Aus dem Leben,  Fahr Bus und Bahn

Der längste Tag

Liebes Tagesbuch,

wir sind hier ja praktisch unter uns. Da kann man auch mal über nicht so schöne Dinge reden. Diese Malta-Geschichte ist ja noch offen, die ich neulich schon mal angedeutet habe. Mittlerweile sind schon ein paar Tage seitdem vergangen, mir geht es wieder gut, da kann man ja jetzt mal darüber sprechen.

Los ging es an meinem letzten Abend auf Malta. Ich war noch mal essen, hatte aber nichts außergewöhnliches. Nur eine Pizza mit Mozzarella und Parmaschinken. Dazu ein Bier. Nichts exotisches also. Trotzdem hat es mich wohl ziemlich umgehauen. Ich nehme jedenfalls mal an, dass es an der Pizza lag. Und nicht an meiner selbstgemixten Bacardi-Cola aus der Mini-Bar.

Nachts ging es los. Alles musste raus, in die Kanalisation Maltas. Wann ich das letzte Mal gekotzt hatte, weiß ich gar nicht mehr, so lange ist das her. In dieser Nacht gleich zweimal. An Schlaf war nicht zu denken. Auch die ruhige Musik auf meinem Walkman half da nichts. Schlimmer aber: Am Vormittag stand ja auch noch mein Rückflug an. Sollte das gut gehen? Oder sollte ich besser versuchen, den Flug zu verschieben und den Aufenthalt zu verlängern?

Ich entschied mich, es mit dem Flug zu versuchen. Also saß ich morgens um 7 in dem Kleinbus, der mich zum Flughafen bringen sollte. Das war schon die erste Herausforderung. So wie der Bus durch die holprigen und engen Straßen von Valletta und Sliema geheitzt ist… aber das ist schon mal gut gegangen.

Am Flughafen habe ich mit einem stillen Wasser in der Hard Rock Bar auf den Abflug gewartet. Immer in Sichtweite zu den Toiletten. Ohne sie gebraucht zu haben. Lief bisher ja gar nicht schlecht. Rein ins Flugzeug: Ein mistiger Platz. Direkt hinter dem Vorhang zur 1. Klasse, aber ein Mittelplatz. Umsetzen konnte ich mich nicht, alles besetzt – und vor den Vorhang durfte ich erst Recht nicht.

Aber hast du gewußt, liebes Tagebuch, dass es mittlerweile gar keine Spucktüten mehr gibt? Jedenfalls bei Air Malta war das so. Gebraucht hätte ich sie zum Glück nicht. Ich habe es nämlich noch rechtzeitig zur Flugzeugtoilette geschafft. Kotzen an sich finde ich ja schon sehr erniedrigend. Aber in einem Flugzeug, das toppt das Ganze noch mal. Dabei fiel mir auch diese alte Geschichte wieder ein: Das Mädel, das in der S-Bahn in den kleiner Mülleimer reihert. Ich weiß gar nicht, wie die das gemacht hatte, so zielgenau hätte ich das glaube ich nicht hinbekommen. Nun gut. Wenigstens ging es mir danach etwas besser. Konnte auf einen Gangplatz tauschen und bekam ein extra Wasser (naja, immerhin).

Vom Flughafen zur Wohnung habe ich mir dann ein Taxi genommen (und jeder Münchner weiß, dass das teuer werden kann). Ab dem Mittag war ich zu Hause. Den Rest des Tages habe ich abwechselnd auf der Couch und im Bett verbracht. Gegessen habe ich an dem ganzen Tag nichts. Alle anderen Essensverabredungen für Samstag und Sonntag abgesagt.

Das, liebes Tagebuch, war also die Geschichte meines gefühlt längsten Tages in diesem Jahr. Ich hoffe, wir können sie für uns behalten?

Beste Grüße

Nummer Neun aus dem Blog

7 Kommentare

  • ide

    Das erinnert mich an meine Stuttgart-Geschichte. Mein längster Tag. Ausgelöst durch eine Kaffee-Kette, die ich seitdem nicht mehr aufgesucht habe (und dir mir als Entschädigung einen Gutschein anbieten wollte). Also persönlich hoffe ich, dass der neue Bahnhof bessere Toiletten hat. Vorallem wo man ohne Hilfe von andere Menschen durch die Absperrung kommt, wenn das Münzgeld ständig durchfällt und man kurz davor ist seine menschliche Würde zu verlieren. Ein Hoch übrigens an den geduldigen Putzmann. Der Held an diesem Tag…

  • herrsupersonic

    Ich muss immer lachen wenn Menschen kotzen. Klingt gehässig, aber wird lustig wenn man bedenkt das ich selbst bei mir lachen muss. Das Geräusch …. das Geräusch …
    Aber Respekt das du mit so einem Magen fliegst. Gerade mit Air Malta 😉

Schreibe eine Antwort zu die kleine miss.Antwort abbrechen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.