Was mit Medien

Leonardo Padura – Adiós Hemingway (2001)

Damit habe ich in diesem Jahr den sechsten Roman ausgelesen und meine bescheidene Quote aus dem vergangenen Jahr eingestellt. Wenn ich dran denke, dass ich vor zwei Jahren noch 10 Romane geschafft habe… ich sollte doch wieder mehr lesen. Oder kürzere Romane bevorzugen. So wie der aktuelle: Adiós Hemingway des Kubaners Leonardo Padura.

Die Kurzbeschreibung von Amazon: Vierzig Jahre nach Ernest Hemingways Tod wird auf seiner Finca bei Havanna eine Leiche gefunden, getötet mit zwei Kugeln aus einer Maschinenpistole seiner legendären Waffensammlung. War Hemingway ein Mörder? Auf Kuba gibt es nur einen, der diesem Fall gewachsen ist: Ex-Polizist Mario Conde. Im Zuge seiner Recherchen durchlebt Conde das Drama von Hemingways letzten Tagen in Kuba.

Das Fazit: Padura erzählt anhand einer klassischen Krimigeschichte die letzten Tage des Autors Ernest Hemingways in seiner Wahlheimat Kuba, ungeachtet dessen, was davon Fiktion und was Wirklichkeit ist. Und so ist es fast logisch, dass das auch die interessantere Geschichte ist. Seine Hauptfigur Conde wurde in Paduras vorherigen Werken als Polizist eingeführt, der sich am Ende eigentlich in den Ruhestand verabschiedet hatte und nun als Schriftsteller tätig ist – wie passend für die Geschichte, die er nun einige Jahre später veröffentlichte.

Die Erzählung springt dabei gekonnt zwischen Conde und dem Jahrzehnte vorher lebenden Hemingway hin und her, was die Geschichte spürbar aufpeppt. Über Kuba erfährt man in diesem Roman allerdings nicht allzu viel. Hemingway selbst hatte wenig Kontakt mit den Kubanern, und bei Conde steht mehr seine Hassliebe zu seinem ehemaligen Vorbild im Vordergrund. Durch ihn wird uns der amerikanische Autor näher gebracht, wie aus dem jungen Draufgänger eine alternder Schriftsteller geworden ist – der seine Unabhängigkeit aufgeben musste und nun auf Hilfe anderer angewiesen ist. Der seine Konkurrenten übelst beleidigte und seine loyalen Mitarbeiter gut behandelte.

Insgesamt ein netter, kleiner Roman für zwischendurch, das mehr Drama als Krimi ist. Aber wenigstens habe ich Lust bekommen, auch mal bei den richtigen Krimis um diesen Polizisten zu zu greifen.

3 Kommentare

  • Nicole

    Die Idee dahinter finde ich aber echt interessant, da ich geraden Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit auch einen schlauen Schachzug finde. Ansonsten bin ich mal gespannt, wie dir den die Krimis um den Polizisten gefallen werden.

    Dane auch für dein liebes Kommentar.
    Die der öffentlich-rechtlichen schaue ich aber auch gerne. Ich habe ja Sonntags doch öfters mal ZDFinfo an und die der BBC finde ich richtig toll, weil ich mich halt für die englische Geschichte interessiere. True Crime ist aber eigentlich auch nicht meines, die Amanda Knox Doku war ne Ausnahme, weil der Fall so populär war und ich den auch mitbekommen habe. Ansonsten meide ich das aber.

    • Nicole

      Okay, aber das geht ja noch, denn man tut ja auch was für die Bildung. Wobei ich es trotzdem Schade finde, dass man hierzulande Eintritt zahlt. Finde das in England doch schöner und das wird dort auch rege genutzt und ist auch für diejenigen, die noch so viel Geld im Monat zur Verfügung haben ne schöne Sache.

      • Nummer Neun

        Die Idee war auch wirklich gut! Naja und auf meiner Leseliste steht so viel, das könnte dauern, bis ich mehr über diesen Polizisten lese 🙂 Da ist es wahrscheinlicher, dass ich demnächst mal etwas von Hemingway lese.

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