Found That Soul
Auf meinem Weg zum Ziel 12 Konzerte in 2012 habe ich am vergangenen Freitag Schritt Nummer 7 genommen. Die Manic Street Preachers waren auf ihrer Greatest Hits Tour in der Münchner Theaterfabrik.
In echt gar nich mal so poppig: Die Manic Street Preachers (Bild via)
Ja die Manics gibt es noch, auch wenn ihre größte Zeit mittlerweile doch schon einige Jahre zurück liegt. Zu der hatte auch ich sie kennen gelernt, das This Is My Truth, Tell Me Yours Album ziert wahrscheinlich so einige klassische Britpopsammlungen. Mittlerweile können sie auf eine 25jährige Bandgeschichte zurück blicken.
Das spiegelte sich auch im Publikum wieder. Es kommt selten vor, aber dieses Mal gehörten wir tatsächlich zu den jüngeren bei den Zuschauern. Bereits vor dem Konzert ging es entspannt zu. Noch schön ein Eis essen in der Sonne und dann rein in die dunkle Halle, wo um kurz nach acht die Vorband begann. Und auch dort hielt sich der Stress im Rahmen: Plätze im vorderen Drittel, keine Drängler und kein Geschubse.
Den Namen der Vorband habe ich leider nicht mitbekommen, macht aber nichts. Weil gefallen haben sie mir eigentlich nicht. Sahen aus wie eine Grunge-Band und wollten dann wie The Cure klingen, aber irgendwie wollte das nicht zünden. Nun gut, nach einer halben Stunde waren sie durch.
Die Manic Street Preachers kamen dann um viertel nach neun auf die Bühne und sollten sie erst knapp zwei Stunden später wieder verlassen. Gleich zum Auftakt gab es mit Motorcycle Emptiness schon einen richtigen Kracher, kurz darauf mit Ocean Spray ein weiterer meiner Favoriten. Überhaupt hat mir die Setlist gezeigt, dass ich doch mehr Songs von ihnen (er)kenne, als ich vorher befürchtet hatte. Dabei gefielen mir die ruhigeren Sachen wie The Everlasting oder Tsunami besser als die rockigeren Sachen mit Schrammelgitarre, grade aus ihrer Anfangszeit, von Ausnahmen mal abgesehen. Sie sehen zwar nicht mehr so jung aus wie früher, aber auf der Bühne hüpfen sie rum, als wären es noch die 90er. Was man auch bei dem ein oder anderen Gitarrensolo denken konnte. Absolute Highlights für mich waren Everything Must Go, das laut/leise Stück You Stole The Sun From My Heart und natürlich als krönenden Abschluß If You Tolerate This, bevor sie sich ohne Zugabe verabschiedeten.
Die Hardcore-Fans, die jeden Song mit geschlossenen Augen mitsingen konnten, waren überall in der gut gefüllten Halle verteilt. Meine Manics Kenntnisse stießen jedoch grade in der zweiten Hälfte teilweise an ihre Grenzen, da hätte für mich die Setlist auch etwas knapper sein können. Aber so gab es eine Masse von über 20 Songs zu hören aus der langen Bandgeschichte. Mir haben sie live wesentlich besser gefallen, als vorher gedacht, so dass es insgesamt ein schöner, positiver Abend wurde. Das hat sich gelohnt!