Unterwegs

Ein Wochenende in Amsterdam

Wie schnell so ein Wochenende doch rum ist! Freitag mittag ging es mit KLM nach Amsterdam. Sonntag um Mitternacht war ich wieder zurück in meiner Wohnung. Dazwischen war genug Zeit, um sich die Hauptstadt der Niederlande etwas genauer anzuschauen.Was einem zuerst auffällt, das sind natürlich die vielen Grachten, die sich durch die Stadt ziehen. Man hat tatsächlich immer Wasser in der Nähe. Und diese hübschen Häuser drum herum! Schmale, verklinkerte Häuser, teilweise etwas krumm und schief, aber immer gepflegt, im Erdgeschoss mit kleinen Restaurants, Cafes oder Läden, oben drüber Wohnungen und Büros. Das ist ein Flair, das nicht viele Städte zu bieten haben.Neben den Massen an Fahrrädern, die in der Stadt unterwegs sind, sind auch die Grachten beliebte Verkehrswege. Nicht nur die unzähligen kleinen Touristenboote nutzen die Wasserwege – eine Fahrt ist eigentlich Pflicht, wir entschieden uns für eine Fahrt am Abend – auch unter den Einheimischen scheinen sie ein beliebtes Ausflugsziel zu sein. Immer wieder fahren kleine Boote mit vielen Leuten an einem vorbei. Bier, Essen und laute Musik inklusive.Ebenfalls ein Standardpunkt bei der Besichtigung Amsterdams ist ein Besuch des Rotlichtviertels. Das sahen auch genug andere so, am Samstag Abend schoben sich die Menschenmassen jedenfalls durch die Gassen, unbeeindruckt von dem Regen, der irgendwann einsetzte, vorbei an Sexshops und Vorführungen und vorbei an den Frauen, die sich in den Schaufenstern sich und auf Kundschaft warten. Leider konnte aber jeder Blinde die ganze Ecke als Touristengegend erkennen. Die Hamburger mögen mich korrigieren, aber die Reeperbahn wirkt für mich authentischer.Neben dem Zentrum mit den Grachten und den Einkaufsstraßen lohnt sich auch ein Besuch der Gegend rund um den Hauptbahnhof. Hier ist auch der größere Hafen beheimatet, in dem immer wieder Kreuzfahrtschiffe anlegen. Aber auch neuere Gebäude haben hier ihren Platz, wie das Nemo, von dessen öffentlichem Dach aus man einen schönen Blick auf den Hafen und die Innenstadt hat. Auch sehr zu empfehlen ist das Schifffahrtsmuseum mit seiner sehr schön aufbereiteten Sammlung.Was wir sonst noch so gemacht haben? Wir sind durch den Vondelpark spaziert, haben uns das Paleis op de Dam angeschaut und waren am Anne Frank Haus – allerdings nicht drin, dafür war uns die Schlange etwas zu lange. In der Stadt waren wir ja eh eigentlich wegen des Frank Turner Konzerts, dazu aber beim nächsten Mal mehr.Gewohnt haben wir nicht in einem Hotel, sondern in einer Privatunterkunft – meine erste Erfahrung mit Airbnb. Die Wohnung lag im fünften Stock einer Wohnanlage am Ende des Vondelparks. Mit der Tram war man von hier aus in nur ein paar Minuten im Zentrum. Die Wohnung bestand aus einem Schlaf- und einem Wohnzimmer mit Küche und war dadurch geräumiger als jedes Hotelzimmer, allerdings nicht billiger. Das Wohnzimmer hatte eine riesige Fensterfront mit einem Balkon, die Küche war mit dem nötigsten ausgestattet. Toilette und Dusche waren etwas seltsam auf kleine Räume aufgeteilt. Man merkte, dass der Vermieter hier nicht selbst dauerhaft wohnte, sondern sie wohl fast nur zum vermieten nutzt. Die Schlüsselübergabe hatte ohne Probleme geklappt. Handtücher, Bettwäsche und Toilettenpapier waren da, im Kühlschrank warteten zwei Dosen Radler auf uns. So richtig überzeugt war ich von dem Konzept nicht, aber eine sinnvolle Alternative zu einem Hotel ist es jedoch auf alle Fälle.Frühstücken waren wir an beiden Tagen im Caffe Oslo, nicht weit entfernt von der Wohnung und klar: An einer Gracht gelegen. Ebenfalls zu empfehlen ist ein Besuch von De Hallen, dort sind viele kleine Essensstände beheimatet mit verschiedenen Köstlichkeiten. Sonst waren wir in den drei Tagen noch in zwei kleineren Restaurants zu Gast und im Wagamama für gutes Asia-Food, als wir auf den Start unser Grachtenfahrt gewartet hatten.Und damt sind diese drei Tage auch schon wieder auserzählt. Es war wirklich ein schöner Wochenendausflug in eine Stadt, die sich ihre eigene Identität bewahren konnte

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