Der richtige Ton,  Was mit Medien

KW 49/2025: Diplomatische Beziehungen, Joy Crookes, November und Armageddon

Happy Sunday!

Im Prinzip kann jede Organisation einen Friedenspreis ausloben, das ist an keinerlei Bedingungen geknüpft. Daher gibt es auch eine ganze Reihe von Friedenspreisen. Der bekannteste und bedeutenste von ihnen ist mit Abstand der Friedensnobelpreis und wird jedes Jahr am Todestag des Stifters Alfred Nobel verliehen: Am 10. Dezember. Der Preis wird seit 1901 jährlich an Personen oder Organisationen verliehen, jedoch gab es zu Weltkriegszeiten immer wieder einige Unterbrechungen. Zu den Preisträgern gehörten bisher unter anderem: Bertha von Suttner, Albert Schweitzer, Geroge C. Marshall, Martin Luther King, Willy Brandt, Mutter Teresa, der Dalai Lama, Michail Gorbatschow, Nelson Mandela und Kofi Annan. In diesem Jahr geht der Preis an María Corina Machado aus Venezuela.

Es gibt den Friedenspreis des deutschen Buchhandels, der Persönlichkeiten aus der literarischen Welt ehrt. Erhalten haben ihn bisher u.a. Hermann Hesse, Max Frisch, Astrid Lindgren, Mario Vargas Llosa, Margaret Atwood und Salman Rushdie. Und um einmal etwas regionaler zu werden: Zum Anlass des Friedensfestes wird alle drei Jahre der Augsburger Friedenspreis vergeben. Er wurde bisher u.a. an Richard von Weizsäcker, Kardinal Marx, Katrin Eigendorf und Josef Schuster verliehen.

Und während ich mich dagegen entschieden habe, im Rahmen der jährlichen Listen Up! Awards einen Friedenspreis zu vergeben, ist dagegen die FIFA in die Bresche gesprungen. Mit einem neuen Preis sollen „außergewöhnliche Taten für Frieden und Einheit der Welt“ ausgezeichnet werden (zitiert nach FAZ), ein Bezug zum Sport ist offenbar nicht zwingend erforderlich. Erster Preisträger des neuen FIFA-Friedenspreises ist Donald J. Trump, Haupt-Gastgeber der kommenden Gelddruckmaschine der FIFA.

Und damit zum Wochengeschäft:

Diplomatische Beziehungen (Staffel 3, 8 Folgen, USA, Netflix) – 7 von 10

Durch die Ereignisse im letzten Staffelfinale (7/10) ändern sich die Machtverhältnisse. Nicht nur in der amerikanischen Politik, sondern auch zwischen Botschafterin Kate Wyler (Keri Russel) und ihrem Ex-Mann Hal (Rufus Sewell). Meine Beziehung zu der Serie bleibt schwierig, um es mal diplomatisch zu sagen. Einerseits schaue ich diese unterhaltsame Thrillerserie schon sehr gerne und empfehle sie auch gerne weiter, aber andererseits habe ich immer den Eindruck, sie könne auch noch besser sein, denn sie hat so viel Potential. Interessante und sympathische Figuren, schicke Locations, spannende Konflikte, smart erzählt – aber dann hat diese Staffel mit der wieder erhöhten Episodenanzahl doch seine Längen und setzt einen Cut in der Mitte der Staffel, der einigen Wind aus der Erzählung nimmt, um dann in der zweiten Hälfte wieder einen alten Erzählstrang weiter zu spinnen. Wenigstens verzichtet man dieses Mal darauf, die eigene Hauptfigur mit zu schusseligen Problemchen zu belangen, um ihre Kompetenz nicht noch weiter zu untergraben. Alles Gute kommt in dieser Staffel in Episode 6 zusammen – eine Art Kammerspiel der wichtigsten Figuren aus der amerikanischen und britischen Politik. Kurzweilig, überraschend und dramatisch und mit einem mal wieder grandiosen Auftritt von Rory Kinnear als britischer Primeminister. Wäre das Niveau immer so hoch, eine bessere Wertung wäre bei mir gesetzt.

Armageddon – Das jüngste Gericht (Regie: Michael Bay, USA, 1998, Syfy, Re-Watch) – 8 von 10

Ein Asteroid fliegt auf die Erde zu und könnte das Ende der Menschheit bedeuten. Nur Harry Stamper (Bruce Willis) und sein Team aus erfahrenen Bohrleuten (u.a. Ben Affleck, Steve Buscemi, Owen Wilson, Michael Clarke Duncan und Will Patton) können die Zivilisation noch retten. Dafür muss sie NASA-Direktor Truman (Billy Bob Thornton) jedoch zunächst zu richtigen Astronauten ausbilden. Das ist doch noch großes Action-Kino der 1990er! Episches Kino, starke Effekte, harte Kerle mit weichem Kern. Und dazu noch I Don’t Want To Miss A Thing im Soundtrack! Da verzeiht man auch die kitschigen dramaturgischen Kniffe wie die übermäßige Anzahl an Countdowns, roter/blauer Faden Geschichten und das All American Girl auf der Erde (Liv Tyler), die nur auf die Rückkehr ihrer Liebsten wartet. Von der Helden-Inszenierung der USA ganz zu schweigen. Und diese unnötig lange Zwischenepisode auf der Mir hätte es auch nicht gebraucht. Aber ja und trotz allem: Das ist stark inszeniertes Spannungskino.

November (Regie: Cédric Jimenez, Frankreich, 2022, Sky Cinema) – 7 von 10

Es ist der 13. November 2015 und ganz Paris ist geschockt von den terroristischen Anschlägen in der Stadt. Die Anti-Terror-Abteilung unter der Leitung von Héloise (Sandrine Kiberlein) und ihren engsten Mitarbeitern Fred (Jean Dujardin) und Inès (Anaïs Demoustier) nimmt die Ermittlungen auf. Der Film verzichtet auf die große Emotionalität und zeigt die furchtbaren Anschläge nicht, sondern widmet sich einzig der Polizeiarbeit. Und die ist denkbar unspektakulär. Zeugenbefragungen, Schreibtisch-Arbeit. Der Druck ist groß, die Lage verzwickt. Der Film versucht nüchtern zu bleiben, weil das Thema schon emotional genug ist und verliert dabei sein Publikum ein wenig in dem Wust aus Namen, Orten, Gesprächen, fachspezifischem Vokabular. Das war mir am Ende etwas zu wenig.

Gesehene Spiele in dieser Saison: 15 von 15 Liga-Spielen = 100%. (Saison 2024/25: 85%)

2:3 Auswärtsniederlage beim SV Darmstadt 98, die vierte Niederlage in Folge. Die Defensive will einfach nicht dicht werden, denn erneut waren die drei Gegentore eigentlich noch zu wenig. Das es bis zum Ende so eng war, lag mehr am Gegner als am KSC. Bedenklich erneut das Timing der Gegentore. Das erste gab es sieben Minuten nach der eigenen Führung, das zweite drei Minuten nach der Halbzeitpause und das dritte, letztlich entscheidende Gegentor gab wieder nur drei Minuten nach dem eigenen Ausgleich. Jede Chance, um das Spiel im eigenen Sinne zu beruhigen, wurde damit schnellstmöglich wieder zerstört.

Die Gegner in den letzten Spielen vor der Winterpause werden nicht leichter werden.

  • Statistik November: Die Klickzahlen waren auch im letzten Monat wieder gut, der Kurs steht: Das beste Jahr (nach Seitenabrufen) aller Zeiten ist immer noch möglich. Dafür braucht die Seite im Dezember nochmal eine Klickanzahl, die in den letzten 12 Monaten 11mal erreicht wurde. Aber es ist der Weihnachtsmonat, da weiß man ja nie, was an den Feiertagen so passiert. Top-Artikel war zum fünften Mal in Folge Musik bei Ina’s Nacht gefolgt von dem Beitrag zum Song Crimson and Clover. Die beiden machen seit Mai die Spitze unter sich aus – und auch hier ist das Renne noch eng, welcher Artikel am Ende des Jahres der meistgelesene sein wird. Die CTR auf Google ist auf 1,2% gestiegen, was der beste Wert seit – ebenfalls – Mai ist, allerdings ist die Anzahl der Ausspielungen wieder runter gegangen und lag ungefähr auf dem Vorjahreswert.
  • Kindle-Hülle: Nach vielen Jahren der Nutzung brauchte mein Kindle mal wieder eine neue Schutzhülle. Nach dem ich erst einmal die richtige Geräte-Generation heraus gefunden hatte, war ich über die Preise der Hülle ziemlich erstaunt. Fündig wurde ich dann bei dem asiatischen Versender AliExpress. Mit Kampfpreisen lockten sie neue Kunden und so überzeugten sie mich mit einer neuen Kindle-Hülle für 1€, incl. Versand. Damit konnte man wenig falsch machen und so hielt ich die neue Hülle knapp zwei Wochen und geschätzt zehn Mails zum Versand später in den Händen. Passt wie angegossen und fühlt sich auch angemessen hochwertig an. Gut, vielleicht ist das Motiv etwas zu weihnachtlich geraten, aber das ist ja Geschmackssache.
  • Curaçao: Der WM-Debutant wird sein erstes WM-Spiel gegen das deutsche Nationalteam bei der Fußball-Männer-WM 2026 haben. Das ergab die Auslosung, sozusagen das Rahmenprogramm für die Vergabe des Friedenspreises, am Freitagabend. Die weiteren Gegner sind Ecuador und die Elfenbeinküste. Gesehen habe ich die Bingo-Veranstaltung nicht, mich aber beim Lesen des Live-Tickers der 11Freunde sehr amüsiert.
  • Über die kurze Zeit der MiniDiscs: Der Schreiblehrling erinnert sich für uns an die kurze Zeit, als die MiniDisc der heißeste Stand der Technik war.
  • Lights! Camera! Christmas!: Der Wortvogel schreibt dagegen über den aktuellsten Stand der Christbaumbeleuchtung – Stichwort: KI. Mein Fall wäre so etwas blinkendes ja nicht, aber spannend zu sehen, was alles möglich ist.
  • Die seltsame Welt der Filmkritiker und Nicht-Kritiker: Über die mythische Welt der Pressevorführungen kann man bei Kino-Inside lesen, dort am Beispiel von Berlin.
  • Die schönsten Weihnachtsmärkte aus Berlin & Brandenburg: Wer zufällig aus der oder in der Gegend ist, findet vielleicht etwas spannendes in der Auflistung von Inka auf blickgewinkelt.

Das erste Album von Joy Crookes aus London lief damals bei mir rauf und runter (#6 in meinem Jahresranking 2021). Ihr Zweitwerk Juniper hat mich dagegen in diesem Jahr nicht so richtig erreicht. Aber zumindest Perfect Crime überzeugt mich voll, wenn auch hauptsächlich durch den Refrain mit Ohrwurmpotential.

Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit und habt einen guten Start in die neue Woche!

Ein Kommentar

  • bullion

    Jetzt habe ich tatsächlich Lust auf „Armageddon“. Wäre durchaus ein Film, den ich mal wieder rauszaubern könnte. Drücke die Daumen für die Statistiken. Bin auch schon gespannt auf Dezember. Der November war der bisher beste Monat des Jahres bei mir. Bisher ist 2025 das erfolgreichste Jahr seit 2010. Verrückt.

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