Der richtige Ton

BRMC und Sólstafir live

In der vergangenen Woche war einiges los in München. An der Konzertfront gaben sich die Künstler die Klinke in die Hand: Parcels, Kettcar, Fünf Sterne Deluxe, Five Finger Death Punch, Shakira und dazu noch das kleine Puls Festival – alles innerhalb von einigen Tagen. Ich entschied mich aber für zwei andere Konzerte, ich war bei dem Black Rebel Motorcycle Club und bei Sólstafir. Und so war’s:

Black Rebel Motorcycle Club

Die Band, mit dem besten Namen der Welt, gab sich nach vielen Jahren mal wieder in München die Ehre und trat in der Tonhalle auf. Mit im Gepäck hatten sie The Vacant Lots, die für sie den Abend durchaus stimmig eröffneten. Und dann kamen BRMC, und spielten mal eben 21 Songs runter. Davon waren einige bereits vom neuen Album, welches erst nächstes Jahr erscheinen wird, davon abgesehen spielten sie sich sonst aber durch ihre umfangreiche Bandgeschichte. Highlights gab es viele und für jeden wohl andere, dabei waren unter anderem Berlin, Stop, Love Burns und Spread Your Love. Ich freute mich über einige Sachen aus dem eher folkigen Howl-Album, wie Ain’t No Easy Way und Complicated Situation, und Jailhouse Rock wurde gecovert.

Als Zugabe gab es schließlich mit Red Eyes and Tears und Whatever Happend To My Rock’n’Roll, wo die Halle schließlich völlig durch drehte, noch mal zwei Songs vom Debutalbum. Und dann war es aus. Über zwei Stunden bodenständige und völlig unironische, amerikanische Rockmusik von einer Band, die auf der Bühne kein Show veranstalten muss, um die Menge zu begeistern.

 Sólstafir

Nur einen Tag später fand das Konzert der Isländer von Sólstafir statt. Sie spielten in der Theaterfabrik und hatten damit die Ehre, als letzte Band überhaupt dort aufzutreten, bevor die Halle, im Zuges des Umbaus des ganzen Areals, verschwindet. Schade, es war eigentlich immer eine sehr schöne Location: Leicht zu erreichen, gute Größe und guter Sound.

Sie hatten nicht nur eine, sondern gleich zwei Supports mit dabei. Zunächst spielte mit Árstidir eine weitere Band aus Island. Danach folgten mit Myrkur eine skandinavische Band, die sich in sämtlichen Klischees des nordischen Metals ergaben: Blonde Sängerin hinter einer Windmaschine mit einer mega-hohen Stimme, die Jungs in der Band dagegen mit so eine Art Muskel-Kaputzen-Shirts, um auch ja böse auszusehen. Es fällt mir schwer zu glauben, dass das jemand ernsthaft so sehen will.

Nun ja, irgendwann kam dann endlich Sólstafir auf die Bühne, auch die haben natürlich ihre Bühnenoutfits, aber diese „Cowboys aus Island“ Nummer wirkte nicht so aufgesetzt. Laut Setlist.fm spielten sie neun Songs. Ich mag ihren Sound ja sehr, aber durch die Sprachbarriere und durch die ausufernden Songs fällt es mir immer schwer, ihre Lieder unterscheiden und benennen zu könne. Ich kann aber sagen, dass ich das meiste kannte, das spricht dafür, dass sich das Set hauptsächlich auf die letzen beiden Alben beschränkte. Das klang jetzt vielleicht negativer, als es sein sollte: Letztlich machen ihre Konzerte wirklich Spaß  und der Sänger Aðalbjörn Tryggvason sucht immer wieder den Kontakt zum Publikum. Man bekommt, was man erwarten kann und das ist richtig gute Herbstmusik.

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