – und dann auch noch mit solchen ausgelutschten Motiven wie „wer darf mit wem am Tisch sitzen“. Etwas enttäuschend, dass die Sekte und deren Motive nur eine nachgelagerte Rolle spielen und man selbst der geflüchteten Mae emotional nicht wirklich nahe kommt. Bestenfalls kann man sagen, dass durch Mae eine typisch amerikanische TV-Familie auf einmal mit einer düsteren Sekte konfrontiert wird, aber wenn das dann darin mündet, dass die anderen Kinder eifersüchtig auf sie werden, weil die Neue die ganze Aufmerksamkeit bekommt, dann ist das schlicht zu wenig. Schade um die Grundidee und um mein Wohlwollen, diese Serie nach zwei Jahren endlich von meiner ToWatch-List zu befreien.

Mord mit Aussicht (Staffel 5, 13 Folgen, Deutschland, Das Erste) – 8 von 10

Die zweite Staffel nach dem Reboot (6/10) mit der Etablierung der neuen Hauptfiguren Kriminalhauptkommissarin Gabler (Katharina Wackernagel) und den beiden örtlichen Polizisten Fuß (Sebastian Schwarz) und Dickel (Eva Bühnen), sie hat mehr als doppelt so viele Folgen bekommen wie die Premiere. Verdientermaßen, denn die Staffel ist abwechslungsreich geraten und kommt fast ohne Füllerepisoden aus. Dabei ist besonders der Mut der Macher zu loben, durchaus kreative Fälle und Erzählweisen abzuliefern, ohne damit komplett albern zu werden. So funktioniert zum Beispiel die – sagen wir mal – Murmeltier-Tag Folge auch im Spielort Hengasch sehr gut. Ein weiteres, unerwartetes Highlight ist die Gerichtsfolge mit Heike Schäffler (Petra Kleinert) als Vorsitzende. Hier wird defintiv mehr Wert auf die Kriminalfälle gelegt als bei den Kollegen aus Niederkaltenkirchen! Auch hat es diese Staffel geschafft, eine größere Konstanz bei den kleineren Nebenrollen zu schaffen, wodurch der Dorfzusammenhalt über den Bildschirm spürbar gestärkt wird. Unterhaltsam und gar lustig ist die Serie über weite Strecken und sie schafft es sogar, sich glaubhaft mit den persönlichen Niederlagen Gablers zu beschäftigen, ohne daraus eine gefallene Heldinnen-Story zu entwickeln. Aber natürlich ist nicht alles Gold was hier glänzt. Es ist klar, dass manch beschworene Dorftradition nur für die eine Folge Bestand hat. Der finale Zweiteiler ist nicht der geplante Höhepunkt geworden. Und der Kardinalfehler des Reboots bleibt, dass die Figuren viel zu nah am Original sind und den direkten Vergleich im Zweifelsfall nicht gewinnen können. Die 8 Punkte gibt es trotzdem, einfach als unterhaltsamen Gegenpunkt zu den vielen anderen, schwermütigen Serienstoffen unserer Zeit.

The Apprentice – The Trump Story (USA) – 8 von 10

Joker, Breaking Bad, Star Wars Episode 1 -3 – die Menschen sind fasziniert davon, wie und warum jemand auf die dunkle Seite wechselt und zum Superschurken wird. Die Motivation bei The Apprentice, den Aufstieg des jungen Donald Trump (Sebastian Stan) zu verfolgen, ist ähnlich. Denn dieser ist zu Beginn nicht unsympathisch. Etwas unsicher verfolgt er seine Visionen. Er ist ehrgeizig, möchte aus den Fußstapfen seines Vater (Martin Donovan) treten und bei den Frauen Erfolg haben. Doch dann trifft er auf den machthungrigen Anwalt Roy Cohn (wirklich grandios gespielt von Jeremy Strong), der ihn in die schonungslose Welt des unbarmherzigen Kapitalismus einführt und ihm seine Erfolgsformeln lehrt – jene, die auch heute noch die Strategien von Donald Trump gut beschreiben. Es braucht nicht viel Fantasie, um sich Cohn als Manfluencer lange vor Social Media vorzustellen. Laut diesem Film von Ali Abbasi ist vor allem er es, der aus Trump den Mann macht, der er heute ist. Und als jener zum Schluß auf dem OP-Tisch liegt und man an ihm herumdoktort, kann man sich der Assoziation mit Frankensteins Monster kaum entziehen. Abbasis Film ist dabei recht kurzweilig und unterhaltsam geraten und lebt vor allem von den beiden Schauspielern Stan und Strong, aber auch von dem Zeitkolorit von New York der 1970er und 1980er. Etwas schade ist allerdings, dass er keinen würdigen Abschluß findet – da hätten sich einige Stellen in Trumps Lebenslauf angeboten, die besser gepasst hätten als dieser sich nicht ankündignten Aufhänger.

Dune: Part Two (USA, 2024, Sky Cinema) – 8 von 10

Wie ich bei der Erstsichtung (8/10) schon schrieb: „Für solche Filme sind Kinos gemacht!“ Auf dem Heim-TV verliert der Film dagegen etwas und kann nicht über die volle Laufzeit seine verdiente Aufmerksamkeit bekommen. Die Story um Paul Atreides (Timothée Chalamet) ist zwar immer noch episch und die Bilder von Regisseur Denis Villeneuve monumental, aber hier fällt doch noch etwas deutlicher auf, dass die Story im ersten Teil etwas klarer war und die Harkonnen (Austin Butler und Stellan Skarsgård) als Gegenspieler etwas platt sind. Für die acht Punkte reicht es noch – aber vielleicht auch nur, weil ich die Story vorher schon kannte.

Gesehene Spiele in dieser Saison: 8 von 10 Liga-Spielen = 80%. (Saison 2023/24: 76%)

Im zehnten Saisonspiel hat es nun auch den KSC erwischt: Es setzte die erste Saisonniederlage. Mit einem Unentschieden wären sie Spitzenreiter gewesen, so ging es in der Tabelle leicht nach unten. Aber wie schon der große Lothar Matthäus sagte: „Wäre, wäre, Fahrradkette.“

Der Gast Hertha BSC gewann das Spiel im Wildpark mit 3:1, über die 90 Minuten gesehen mit Sicherheit nicht unverdient. Auf Karlsruher Seite war der Treffer von Zivzivadze kurz vor der Halbzeit zum zwischenzeitlichen Ausgleich zu wenig. In der Defensive machte sich das Fehlen des gelbgesperrten Rapp bemerkbar, Hertha konnte immer wieder schnell in die Spitze spielen. Und in der Offensive agierte Wanitzek dieses Mal etwas glücklos und setzte sowohl einen Elfmeter, als auch einen Freistoß an den linken Pfosten.

  • Das deutsche Problem mit dem Digitalen: Der Blog Indiskretion Ehrensache über die Digitalisierung deutscher Firmen am Beispiel der virtuellen Tourismus-Influencerin Emma.
  • Und tschüss!: Während man in Deutschland gerne einen polnischen Abgang macht, müssen in anderen Ländern andere Nationen für diesen Vorgang herhalten. Das zweifelhafte Katapult-Magazin hat daraus eine Infografik erstellt.

Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit und habt einen guten Start in die neue Woche!

Was sagst du dazu? Aber denke dran, deine Mail- und IP-Adresse wird gespeichert und auch Gravatar liest mit. Ist das ok? Dann kommentiere

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.