Was mit Medien

Serienwahn 2013/IV

Das Jahr ist bekanntermaßen ja schon lange rum, Zeit wird’s für den letzten Serienüberblick für 2013. Da ist viel zusammen gekommen, aber ich kann es erklären! Da waren einige Miniserien dabei, die man an ein oder zwei Abenden durch geschaut hat, aber auch Serien, die über das ganze Jahr hinweg liefen und nun langsam ihr Ende fanden. Ungewohnt Krimi- und Dramalastig ist es geworden – mit einem klaren Gewinner. I am the one who knocks!

Breaking Bad (Staffel 5, DVD) – 10 von 10

Schluß, aus, das war’s! Die beste aktuelle Drama-Serie ist zu Ende. Und wie! Da ist jede Folge spannend und man leidet mit allen Hauptfiguren mit. Schön zu sehen, dass die Macher die Serie zu einem würdigen Ende gebracht haben. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

Community (Staffel 4, Comedy Central) – 6 von 10

Das Gegenteil von gut gemacht ist nach wie vor gut gemeint. So wie bei dieser verkürzten Staffel meiner Lieblings-Lerngruppe. Man fühlt gradezu, wie die Macher in jeder Folge versucht haben, mal was ganz verrücktes zu machen. Das funktionierte ab und an ganz gut (die Convention), oft aber gar nicht (Changnesie oder die Folge mit den Puppen!). Bleibt halt nur noch die sympathische Truppe, die einiges davon wieder auffangen kann.

Copper – Justice is brutal (Staffel 1, Sky Atlantic) – 5 von 10

Nach Ripper Street mein zweiter Versuch mit einer Krimiserie, die im 19. Jahrhundert spielt. Dieses Mal habe ich sogar bis zum Ende der Staffel durch gehalten. Richtig überzeugt hat es mich jedoch nicht, wie der Ire Kevin Corcoran als Polizist in New York 1860 für Recht und Ordnung sorgt. Neben dem Fall der Woche ist er auch noch dabei, persönliche Probleme in Gestalt seiner verschwundenen Frau zu lösen. Gewöhnliche Krimikost vor historischer Kulisse – muss man nicht gesehen haben.

Dead Set (Staffel 1, RTL Crime) – 7 von 10

Stell dir vor, du sitzt im Big Brother Haus, während draußen eine Zombie-Epidemie ausbricht. Genau das passiert den Teilnehmern in England in dieser Mini-Serie! Sie kam raus, lange vor Walking Dead, als Big Brother noch etwas populärer weg. RTL Crime hat sämtlich Folge an Halloween hintereinander ausgestrahlt, was letztlich eine Spielzeit von knapp 3 Stunden bedeutete. Und die gehen recht fix um, die Mischung zwischen Mediensatire und Zombie-Splatter funktioniert ganz gut. Kann man sich also mal anschauen.

Dexter (Staffel 6, Sky Atlantic) – 8 von 10

Es ist unglaublich, wie es in Miami von Serienkillern nur so wimmelt. Neben dem titelgebenden Dexter sind in dieser Staffel der junge Travis und seiner alten Professor auf religiöser Mission unterwegs und arrangieren ihre Morde in groß angelegten Bildnissen mit biblischem Hintergrund. Das ist durchaus eindrucksvoll und spannend. Auch die Wendungen in der zweiten Hälfte der Staffel sind gelungen, nur die Finalepisode selbst ist vielleicht etwas dick aufgetragen und wirkt doch arg konstruiert. Dafür ist natürlich der Cliffhanger in die siebte Staffel wieder atemberaubend.

Dexter (Staffel 7, Sky Atlantic) – 7 von 10

Und schon geht’s weiter. Die Grenzen zwischen dem wahren Dexter und dem gespielten Dexter verschwimmen immer mehr. Wie lange kann er seine Rolle noch aufrecht halten? Bei den Kriminalfällen, mit den sich die Miami Mordkomission beschäftigen muss, fehlt dagegen ein wenig der Zug. Da werden gleich mehrere Fälle in dieser Staffel behandelt, die alle nicht so richtig überzeugen wollen. Auch der finale Akt dieser Staffel entwickelt sich erst einige Folgen vor Schluß, so dass am Ende die siebte Staffel etwas stückwert ist.

Homeland (Staffel 2, Sat 1) – 8 von 10

Brody ist mittlerweile Mitglied des US-Repräsentantenhauses mit Aussicht auf die Position des Vize-Präsidenten, als ihn die Vergangenheit einholt und er über Mittelsleute Nachrichten von Abu Nazir erhält. Carrie ist dagegen in der Zwischenzeit aus dem CIA-Dienst ausgeschieden und erholt sich von ihrer Krankheit. Doch sie wird wieder gebraucht, es gibt Hinweise auf einen neuen Anschlag. Dabei taucht auch Brodys altes Bekennervideo wieder auf und so rückt er erneut in den Fokus. Die zweite Staffel ist wieder ähnlich spannend wie die erste, nur die Rollen sind dieses Mal etwas klarer verteilt. Etwas Abzug gibt es außerdem für den leicht ansteigenenden Carrie-Nerv Faktor. Es bleibt aber trotzdem eine gelungene Fortsetzung.

Navy CIS (Staffel 10, Sat 1) – 6 von 10

Staffel Nummer 10! Das ist eine stolze Zahl. Birgt aber ein wenig die Gefahr, zu sehr in Routine zu erstarren. Man löst das dadurch, wieder mal einen größeren Handlungsstrang in die Staffel einzubauen. Um Ziva und ihren Vater und Vance und seine Frau und ein Anschlag, bei dem einige der Hauptpersonen wichtige Leute in ihrem Leben verlieren. Leider hat mich die Story darum nicht fesseln können, was ein wenig auf die Beurteilung der Staffel drückt. Und so bleiben am Ende nur Gibbs und sein Team mit ihren Neckereien und einge Fälle der Woche im Kopf. Und auch da gab es schon bessere Staffeln.

The Newsroom (Staffel 2, Sky Atlantic) – 7 von 10

Das Team von ACN Network ist einer ganz großen Story dran: Einer illegalen Operation der US-Army. Währenddessen ist Jim im Pressebus beim Wahlkampf dabei und Maggie verschlägt es für eine Recherche nach Afrika. Im Vergleich zur 1. Staffel gibt es dieses Mal einen wesentlich stärkeren roten Faden, aber die beiden Recherestories machen ein wenig den Flair der Serie kaputt. Ich will sehen, wie das Team die Nachrichten wuppt und live hinter den Kulissen arbeitet. Zum Glück besinnt sich der zweite Teil der Staffel wieder etwas mehr darauf und kann so doch noch einiges retten. Besonders die letzten 2-3 Folgen waren noch einmal gutes Drama.

Top of the Lake (Staffel 1, Arte) – 7 von 10

Die 12-jährige Tui versucht, sich in einem See in Neuseeland umzubringen, wird aber grade noch gerettet. Wie sich heraus stellt, ist sie schwanger, will aber den Namen des Vaters nicht preis geben. Die Polizistin Robin beginnt zu ermitteln und stößt dabei auf Tuis zwielichtige Familie – und auf ihre eigene Vergangenheit. Spannende Serie mit vielen ruhigen Momenten, die in menschliche Abgründe hinein leuchtet und die grandiose Landschaft Neuseelands gekonnt ins Bild setzt. Wobei man gegen Ende ab und an denken kann, jetzt ist aber auch mal gut, da muss man nicht noch einen drauf setzen.

***

Damit bleibt als Jahresergebnis:

10 Punkte: Breaking Bad 5

9 Punkte: Homeland 1, The Walking Dead 3

8 Punkte: Dexter 6, Homeland 2, Luther 1 + 2, Modern Family 2, Nashville 1, The Newsroom 1

6 Kommentare

  • Deboite

    Yay, also ich bin ja auch ein ganz großer Serienjunkie geworden. Neben Breaking Bad, Dexter, Boardwalk Empire und den Sopranos schau ich halt auch noch Frauenserien 🙂 Ich bin von allen 4 Serien eigentlich schwer begeistert. BB hats mir natürlich am meisten angetan. Bei Dexter war ich gerader von der letzten folge aber etwas enttäuscht, denn die fand ich wie du so schön sagst allgemein sehr dick aufgetragen.
    Homeland wurde mir auch noch sehr ans Herz gelegt. Ich hab jetzt allerdings erstmal mit Sons of Anarchy angefangen. Den Rest deiner Serien hier kannte ich jetzt noch nicht. Also außer the Walking Dead vom Hören, aber das reizt mich nicht so. Dead Set würd ich mir glaub mal anschauen. Das klingt nach na lustigen Story irgendwie^^

  • Nummer Neun

    @morgenwirdgestern: Hast eigentlich recht 😉

    @Deboite: Oh die berühmten Sopranos – sind die wirklich so gut? Bei Dexter fehlt mir noch die Abschlußstaffel, aber die soll ja nicht so die allerbeste sein :/

  • singendelehrerin

    Außer Homeland habe ich noch keine der Serien bzw. Staffeln gesehen. Von Breaking Bad sind aber gestern die 5. Season und die „Final Season“ (leider gibt’s die beiden Teile immer noch nicht in einer Box) angekommen… Hab versucht, mich möglichst Spoilerfrei zu halten, was nicht ganz einfach war.

    Bei Top of the Lake hab ich schon ein paar mal fast auf „in den Einkaufskorb legen“ gedrückt, mal sehen, ob ich doch irgendwann mal *klick* mache.

    Von Luther hab ich inzwischen auch die dritte Staffel gesehen, die ich wieder hervorragend fand, insbesondere die letzten zwei (von vier) Folgen, in denen es emotional wieder tierisch ans Eingemachte geht. Puh! Das Fiese ist bei dieser Serie ist ja, dass man jederzeit mit dem Ableben wichtiger Charaktere rechnen muss… Traurig, wenn’s passiert, aber irgendwie auch spannend.

    • singendelehrerin

      „Spaß“ ist gut… BB ist ja nicht so das Feel-Good-Programm…
      Ach, ich bin manchmal ganz froh, dass die Serien der BBC meist recht kurz sind – so kommt man auch viel früher an die DVDs und nicht erst ein halbes Jahr nach Ende der Serie (wenn’s gut läuft)… Sherlock, z. B. ist grad wieder neu gestartet – und schon am 22.1. soll meine DVD kommen.

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