Aus dem Leben

Dexter sehen… und sterben?

Donnerstag Abend. Dexter lief, aufgezeichnet von vor ein paar Wochen. Er mordete und erstoch wieder, wie es so seine Art ist. Zwei Folgen sah ich mir am Stück an, dann hatte ich erst einmal genug Blut gesehen für den Abend – dachte ich – und ging mich rasieren.

So weit, so gut – bis ich mich kurz vor Schluß geschnitten habe. So richtig. Direkt rechts oben über der Lippe. Blut floss, das Wasser färbte sich rot. Den Rest des Abends verbrachte ich damit, die Wunde abzutupfen. Tempo hatte sich dafür mal wieder sehr bewährt. Als der Blutfluss irgendwann einmal gestoppt war und ich keine Angst mehr hatte, das Kopfkissen voll zu bluten, ging ich schließlich schlafen.

Gezeichnet davon war ich heute noch immer. Die Stelle ist nach wie vor rot. Wenn man richtig hin sieht, kann man genau erkennen, mit wie vielen Klingen ich gearbeitet habe. Fünf. So bin ich heute also mit den Öffentlichen zur Arbeit gefahren, habe dort meine Zeit rumgebracht und bin wieder nach Hause (rechtzeitig zum KSC-Spiel, aber das nur so am Rande).

Ab und an wurde ich etwas schräg angeschaut. Sah ich aus, als hätte ich mich geprügelt? Darauf angesprochen wurde ich jedoch nur einmal. Das war nach dem Mittagessen in der Firma. Kaum hatte ich die hervorragende mousse au chocolat ausgelöffelt, wollte man mir zu verstehen geben, ich hätte noch Schokolade am Mund. Hatte ich nicht. Es war die blutverkrustete Wunde.

Morgen Abend steht die monatliche Visions-Party an. Hoffentlich ist bis dahin nicht mehr so viel zu sehen. Oder ich vertraue auf das gesunde halbdunkel im Strom. Stimmt es eigentlich, dass Frauen auf Narben stehen?

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