
KW 11/2025: Mickey 17, Mid90s, Zwei zu eins, I.S.S., Bilk und Homeland
Happy Sunday!
Den Vormittag habe ich heute entspannt beim Brunch verbracht. Ihr wisst es, Brunch ist ein Kofferwert aus den englischen Begriffen „breakfast“ (Frühstück) und „lunch“ (Mittagessen). Die deutsche Übersetzung wäre dementsprchend: Fressen. (Mit Dank an Social Media für diesen Witz). Und der Name war dann auch Programm. Gut, dass ich 98% des medialen Wochenrückblicks bereits vorher geschrieben hatte.
Viel Spaß.
Homeland (Staffel 6, 12 Folgen, USA, Joyn) – 7 von 10
Nach knapp neun Jahren Pause habe ich mit der Thrillerserie rund um die ehemalige CIA-Mitarbeiterin Carrie Mathison (Claire Danes) weitergemacht. Nachdem Staffel 5 noch in Berlin spielte (8/10), ist die Serie nun zurück in den USA, genauer gesagt in New York. Hier arbeitet Carrie nun in einer Organisation, die muslimischen Bürgern juristisch hilft. Einem ihrer Klienten wird ein Bombenanschlag in Manhatten in die Schuhe geschoben, der mutmaßlich der designierten Präsidentin Keane (Elizabeth Marvel) gegolten haben soll. Da die Staffeln mittlerweile in sich ziemlich abgeschlossen sind, genügten mir die nebulösen Erinnerungen an die Vorgängerstaffeln, um mich schnell wieder zurechtzufinden. Diese Staffel ist ein spanneder Thriller rund um den Anschlag und um den CIA-Strippenzieher Dar Adal (F. Murray Abraham), für den aber 12 Folgen vielleicht etwas zu viel sind und ein paar zu viele Zufälle braucht, um rund zu werden. Auch weiß die Staffel lange nicht, was sie mit Peter Quinn (Rupert Friend) machen soll, ich fand seine Story jedenfalls etwas zu konstruiert. Am Ende läuft dann aber doch noch alles zusammen und bietet ein spannendes Finale. Und die letzte Viertelstunde gibt es einen Ausblick auf Staffel 7, für die ich mit Sicherheit nicht wieder neun Jahre brauchen werde.
Mickey 17 (Regie: Bong Joon-ho, USA) – 8 von 10
Nach dem internationalen Erfolg von Parasite (8/10) war es wohl unumgänglich, dass der südkoreanische Regisseur Boong Joon-ho für seinen nächsten Film von der US-Filmwirtschaft engagiert wurde. Herausgekommen ist dabei der Science-Fiction-Film Mickey 17, der eine Verfilmung des mir unbekannten Romans Mickey7 von Edward Ashton ist. Der Film erzählt von Mickey Barnes (Robert Pattinson), der auf einer Erkundungsmission im Weltall für die gefährlichen Aufgaben abgestellt ist. Und wenn ihm ein tödliches Unglück passiert, dann wird er mit Hilfe eines Bioprinters einfach neu erschaffen. Als die 17. Inkarnatation fälschlicherweise für tot erklärt und Mickey 18 produziert wird, taucht er jedoch doch wieder auf. Der Film steht und fällt mit der Performance von Robert Pattinson – und die ist als einfältiger Mickey wirklich gelungen. Stellenweise so albern wie hier habe ich ihn noch nie gesehen. Ebenfalls erwähnenswert ist Mark Ruffalo als Marshall, der das ganze Unternehmen lenkt, und in dieser Rolle eine herrliche Parodie auf eine seltsame Trump / Musk Mischung abgibt. Diese Rolle verlangt fast nach einem eigenen Film. Etwas darunter zu leiden haben die weiblichen Hauptdarstellerinnen Naomi Ackie und Toni Collette, die es nur eingeschränkt schaffen, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Der Film hat eine ganz eigene Atmosphäre und schafft es gut, eine eigene Welt aufzubauen. Die Creepers, die Lebensform, auf die man im Laufe des Films trifft und eine bemerkenswerte Symbiose aus Respekt und Niedlichkeit hervorrufen, sind gut gelungen und sorgen dafür, dass es neben den Albernheiten der ersten Hälfte auch einen klassischen Science-Fiction Konflikt in der zweiten Hälfte gibt. Dadurch halten sich insgesamt dramatische, humoristische und sozialkritische Themen die Waage. Für einen ganz großen Film hätte allerdings ein etwas stärkerer Fokus auf einzelne Aspekte gut getan, so ist es halt einmal alles mit Soße. Das unterhält die Laufzeit über jedoch ganz gut.
I.S.S. (Regie: Gabriela Cowperthwaite, USA, 2023, Sky on Demand) – 6 von 10
Als auf der Erde ein militärischer Konflikt zwischen den USA und Russland ausbricht, erhalten die Wissenschaftler auf der internationalen Raumstation I.S.S. von ihren Regierungen den Auftrag, die Station mit aller Macht unter ihre Kontrolle zu bringen. Obwohl der Film durch die Enge der Raumstation, einem aktuellen Thema, einem klaren Konflikt, einer durchaus gelungenen Optik und einer Reihe von bekannten Gesichtern die besten Vorraussetzungen für einen spannenden Neunzig-Minüter hat, will er nicht so richtig zünden. Dafür bleiben einem die Figuren bis zum Schluß viel zu egal.
mid90s (Regie: Jonah Hill, USA, 2018, ARD Mediathek) – 7 von 10
Das Regiedebut von Jonah Hill bringt die 1990er authentisch zurück auf den Bildschirm. Optik und Ausstattung geben dem Film einen realistischen Look. Der 13jährige Stevie (Sunny Suljic) freundet sich in Los Angeles mit einigen älteren Skaterjungs an. Das ist im Prinzip schon die ganze, unaufgeregte Story. Der Film zeigt, wie Stevie dadurch den Sprung in das rebellische Teenageralter schafft, dabei seine Grenzen austestet und auch mal daran scheitert. So hat man sich die Jugend in einer amerikanischen Großstadt vorgestellt. Es ist eine rein männliche Gruppe, ohne Ahnung vom Leben, und einen beschränkten Blick auf die Frauenwelt. Der Film weckt (auch durch den Soundtrack) Nostalgie, ohne diese Zeit übermäßig zu glorifzieren
Zwei zu eins (Regie: Natja Brunckhorst, Deutschland, 2024, Sky Cinema) – 6 von 10
Im Juli 1990 geraten Maren (Sandra Hüller), Volker (Ronald Zehrfeld) und Robert (Max Riemelt) unter Mithilfe von Markowski (Peter Kurth) an eine riesige Menge eingelagerter und wertloser DDR-Banknoten, die sie in D-Mark umtauschen wollen. Es ist eine interessante Geschichte in einer von Umbrüchen geprägten Zeit. Neben der Frage, wie die ehemaligen DDR-Bürger mit dem neuen Kapitalismus umgehen und versuchen, sich „ihre“ Gesellschaftsordnung in Teilen zu erhalten, gibt es auch noch den Aspekt einer möglichen polyamoröses Beziehung. Das alles hätte aber gerne etwas kompakter und fokussierter erzählt werden können. Aber leider firmiert der Film unter der Genrebezeichnung Filmkomödie und hat dadurch andere Schwerpunkte – und die funktionieren leider kaum. Verschenkte Möglichkeiten für diese auf einer wahren Geschichte beruhende deutsch-deutsche Story.
Gesehene Spiele in dieser Saison: 22 von 26 Liga-Spielen = 85%. (Saison 2023/24: 76%)
Gegen den Tabellenvorletzten vom SSV Ulm kam der KSC zu Hause nicht über ein 0:0 hinaus. Während die Karlsruher in der Defensive kaum gefordert wurden und so immerhin das zweite Heimspiel in Folge ohne Gegentor beendeten, ging in der Offensive erneut zu wenig zusammen. Zwar gab es einzelne Druckphasen, wo sie sich durchaus einen Treffer verdient gehabt hätten (man denke nur an den Pfostenknaller des eingewechselten Heußers zu Beginn der zweiten Hälfte), meist war das allerdings im Zusammenspiel zu ungenau und zu wenig zwingend. Das Spiel passte sich damit weitesgehend dem Rasen im Stadion an. In der Tabelle bedeutet das nun Platz 10. Für das obere Tabelledrittel wird diese Leistung jedoch nicht mehr reichen.
Abgesehen davon hat sich an diesem Wochenende jedoch die U19 des KSC, durch einen 2:0 Sieg gegen die U19 des VfL Wolfsburg die Finalteilnahme am Junioren-DfB-Pokal gesichert. Herzlichen Glückwunsch!
- Was war denn da los? Vergangenen Samstag explodierten auf einmal meine Abrufzahlen. Innerhalb von einer Stunde verzeichnete die Statistik knapp 1.200 Seitenabrufe (was ungefähr der Gesamtzahl aller erschienenen Beiträge entspricht) und alle aus einer einzelnen Sitzung aus UK. Es ist recht offensichtlich, dass das keine echte Nutzung war, sondern ein Bot die Seite durchgegangen ist, die Statistik diesen Vorgang aber trotzdem gezählt hat. Wenn Google die Seite indexiert, wird das ja auch nicht gezählt. Ärgerlicherweise diese Sitzung aber doch. Als Statistik-Nerd frage ich mich nun, wie ich damit umgehen soll. Immerhin zerschießt mir das alle langfristigen Statistiken aufgrund von falschen Messungen. Was nun?
- Nockherberg 2025: Seit einigen Jahren ist es auch bei mir zur Tradition geworden, mir die Starkbierprobe vom Nockherberg anzuschauen. Wenn es noch ein weiteres Indiz gebraucht hätte, um zu zeigen, wie ich mittlerweile gedanklich in Bayern angekommen bin, hier ist er. Während ich das traditionelle Singspiel eher vernachlässige, schaue ich mir besonders gerne die Fastenpredigt an, die auch in diesem Jahr wieder von Maxi Schafroth gehalten wurde. Hier kann man sie sich noch in voller Länge ansehen. Sicher war diese schon mal stärker als in diesem Jahr, aber die aufgekomme Kritik (Quelle: Merkur) kann ich nicht ganz nachvollziehen. Denn solche Aussagen wie über unseren Ministerpräsidenten: „Der Umgang mit Höhergestellten – da tut der Markus sich einfach schwer. Der hat sogar beim Beten ein Kompetenzgerangel mit dem Herrgott. Für den Markus ist das Gebet eher so eine Art Update unter Führungskräften.“ sind doch wirklich stark beobachtet.
- Fünf Tipps for Horrorfilmer*innen: Du stehst nicht auf Geld und möchtest einen Horrorfilm drehen? Die deutsche Genregröße Rainer Matsutani gibt dem Blog Out Takes einige Tipps, wie es gelingen könnte.
Heute gibt es mal etwas Indie-Rock aus UK oder genauer gesagt: Aus Essex. Bilk haben ihr neues Album nach ihrer Heimat genannt und es Essex, Drugs and Rock and Roll genannt. Der Titeltrack dazu heißt schlicht RNR. Viel Spaß!
Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit und habt einen guten Start in die neue Woche!
4 Kommentare
bullion
Vielleicht war das ja gar kein Bot, sondern ein Besucher aus UK hat einfach deinen kompletten Blog gelesen? 🙂
Lustig, dass du „Mid90s“ gesehen hast: Habe mir kürzlich auch überlegt, ob ich den mal mit dem Zwergofanten schaue, weil er ja gefallen am Skaten gefunden hat. Aber war mir dennoch nicht sicher, denn der Film ist teils schon „ziemlich krass“, was den Lifestyle angeht.
Sari
Das hab ich auch kurz gedacht. Wäre das nicht megacool??
Nummer Neun
Das wäre aber dann ein äußersr schneller Leser gewesen 😀
Oh ich glaube „mid90s“ schaut man nicht unbedingt mit den Eltern an 😉
S.Mirli
Homeland, wie konnte ich die Serie vergessen, habe ich auch irgendwann nicht mehr weitergeschaut. Danke fürs Erinnern, ich glaube, die ist mal wieder fällig. Kann mich allerdings an überhaupt nichts mehr erinnern, also werde ich wohl noch mal von vorne anfangen. Und danke für den Schmunzler am Montag für das deutsche Äquivalent zu brunchen – passt eindeutig besser zum dem, wie es meist ausartet. Einen guten Wochenstart wünsche ich dir, alles Liebe, x S.Mirli
https://www.mirlime.at