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KW 16/2022: Battlestar Galactica, Deep Space Nine, Arrival, Halbfinals und Russian Circles

Happy Sunday!

Und während unsere französische Nachbarn ihr Kreuz noch an der hoffentlich richtigen Stelle machen, komme ich zu meinem Wochenrückblick. Zu mehr als zu diesen reicht es im Moment bei mir leider nicht. Umzugsvorbereitungen und die Heimfahrt über Ostern killten ein wenig das Zeitbudget für mehr.

Diese Woche war medial ziemlich Sci-Fi-lastig, aber dazu gab es aber auch noch bodenständigen Fußball und einen Konzertbesuch.

S.D. Perry – Star Trek: Deep Space Nine: Offenbarung – Buch 1 (8.01) (USA, 2001) – 7 von 10

Klappentext: Nach dem Krieg, der den Alphaquadranten an den Rand der Zerstörung brachte, findet sich die Raumstation Deep Space Nine – Brennpunkt für wissenschaftliche und militärische Intrigen – abermals im Herzen eines bevorstehenden Armageddons wieder. Ein überraschender Angriff trifft die Station hart und sorgt für Hunderte von Toten. Abermals ist der so junge Frieden bedroht. Einzig die Überlebenden um Colonel Kira Nerys und einige streitbare neue Offiziere stehen einem möglichen neuen Krieg noch im Weg – sowie einem furchtbaren Schicksal, das dem ungeborenen Kind von Captain Benjamin Sisko droht.

Review: Diese Buchreihe firmiert als die inoffizielle achte Staffel von Deep Space Nine, der bekanntermaßen besten Star Trek Serie aller Zeiten. Die Autorin Stephani Danelle Perry fiel dabei die Ehre zu, den Eröffnungszweiteiler zu schreiben. Richtig, die Geschichte ist zweigeteilt, weswegen sich der Aufbau etwas schleppend vollzieht und sich größtenteils wie eine Einleitung für mehr liest. Trotz einiger neuer Figuren, die nötig waren nach dem großen Ende der TV-Serie, stellt sich relativ schnell ein gewisser Wiedererkennungswert ein. Man kennt die Location, man kennt die Figuren und ihre Hintergrundgeschichte, Offenbarung baut darauf sehr schön auf und schafft es sogar noch, einen Schlenker zur Enterprise zu schlagen.

Die Geschichte selbst fängt allerdings recht billig an – ein neuer Angriff auf die Station ist nun nicht grade die innovativste Idee. Aber sie funktioniert und bringt gewisse andere Entwicklungen ins Rollen, die zumindest im letzten Drittel des Buches überraschen können und neugierig machen auf das, was da noch so kommen könnte.

Sprachlich ist das Buch (in der deutschen Übersetzung) solide geschrieben und man kann der Handlung (wenn man im Star Trek Universum fit ist) gut folgen. Mit den neuen Figuren fremdelt man noch ein wenig, lediglich die (allerdings schon bekannte) Ro Laren kann bereits ohne Mühe mit dem Stammcast mithalten.

Fazit: Wer mit den neuen Star Trek Serien etwas fremdelt, findet hier einen bekannten Ankerpunkt. Die Geschichte besticht noch nicht durch Innovation, gibt aber ein Versprechen für mehr ab.

Die Streamingdienste schießen weiter wie die Pilze aus dem Boden. Trotz rückläufiger Zahlen bei Netflix ist es weiterhin eine Branche, in der man Geld verdienen kann. Oder zumindest das Gefühl vorherrscht, dort könne man Geld verdienen. Goldgräber Stimmung. NBCUniversal hat nun Peacock nach Deutschland gebracht, dessen Angebot unauffällig ins Sky Portfolio integriert wurde. So kam ich nun nach sehr vielen Jahren endlich dazu, eine der populärsten Sci-Fi Serien der letzten Jahre zu sehen.

Battlestar Galactica (Staffel 1, 15 Folgen, USA, Peacock) – 8 von 10

Nach 40 Jahren brechen die Zylonen, intelligente Maschinenwesen in menschlichen Körpern, den Waffenstillstand und vernichten die zwölf von den Menschen bewohnten Kolonien. Nur ungefähr 50.000 Menschen überleben und können sich auf einige Raumschiffe retten. Sie müssen nun den Fortbestand der Menschheit sichern und sich gegen die Zylonen erwehren.

Achtzehn Jahre hat die erste Staffel mittlerweile auf dem Buckel, man merkt es ihr teilweise an. Damit meine ich nicht nur das viele Papier auf der Brücke der Galactica, sondern auch die Erzählweise. Fortlaufende Handlungen waren damals noch recht ungewohnt und so sieht man zu Beginn jeder Folge noch einmal die Grundhandlung der Serie, damit auch jeder noch einsteigen kann. Davon abgesehen muss ich aber sagen: Wow. Die Serie funktioniert immer noch gut. Man findet sich schnell in der Welt zurecht (auch ohne das alte Kampfstern Galactica zu kennen und auch trotz der irritierend hohen Zahl an konkurrienden Journalisten, ohne dass man je jemanden sieht, wie er Medien konsumiert). Die Figuren sind interessant und die Zylonen als Gegenspieler ebenfalls. Dazu gibt es spannende Konflikte zwischen militärischen Strukturen auf der einen Seite und der zivilen Organisation – unter der Frau Präsident (wie es in der deutschen Synchro heißt) Laura Roslin (Mary McDonnell) auf der anderen. Und auch für familiären Konflikte bei den Adamas (Edward James Olmos und Jamie Bamber) ist gesorgt. Die Folgen finden einen guten Kompromiss zwischen abgeschlossenen Episoden und fortlaufender Handlung. Das da nicht jede Folge gleich stark ist, liegt in der Natur der Sache. Aber ich werde auf jeden Fall dran bleiben!

Arrival (USA, 2016, RTL Zwei) – 8 von 10

Den Film habe ich nicht das erste Mal gesehen, aber erneut konnte mich Denis Villeneuve mit einem seiner Filme fesseln. Auch wenn man die finale Wendung bereits kennt, hat Arrival nichts von seiner Faszination eingebüßt und punktet mit der ruhigen Erzählweise, den natürlichen Bildern und der innovativen Kommunikation mit den rätselhaften Aliens.

Am 6. April 2020 sollte die amerikanische Post-Rock Band Russian Circles in München auftreten und ich hatte mir zeitig ein Ticket gesichert. Wie wir wissen, es kam eine Pandemie dazwischen und das Konzert wurde auf den 15. November 2020 verschoben. Dann auf den 02. November 2011. Und schließlich auf den 18. April 2022, diesen Ostermontag. Nach den Erfahrungen von der Hinfahrt mit der Bahn beendete ich meinen Heimaturlaub ein paar Stunden früher, um rechtzeitig zurück in München zu sein.

Russian Circles (USA) – München, Ampere

Live ist Post-Rock eine schwierige Sache, wie ich finde. Es ist Musik von introvertierten Musik-Nerds, bei der das Publikum keine offensichtliche Hits feiert, sondern Variationen in einer sich wiederholenden Songstruktur das Besondere ausmachen. So auch bei Russican Circles. Zu dritt stehen sie auf der Bühne und machen ordentlich Druck. Sie bieten 70 Minuten Volldampf auf der Bühne. Post-Rock zieht seine Spannung aus dem Kontrast von laut und leise? Nicht bei ihnen, hier ist immer alles auf Anschlag. Dafür sind nicht einmal Mikros auf der Bühne aufgebaut, es singt keiner und von den Bandmitgliedern will eh niemand zum Publikum sprechen.

Aber es kommt gut an. Vor der Bühne wird ordentlich mitgegangen. Ich habe mir einen Platz an der Seite geschnappt, sogar einen leicht erhöhten, um einen guten Blick zu haben, und auch der Sound ist hier überraschend gut. Genauso überraschend für mich, dass ich doch recht viele der Stücke wieder erkenne – obwohl ich doch seit 2009 kein neues Album mehr von ihnen intensiver gehört habe. Von daher war es ein toller Abend, es war ein schönes und lautes Konzert.

Gesehene Spiele in dieser Saison: 28 von 31 Liga-Spielen = 90%.

Es gab ein unentschieden gegen den FC Ingolstadt. Ein 2:2, das dritte in den letzten vier Spielen. Bemerkenswert war, dass der KSC wieder ein Spiel drehen konnte. Nach dem 0:2 Rückstand wechselt Eichner vier Spieler auf einmal ein (und aus), Schleusener und Hofmann erzielten schließlich die Treffer zum Ausgleich, jeweils nach einer Ecke.

Damit steht der KSC nun bei 40 Punkten und kann auch rechnerisch schon am 31. Spieltag den Klassenerhalt feiern. Gratulation, damit war es eine erfolgreiche Saison.

  • Hiobsbotschaft: Eine solche erwartete mich nach meinem Osterwochenende im Briefkasten. Meine Zahnärztin, bei der ich die letzten Jahre war, gibt ihre Praxis auf. Was? Waaaas? Auf Zahnarztsuche will doch nun wirklich niemand geben. Anscheinend macht sie aber zumindest noch ein paar Wochenstunden auch in der neuen Praxis. Immerhin.
  • Pokal-Halbfinale I: Der SC Freiburg schmeißt endlich den HSV aus dem Wettbewerb. Diese hatten in diesem Spiel zwar einige knappe Schiedsrichter-Entscheidungen gegen sich zu verkraften, aber das gleicht sich mit ihrem Glück in den letzten Runden aus. So wurde es ein souveräner Sieg der Badener, die erstmals ins Pokalfinale einziehen.
  • Pokal-Halbfinale II: Enger wurde das Spiel zwischen RB Leipzig und Union Berlin. Die Entscheidung fiel erst in der Nachspielzeit zu Gunsten von Leipzig, bei denen Trainer Domenico Tedesco seine Erfolgsbilanz weiter ausbauen konnte. Damit kommt es am 21. Mai zum Pokalfinale zwischen RB Leipzig und dem SC Freiburg. In der öffentlichen Wahrnehmung wird es ein Spiel der Marke Das Imperium gegen Die Rebellen werden, laut aktueller Bundesliga-Tabelle wird es das Spiel #4 gegen #5. Eine spannende Geschichte auf jeden Fall und es wäre für beide der erste Pokalsieg in der jeweiligen Vereinshistorie.
  • Deutscher Meister: Wird nur der FCB. Der FC Bayern München ist das zehnte Mal in Folge deutscher Fußballmeister der Männer geworden. Verdient, aber spannend ist anders. In Deutschland gab es so eine Serie übrigens zuletzt in den 1980ern, als BFC Dynamo zehnmal in Folge Meister in der damaligen DDR wurde (auch wenn es durchaus fraglich war, ob der Erfolg nur sprtliche Gründe hatte).
  • Feedly: Dank dieses kompetenten Artikels von bullion bin ich in dieser Woche in einer Nacht- und Nebelaktion von Bloglovin auf Feedly gewechselt (übrigens genau dann, als Bloglovin mal wieder verfügbar war). Für eine Bewertung des Tools ist es allerdings noch etwas früh. Es ist leider auch nicht auszuschließen, dass mir bei dem Wechsel einige Blogs verloren gegangen sind, ich hoffe, dass ich das zeitnah wieder berichtigen kann.

Das war’s für diese Woche. Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit und habt einen guten Start in die neue!

5 Kommentare

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