Unterwegs

Unterwegs im Sommer 2020: (I) Österreich

In der vergangenen Woche habe ich meine frei Zeit genutzt, um eine kleine Tour mit dem Zug zu unternehmen. Von München aus ist es ja nicht so weit bis zu unseren Nachbarn aus Österreich und Italien, und so habe ich einige Orte angesteuert, die schon länger (wieder) auf meiner Reise-Liste standen.

Salzburg

Kurz hinter der bayerischen Staatsgrenze bildet Salzburg das Tor in den Alpenstaat Österreich. Mit dem Zug erreicht man die Stadt recht bequem in – je nach Zugtyp – ungefähr zwei Stunden. Das letzte Mal war ich vor ungefähr 10 Jahren hier, es war also durchaus mal wieder Zeit.

Und Salzburg gefiel mir auch dieses Mal gut. Das Zentrum hat eine gute Größe für einen schönen Tagesausflug. Beginnend am Schloß Mirabell, von dessen Garten aus sich ein tolles Panorama aufspannt, über die Salzach, durch das historische Zentrum bis hinauf zur Festung Hohensalzburg, gibt es hier einiges zu sehen, viele historische Ecken inklusive. Nur die schmalen Einkaufsstraßen waren etwas irritierend voll.

Noch ein paar Tage vor der Abfahrt nach Salzburg fiel mir auf, dass ich genau zu den Salzburger Festspielen dort sein würde. Nun ist es bei so einer Veranstaltung nicht ganz so leicht, kurzfristig noch für die großen Sachen Karten zu bekommen (Karten für Jedermann? Also bitte), besonders, wenn man nur an einem einzigen Tag in der Stadt ist. Immerhin ging es sich aber noch für ein klassisches Konzert am Nachmittag im Haus für Mozart aus (ein Konzert!). Die Sopranistin Sonya Yoncheva trat hier mit der Capella Mediterranea auf. Sie trugen Stücke aus dem 16. und 17. Jahrhundert vor, manche mit, manche ohne Gesang. Und je länger das Konzert dauerte, um so besser gefiel es mir. Auch wenn ich von klassischer Musik recht wenig Ahnung habe, sie live zu hören ist allemal ein Erlebnis.

Unterkunft: Die eine Nacht habe ich im Austria Trend Hotel Europa verbracht. Das ist groß, sauber, hat große Zimmer und liegt direkt am Hauptbahnhof. Einen Erlebnisurlaub sollte man hier nicht erwarten, aber es erfüllt seine Zwecke ausgesprochen gut.

Wörthersee

Von Salzburg aus ist es nicht mehr so weit bis zum Wörthersee, mit dem Zug erreicht man ihn in ungefähr drei Stunden. Am Seeufer gibt es einige Zwischenhalte auf dem Weg nach Klagenfurt. Nach Rücksprache mit gebürtigen Kärtnern habe ich mich entschieden, in Pörtschach drei Nächste zu verbringen, und um von hier aus die Gegend zu erkunden.

Unterkunft: Das Gästehaus Lapeiner liegt in unmittelbarer Laufnähe zum (ruhigen) Bahnhof des Ortes und bietet recht große Zimmer. Das Frühstücksbuffet mit seinen frisch zubereiteten Eierspeißen war toll und das Personal ausgesprochen hilfsbereit. Zum See muss man allerdings ein paar Minuten laufen.

Pörtschach liegt ungefähr in der Mitte des Wörthersees und ist deutlich kleiner als die beiden Eckpunkte Velden (im Westen) und Klagenfurt (im Osten). Der Ort hat eine schöne Uferpromenade, von der aus man einen tollen Blick auf den Sonnenuntergang hat, und eine belebte Hauptstraße, an der einige gute Restaurants liegen. Viele (teurere) Hotels befinden sich unmittelbar am See, was leider dazu führt, dass man nicht überall direkt ans Ufer kommt. Auch säumen einige Lounge-Bars das Ufer, in denen man viele gelangweilte Möchtegerns sitzen sehen kann. Überhaupt zieht der Wörthersee mit seinen vielen Wassersportmöglichkeiten ein eher betuchteres Publikum an. Hier trinkt man am Ufer lieber seine Weinschorle oder einen Aperol, Flaschenbier ist dagegen nicht so gefragt. Rund um Pörtschach gibt es einige Wandermöglichkeiten, wie z.B. den Brahmsweg, den ich auch versucht hatte, aber nach einer Stunde wegen ziemlicher Hitze aufgeben musste. Immerhin bis zur Hohen Gloriette, einem schönen Aussichtspunkt, hatte ich es geschafft.

Nicht ganz so schweißtreiben ist eine Fahrt mit dem Schiff. Dank der Hop On / Hop Off Tour kann man sich so einige Ziele am Ufer des Wörthersees ansehen. So fuhr ich zum Pyramidenkogel (über Reifnitz, von hier fährt ein Bus), einem hölzernen Aussichtsturm, von dem aus man den gesamten See überblicken kann, und bis nach Klagenfurt (wo ich allerdings nicht ausgestiegen bin) und von dort zurück nach Maria Wörth, einem Wallfahrtsort mit sehr malerischen Kirchen.

Insgesamt ein netter Fleck, Erholung am See, wie man es sich vorstellt. Zur Wahrheit gehört aber auch: Der Bodensee bleibt meine Nummer 1.

Und damit endete auch schon meine Zeit in Österreich. Am Morgen fuhr ich mit der S-Bahn zurück nach Velden, wo mich zwei Freunde mit dem Auto einsammelten, und wir weiter nach Italien fuhren.

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