Der richtige Ton,  Was mit Medien

Listen Up! 2023 – (I) Romane, Alben & Konzerte

Wenn das Jahr zu Ende geht, bricht für uns Nerds die große Zeit der Listen und der Jahresrückblicke an. So auch auf dieser Seite, auf der die Listen Up! – Awards mittlerweile schon traditionell den großen Abschluß des Jahres bilden.

LISTEN UP! AWARDS 2023

Im ersten Teil der Preisverleihung geht es heute um das gesungene und das geschriebene Wort. Freut euch auf viel gute Musik und interessante Romane.

Die erste Kategorie in diesem Jahr ist die, die mir immer besonders am Herzen liegt: Mein persönlicher Roman des Jahres. Seit einigen Jahren nehme ich mir vor, mindestens 10 Romane pro Jahr zu lesen – in 2023 wurden es nun sogar deren 13. Diese stehen alle zur Wahl, unabhängig vom Erscheinungsjahr. Mit Carlos Ruiz Zafón ging ein ehemaliger Preisträger mit ins Rennen.

Zunächst zur Statistik: 13 Romane mit ca. 5.100 Seiten sind es geworden, das sind ungefähr 20% mehr Seiten als im vergangenen Jahr. Ich war also recht fleißig. Das gedruckte Buch hat in diesem Jahr den Kindle mit 8:5 geschlagen und damit das Ergebnis aus dem Vorjahr umgedreht. Werke aus dem 21. Jahrhundert sind mit 9:4 gegen denen aus dem 20. Jahrhundert in der Überzahl. Männliche Autoren waren mit 8:5 in der Mehrheit. Meine persönliche Herausforderung in diesem Jahr war es, Werke aus möglichst vielen verschiedenen Ländern zu lesen. 9 Länder sind es insgesamt geworden, lediglich Deutschland und die USA waren jeweils dreimal vertreten.

Nun zu den ersten Auszeichnungen des Jahres:

Im weiteren Kreis:

Patrick Baumann – 2040: Tag der Deutschen Einheit (Deutschland, 2021)

Fuminori Nakamura – Der Revolver (Japan, 2003)

S.D. Perry – Star Trek Deep Space Nine: Offenbarung (2) (USA, 2001)

Jocelyne Saucier – Ein Leben mehr (Kanada, 2011)

Die Top 5:

5. Thomas Mann – Buddenbrooks (Deutschland, 1901)

4. Umberto Eco – Der Name der Rose (Italien, 1980)

3. Carlos Ruiz Zafón – Das Spiel des Engels (Spanien, 2008)

2. Taylor Jenkins Reid – Die sieben Männer der Evelyn Hugo (USA, 2017)

1. John Williams – Butcher’s Crossing (USA, 1960)

Da achte ich auf eine möglichst bunte Mischung, was die Herkunft der Schreiberlinge angeht, und am Ende stehen dann doch ein amerikanischer Autor und und eine US-Autorin ganz oben. John Williams Roman gewinnt damit 63 Jahren nach der Veröffentlichung noch einmal einen Preis. Es gibt sogar eine aktuelle Verfilmung mit Nicolas Cage, auf dessen Veröffentlichung ich noch warte. Für Taylor Jenkins Reid ist es nach 2021 bereits die zweite Silbermedaille. Der ehemalige Titelträger Zafón schafft es mit der Fortsetzung seines damaligen Gewinnerromans auf Platz 3.

Früher war mehr Musik. Damals bin ich eigentlich kaum aus dem Haus gegangen, ohne einen mp3-Player dabei gehabt zu haben. Und da war ich auch noch jeden Tag unterwegs, alleine schon der Weg ins Büro und zurück. Dieser Weg fehlt mir mittlerweile meist, genau wie der mp3-Player. Auf meinem Smartphone ist keine Musik und ich habe auch kein Abo für einen der gängigen Streamingdienste. Kuratierte Playlists der Streaminganbieter sind nicht so mein Ding und das Radio hat ja seine Relevanz zum Thema Musik ziemlich eingebüßt. Tipps hole ich mir von Freunden und Freundinnen oder von Plattentests. Wenn ich etwas hören möchte, teste ich es über YouTube oder Bandcamp an und kaufe es dann digital über Amazon oder Bandcamp. Und im Home Office höre ich weniger Musik als man meinen könnte. Kurz: Früher war mehr Musik.

Trotzdem habe ich mir auch in diesem Jahr wieder genau 25 Alben gekauft. Mit Shame war nur ein bisheriger Preisträger darunter. Ich sage es jedes Jahr wieder aufs neue, aber für mich ist ein Album immer noch die relevante Kunstform in der Musik. Und diese hier haben in meinem begrenzten Ausschnitt aus dem diesjährigen Markt ihre Sache am Besten gemacht:

Im weiteren Kreis:

Blonde Redhead – Sit Down For Dinner (USA)

Blur – The Ballad of Darren (UK)

Blush Always – You Deserve Romance (Deutschland)

Bully – Lucky For You (USA)

Chappaqua Wrestling – Plus Ultra (UK)

The Hives – The Death of Randy Fitzsimmons (Schweden)

My Ugly Clementine – The Good Life (Österreich)

Israel Nash – Ozarker (USA)

Shame – Food for Worms (UK)

Wednesday – Rat Saw Gold (USA)

Die Top 5:

5. The Tubs – Dead Meat (UK)

4. Noel Gallagher’s High Flying Birds – Council Skies (UK)

3. Iggy Pop – Every Loser (USA)

2. The Reytons – What’s Rock’n’Roll? (UK)

1. Miles Kane – One Man Band (UK)

Und damit stehen zwei Alben ganz vorne, von denen ich anfangs dachte, sie würden mich für den Moment ja ganz gut unterhalten, aber etwas großartiges ist es nun auch nicht. Tja, Pustekuchen. Sie waren doch deutlich hartnäckiger als gedacht. Miles Kane hörte ich zuletzt mit seinem Debutalbum 2011 und The Reytons waren mir gänzlich neu. So wie auch The Tubs auf #5. Dazwischen finden sich alte Herren und alte Helden wieder.

Das Jahr 2022 markierte die Rückkehr der Live-Musik auf die Bühnen des Landes. So viele Künstler und Bands waren auf Tour, das man fast nicht mehr hinterher gekommen ist. In diesem Jahr war das Angebot etwas dünner, aber die Lust auf Live-Musik immer noch da. Und so kam es, dass ich recht häufig sehr kurzfristig auf einigen Konzerten landete. Oder mir auch einige der Zombie-Sessions für unbekannte Acts anhörte. Ergänzt wurde das hiesige Angebot mit dem Ausflug zum Lido Sounds, einem Konzert in Berlin und einem in Wien.

Insgesamt sah ich so in diesem Jahr auf Konzerten, Festivals und Sessions insgesamt 29 Acts live, Supportacts nicht berücksichtigt. Auch hier waren Shame die einzigen, bisherigen Preisträger in dieser Kategorie, die 2023 wieder mit dabei waren. Das hier waren die 15 besten Auftritte in diesem Jahr:

Im weiteren Kreis:

Black Box Revelation (Belgien, Milla (München))

Coach Party (UK, Lido Sounds (Linz))

The Darkness (UK, Technikum (München))

Florence and the Machine (UK, Lido Sounds (Linz))

Interpol (USA, Lido Sounds (Linz))

Me First and the Gimme Gimmes (USA, Backstage (München))

My Ugly Clementine (Österreich, Lido Sounds (Linz) / Ampere (München))

Pabst (Deutschland, Kranhalle (München))

Die Toten Hosen (Deutschland, Lido Sounds (Linz))

Yeah Yeah Yeahs (USA, Columbiahalle (Berlin))

Die Top 5:

5. Shame (UK, Technikum (München))

4. The Hives (Schweden, Tonhalle (München))

3. The Terrys (Australien, Orangehouse (München))

2. Bruce Springsteen (USA, Olympiastadion (München))

1. Wanda (Österreich, Lido Sounds (Linz) / Stadthalle (Wien))

Und so haben sich Wanda mit ihrem Weihnachtskonzert vor wenigen Tagen noch an die Spitze des Rankings schieben können. Nach #2 2020 und #5 2018 ist das wohl die logische Konsequenz. Bruce Springsteen muss sich leider mit einem trotzdem sehr guten zweiten Platz zufriedengeben. Interessanterweise sind damit die beiden mit Abstand größten Konzerte (wenn man Festivals ausklammert), die ich dieses Jahr besucht habe, ganz vorne gelandet. Eine richtige Überraschung waren dagegen The Terrys auf #3 – die ich nur ein paar Tage vor dem Konzert das erste Mal überhaupt gehört hatte und die mir dann eines der schönsten Abende in diesem Jahr bescherten. Sie sind damit sozusagen der höchste New Entry im Ranking. Fünf von den 15 genannten Acts habe ich in diesem Jahr das erste Mal live gesehen. Beim Rest konnte ich dagegen erahnen, was mich erwarten würde. Insgesamt sechs Mal taucht das Lido Sounds in der Liste auf. Musikalisch hatte sich der Ausflug also gelohnt und so ist es nicht ganz überraschend, dass ich auch im kommenden Jahr wieder nach Linz fahren werde.

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Na, habt ihr noch Luft? Wollt ihr noch eine Zugabe? Dann ist der offizielle Teil jetzt erst einmal vorbei und es gibt einen kleinen Nachschlag mit einigen meiner Lieblingssongs des Jahres, die ich in den beiden Musik-Rankings oben nicht unterbringen konnte. Viel Spaß!






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Und das war der erste Teil der Listen Up! – Awards. Die Fortsetung folgt vermutlich ganz kurz vor dem Jahreswechsel. Was waren eure musikalischen Highlights des Jahres? Habt ihr schon Karten für das Konzertjahr 2024? Und welche tollen Bücher habt ihr in diesem Jahr gelesen?

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Siehe auch: Listen Up! Jahreshighlights

Listen Up! 2023: (I) Romane, Alben & Konzerte // (II) Filme & Serien

4 Kommentare

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