Was mit Medien

Serienwahn 2011/I

Das erste Quartal des Jahres ist bereits rum. Schon jetzt haben sich wieder einige gesehene Serien angesammelt, bei einigen Staffeln bin ich grade dabei, sie zu schauen und ein paar DVD-Boxen stehen hier auch noch ungesehen rum. Um nicht wieder – wie 2010 – am Ende des Jahres eine ewig lange Liste mit geschauten Serien zu haben, werde ich den Serienwahn in diesem Jahr auf einzelne Quartale aufteilen. Dadurch wird es hoffentlich etwas übersichtlicher und bleibt aktueller.

30 Rock (Staffel 4, TNT Serie) 5 von 10

Hinter den Kulissen von NBC. Für die Show wird ein neuer Comedian gesucht, was für einige Verstimmungen bei den Stars führt. Nach wie vor lebt die Sitcom von ihren skurillen Charakteren und den Gastdarstellern, in dieser Staffel ist es mir allerdings teilweise etwas zu schräg geworden, da stehe ich doch eher auf gradlinigie Storys. Daher schneidet diese Staffel etwas schlechter ab als die vorherigen.

How I Met Your Mother (Staffel 5, Pro Sieben) 7 von 10

Mit vier Folgen am Stück wurde die 5. Staffel von Pro Sieben relativ zügig über den Sender geblasen, warum auch immer. Ich konnte mir so viele nicht Folgen auf einmal anschauen und habe sie mir aufgenommen und dann auf zwei mal geschaut. Inhaltlich gibt es die gewohnte Serienkost der sympathischen Clique rund um Ted, der seinen Kindern mittlerweile schon im fünften Jahr erzählt, wie er ihre Mutter getroffen hat. Inzwischen wissen wir, dass er ihre Mitbewohnerin gedatet hat, sie in seiner (falschen) Vorlesung saß und er schon ihren Fuß gesehen hat. Barney war mit Robin zusammen, sie haben sich getrennt, aber irgendwo steht er doch noch auf sie. Wohlfühlcomedysoap.

Millenium (Staffel 1, ZDF) 6 von 10

Die bekannte Triologie wurde vom ZDF im ausführlicheren Director’s Cut gezeigt, verteilt auf 6 Abende, womit es sich durchaus als Serie qualifziert. Den ersten Teil, Verblendung, kannte ich bereits aus dem Kino und war davon recht begeistert. Auch in der längeren Fassung hält sich die Spannung und verwässert nicht, die Geschichte um die Suche von Mikael Blomkvist und Lisbeth Salander bleibt spannend. Dunkle Krimikost mit teilweise deftigen Gewalt- und Vergewaltigungsszenen. Leider konnten die beiden folgenden Teile Verdammnis und Vergebung das Niveau nicht ganz halten. Das Düstere fehlt fast völlig, statt dessen bekommt man mit Ronald Niedermann einen Gegenspieler vorgesetzt, groß, blond, kräftig, schmerzunempfindlich, den man wohl direkt aus einem 70er Jahre James Bond abgeworben hatte. Der letzte Teil ist dann fast ein Grisham-Gerichtsthriller, nur nicht so spannend. Schade, Chance vertan.

Pastewka (Staffel 5, Sat 1) 6 von 10

In der mittlerweile 5. Staffel spielt Bastian Pastewka sich mehr oder weniger selbst und erhält dabei immer wieder Unterstützung von bekannten Promis aus der Film- und Fernsehwelt, Balder ist z.B. immer wieder ein Highlight. Das ist immer mal wieder vergnüglich, der Aufbau wiederholt sich mittlerweile aber mehr und mehr, Pastewka wandelt zielsicher von Fettnäpfchen zu Fettnäpfchen, allerdings mit Ansage. Und ab und an ist ein kleiner Ausfall dabei, wie z.B. die Folge mit Bernd, das Brot, welche die Erwartungen nun wirklich nicht erfüllen konnte. Etwas frischer Wind würde der Serie mal wieder gut tun.

True Blood (Staffel 1, SyFy / DVD) 7 von 10

Die erste Staffel der düsteren Vampirserie beginnt eigentlich so, wie man auch Twilight kennt. Unschuldiges Blondchen verliebt sich in einen edlen Vampir. Damit enden die Gemeinsamkeiten. Was danach kommt, geht in eine völlig andere Richtung: Gewalt und Sex in allen Variationen. Es ist, als würde ein Rudel Vampire in Twin Peaks einfallen. Nur ist diese Serie nicht irgendwo in den Wäldern nach Kanada angesiedelt, sondern im schwül-heißen Süden, wo Aberglaube und Vorurteile Hand in Hand gehen. Bereits nach wenigen Folgen ist man gefangen in der Serie, möchte wissen, wie es mit Sookie und Bill weiter geht und wer für die rätselhafte Mordserie verantworlich ist. Sookies Bruder Jason ist für den ein oder anderen Schmunzler gut, der Soundtrack der Serie ebenfalls fantastisch. Die Serie hat einen leichten Hänger in der Mitte der Staffel, aber das Finale entschädigt dann wieder.

True Blood (Staffel 2, DVD) 9 von 10

In der zweiten Staffel zieht True Blood dann noch einmal an. Wer ist die geheimnisvolle Fremde, die in der Stadt erscheint und alle in ihren Bann zieht? Welches Geheimnis umgibt Sam? Wird Jason zum Coverboy der Anti-Vampirliga? Entscheidet sich Sookie für den Gentleman Bill oder den zwielichtigen Eric? Diese Staffel hat so viele Szene und Handlungen, die im Gedächtnis bleiben: Das Verließ von Lafayette, die Partys der unter Zwang stehenden Bewohner, nein, das hat nun wirklich nichts mehr mit Twilight zu tun.

The Walking Dead (Staffel 1, FOX) 8 von 10

Meine Erfahrungen mit dem Zombie-Genre beschränkten sich nur auf 28 Days Later, bis ich anfing, diese Serie zu schauen. Eine Gruppe Überlebender versucht sich in der Gegend von Atlanta gegen die Zombies zu behaupten. Als wesentlich schlimmer als der Konflikt mit den Untoten entpuppt sich dabei das Zusammenleben mit den Lebenden. Mit nur 6 Folgen ist die 1. Staffel relativ kurz geraten, dafür konnte man sich gut den Serienmarathon in einem Rutsch anschauen. Die 1. Folge ist dabei recht dicht erzählt, man ist schnell in dem Szenario, die Ähnlichkeiten zu oben genannten Film sind jedoch recht deutlich. Nach 2 Folgen dachte ich, ab jetzt ist die weitere Handlung darauf angelegt, den Hauptpersonen möglichst oft irgendwelche gesichtlosen Zombies gegenüber zu stellen. Zum Glück änderte sich dieses Schema recht schnell und die Serie zieht noch mal an Spannung an, bis man in der letzten Folge Hoffnung auf einen Ausweg erhält. Spannende und gut gemachte Serie.

Und das war’s für den Moment. Auch im nächsten Quartal sollte wieder einiges dabei sein, bleibt also dran…

Siehe auch: Serienwahn 2010

6 Kommentare

  • adiós

    „How I met your mother“ war bis Jahresanfang immer an mir vorbei gelaufen. Warum? Keine Ahnung. Aber mittlerweile bin ich schon in der Mitte der 5. Staffel angekommen. 🙂
    Man muss sich halt andere Serien mit „Suchtpotenzial“ suchen, wenn Charlie Sheen lieber mit seinen Eskapaden Schlagzeilen macht, anstatt sich um „Two and a half men“ zu kümmern… 🙁

  • Nummer Neun

    @Sibel: Auf jeden Fall mal rein schauen, könnte dir gefallen

    @Adios: Two and a half men hat mich irgendwie nie so richtig erwischt. Ab und an mal ne Folge gesehen, aber das war’s.

  • Dr. Borstel

    Das „HIMYM“ in der (scheinbar) synchronisierten Version noch so gut wegkommt, erstaunt mich. Ich würde der fünften Season auch im Original 7/10 vergeben, kann die deutschen Stimmen aber überhaupt nicht ausstehen. Und hm, du lieferst mir einen Anreiz, mir „True Blood“ noch mal vorzunehmen. Ich fand die erste Staffel eher so lala, war aber durchaus neugierig darauf, wie es weitergeht, denn Potential ist zuhauf da.

  • Jana

    True Blood ist das beste, was ich seit Californication gesehen habe… ich habe Staffel um Staffel verschlungen… und warte jetzt sehnsüchtig, dass die vierte Staffel endlich in den Staaten läuft…

    Ich fand allerdings die zweite Staffel von der Handlung her total daneben irgendwie… die Handlung um die „geheimnisvolle Frau“ hat mich unfassbar doll genervt und ich fand sie von der ersten Szene an mehr als unsympathisch…

    Ich hoffe doch, dass du die Serie im Original gesehen hast?!

    Ich wollte ne handvoll Leute davon überzeugen Fan zu werden… war aber nicht zu machen… die hatten meist die synchronisierte Fassung gesehen und die ist so was von schlecht… da sind schon die Sprecher schlecht ausgewählt…

    Wie dem auch sei… ich empfehle noch: Big Bang Theory.

  • Nummer Neun

    Traditionell schau ich ja alles auf deutsch 🙂 Alles andere ist mir zu anstrengend…

    Big Bang Theory habe ich noch nie gesehen, aber wurde schon oft gesagt, dass das gut sein muss. Aber ich glaube, ich müsste bei dem einen Typ immer an Roseanne denken.

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