Der richtige Ton,  Was mit Medien

FiSe Musi im März

Das erste Quartal ist durch, der Winter (hoffentlich) geschafft. Diese Rubrik hat immer noch den gleichen, blöden Namen, aber ich lasse es erst einmal so weiter laufen. Los geht’s – Spoiler im Kino- und Serienbereich kann ich nicht ausschließen.

*** Kino ***

Heute mit dem Schwerpunkt: Südamerika.

Colonia Dignidad – 8 von 10

Chile, 1973. Als es zu einem Militärputsch kommt, müssen die Aktivisten Daniel (Daniel Brühl) und Lena (Emma Watson) fliehen. Daniel wird von der Militärpolizei aufgegriffen und gefoltert. Emma erfährt, wo er hingebracht wird: In die Colonia Dignidad, wo sie sich als neues Sektenmitglied einschleust. Sie lernt die verstörende Welt unter der Führung von Paul Schäfer (Mikael Nyqvist) kennen. Der Hintergrund der Geschichte ist durchaus real, alleine das sorgt schon für eine äußerst bedrückende Stimmung. Dazu kommt eine gute Inszenierung, klasse Schauspieler und eine gute, fiktive Story – die nur vielleicht an manchen Stellen etwas zu konstruiert ist. Aber am Ende steht ein spannender und eindrucksvoller Film, der einem betroffen zurück lässt.

El Clan – 6 von 10

Argentinien, kurz nach Ende der Militärdiktatur. Trotz der sich ändernden Zeiten, halten manche alten Familien daran fest, über dem Gesetz zu stehen. So hat es sich für die Familie Puccio, unter der Führung des Vaters, als einträgliches Geschäft erwiesen, Auftragsentführungen anzunehmen. Die beste Tarnung dafür ist Sohn Alejandro, der Strahlemann und Rugby Nationalspieler. Dieser, auf wahren Begebenheiten basierender Film, bettet die Verbrecher-Handlung in eine Familienidylle in Buenos Aires ein. So nebenbei werden ein paar Leute entführt und im Haus gefangen gehalten, während der Sohn seine große Liebe kennen lernt. Das ganze ist relativ unterhaltsam, manche Entführungen werden mit sonniger Radiomusik untermalt, aber letztlich nicht konsequent genug. Etwas mehr gesellschaftliche Hintergründe wären nicht schlecht gewesen, der gemeine Mitteleuropäer ist ja nicht ganz so firm in argentinischer Geschichte. Auch die Familie wird nicht so richtig als böse dargestellt, lediglich der Vater zeigt gegen Ende sein weltfremdes Gesicht.

Nun stehen Anfang April die Fantasy Filmfest Nights an, wo ich auf jeden Fall vorbei schauen werde. Und dann mal sehen, ob es in der zweiten April-Hälfte mich noch mal ins Kino verschlägt. Raum würde ich ja sehr gerne noch sehen. Und gibt es irgendwelche guten Komödien zur Zeit?

*** Serien ***

Heute mit dem Schwerpunkt: Serien mit A.

Akte X (Staffel 10) – 4 von 10

Fox Mulder und Dana Scully sind zurück. Und genau so gelangweilt und aufgeklärt, wie die beiden durch die Szenerie streifen, ist leider auch diese kurze Staffel geworden. Zwar werden sämtlich Must Haves brav abgehakt, einen frischen Geist liefert das Comeback allerdings nicht. Sechs Folgen hat die Staffel, fünf habe ich gesehen – bei einer hat mein Festplattenrecorder gestreikt – und genau eine davon fand ich gut. Es war ausgerechnet die lustigste, die auch eine Parodie hätte sein können. Eine Echse wird von einem Menschen gebissen und verwandelt sich fortan immer wieder in einen Mensch. Großartig! Für den Rest hätte man die beiden nicht zurück holen müssen.

Altes Geld (Staffel 1) – 7 von 10

Die Macher von Braunschlag sind zurück und servieren uns eine neue Serie rund um Gier und Korruption. Alt-Nazi und Industriemagnat Rauchensteiner (Udo Kier) steht kurz vor dem Tod, was seiner nicht immer liebenden Ehefrauen und ihren gierigen Kindern gar nicht so unrecht kommt. Rauchensteiner verspricht demjenigen sein ganzes Vermögen, der ihm die dringend benötigte neue Leber organisiert. Die Serie ist erneut sehr unterhaltsam und teilweise recht skurril, das Milieu der Superreichen macht es einem allerdings etwas schwerer, sich mit den Figuren zu identifizieren. Da hilft es auch nicht, dass die Sprachhürde geringer ist als bei Braunschlag.

Aquarius (Staffel 1) – 6 von 10

Los Angeles, 1967. Sergant Hodiak (gespielt von David Duchovny) ist auf der Suche nach vermissten Personen. Bei seinen Ermittlungen stößt er auf eine Kommune unter der Führung von Charles Manson. Das gute zuerst: Duchovny spielt hier wesentlich engagierter als bei Akte X. Trotzdem bleibt die Figur einem etwas fremd. Am sympathischten ist da noch die Figur seines jungen Kollegen Shafe. Auch der Konflikt mit Manson kommt nach den ersten Episoden nicht wirklich weiter. Die stärksten Folgen sind dann die, in der es um den Fall der Woche geht. Rassismus, Kirchenskandale, Homosexualität – das ist spannend und gut in die 60er Jahre eingebettet. Nur war das Versprechen der Serie eigentlich ein anderes.

Die Brücke (Staffel 3) – 7 von 10

Saga Norén ermittelt wieder im Grenzgebiet zwischen Schweden und Dänemark. Nach dem ihr alter Partner am Ende der zweiten Staffel verhaftet wurde, bekommt sie nun mit Henrik Sabroe einen neuen Partner an die Seite gestellt. Sie ermitteln in einer Reihe mysteriöser Morde und suchen nach einer Verbindung zwischen den Opfern. Das ganze sieht wieder gewohnt hochwertig aus, die neue Figur ist interessant und der Fall spannend. Leider wird er, besonders in der ersten Hälfe, arg kompliziert erzählt, so dass es schwer wird zu folgen. Und letztlich ist es vielleicht mal wieder einen Tick zu konstruiert, aber damit kann man leben.

Tut (Staffel 1) – 7 von 10

Die Miniserie erzählt vom Aufstieg des Pharaos Tutanchamun und seine Regentschaft. In wie weit sich die Serie dabei an den historischen Fakten hält, kann ich nicht beurteilen, wohl aber, dass man sie flott durchschauen kann. Es wird alles geboten, was man erwarten kann: Kämpfe und Schlachten, Intrigen und Verschwörungen, eindrucksvolle Sets und hübsche Schauspieler (Kylie Bunbury). Dazu mit Ben Kingsley eine echte Instituion bei historischen Stoffen und auch der von Deep Space Nine bekannte Alexander Siddig ist mit an Bord. Mit anderen Worten: Man macht mit der Serie nichts falsch  – überraschen tut sie den Zuschauer allerdings auch nicht.

Wie man sieht, der Monat war solide, das große Highlight fehlte aber. Im April stehen wieder einige Neustarts an. Im linearen Fernsehen muss das ja schließlich alles durch sein, bevor die EM anfängt. Neu auf den Schirm kommen: Vinyl (ab dem 7.4.) und Billions (ab dem 25.4.), beides auf Sky Atlantic. Dazu könnte auch The Frankenstein Chronicles, ab dem 19.4. auf TNT Serie, was sein. Weiter geht es mit Homeland (Staffel 5 aus Berlin, ab dem 3.4. auf Sat.1), How To Get Away With Murder (Staffel 2, ab dem 4.4. auf RTL Crime) und Z Nation (Staffel 2, ab dem 5.4. auf Syfy). Ich komme doch so schon kaum nach!

*** Musik ***

Besuchte Konzerte: 0. Gekaufte Konzerttickets: 2 (Muncie Girls – und ein Tagesticket fürs Sziget, mit Muse und Sigur Ros).

Mit Synthia ist das neue Album von The Jezables aus Australien erschienen. Auch das lohnt sich wieder, wenn man auf solche atmosphärischen Popmelodien steht. Eine ganz klare Albumband, bei der es schwer ist, Highlights heraus zu packen. Wobei diese Unplugged Version von Pleasure Drive schon sehr gut ist.

Und noch ein zweiter Tipp hinterher: Die hier im Blog nicht unbekannten Purple aus Texas stehen kurz vor der Veröffentlichung ihres zweiten Albums: Bodacious. Die Vorab-Single Bliss ist nicht mehr ganz so unbeholfen punkig wie das Debut, sondern wirkt viel runder und professioneller. Wobei zum Glück die gewissen Kratzigkeit erhalten geblieben ist.

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Das könnte ein gutes Album werden!

*** Wie geht’s dem KSC? ***

Diesen Monat stieg weißer Rauch über dem Wildpark auf und der neue Trainer wurde verkündet: Tomas Oral wird ab dem Sommer den KSC trainieren. Kein Name, der bei der Verkündung groß für Euphorie sorgte, aber bei näherer Betrachtung könnte er passen. Kann gut mit jungen Spielern, kennt die Liga und hat bereits beim FSV Frankfurt mit bescheidenen Mitteln Erfolg gehabt. Und vielleicht kann seine etwas extrovertierte Art im beschaulichen Baden ja für etwas Feuer sorgen.

Sportlich war der März geprägt von adrenalinfreien Spielen. Das lag nicht nur an der soliden Mittelfeldposition in der Liga, sondern auch an der mageren Torbilanz von 1:1 aus vier Spielen. Ich habe mich öfter dabei erwischt, wie ich mir frischen Wind für die neue Saison gewünscht habe.

*** Essensbild des Monats ***

Einmal zum mitnehmen bitte: Double-Cheesburger mit Pommes bei Henry’s Deli – zu finden zwei Mal in München – macht 10 Euro. Danke, bitte.Rangiert mittlerweile in meinem Münchener Burger Ranking recht weit oben. (Und unter meinen letzten 11 geschossenen Fotos auf dem Handy waren 8 Essensbilder)

Das war es für diesen Monat, lasst euch schön in den April schicken!

5 Kommentare

  • Stepnwolf

    Vinyl habe ich gerade angefangen. Der Pilot lässt sich schon mal gut an. Da baut sich schön das 1970er Jahre Musikfeeling auf. Ich bin gespannt, wie es weiter geht…
    Und Purple: YEAH!! 🙂

  • ide02

    Akte X hätte ich persönlich anders bewertet. 😉 Fand die Fortsetzung gut gelungen und würde gerne mehr haben…aber, mal was anderes: Durch Akte X habe ich gemerkt, dass ich „alt“ werde. 😉 Ich frug nämlich eine Praktikantin (süße 19 Jahre alt), ob sie Akte X kennt. Es kam nur ein Kopfschütteln zurück…ahhhhhhhhhh…ich sagte ja immer: Mit der 3 davor ist das Leben quasi vorbei. :p Genieß die Sonne! 🙂

      • ide02

        Stimmt 😉 Als ich mit meinem jüngeren Bruder im Kino war, sprang er plötzlich auf und sagte: Geil, den Typ dahinten kenne ich! Der ist ein Podcast-Star…und ich so im Kopf:Was ist ein Podcast-Star? Kann man das essen? 😉 Ich bin dann aufgeklärt worden…man wird wirklich die „Erwachsenen“, die man nie sein wollte…;-)

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