KW 03/2025: Squid Game, Twisters und Blade: Trinity

Happy Sunday!

Manchmal ist es doch erstaunlich, wie sich einiges ungeplant zusammen fügt. In dieser Woche gibt es gleich drei Fortsetzungen zu Geschichten, die selbst die Log Lady so nicht erwartet hätte. Aber dann waren sie da und wir sprechen nun über die zweite Staffel von Squid Game, eine Fortsetzung von Twister und den Abschluß der Blade Triologie.

Nehmt euch einen verdammt guten Kaffee und los geht’s!

Squid Game (Staffel 2, 7 Folgen, Südkorea, Netflix) – 7 von 10

Als 2021 Squid Game (9/10) auf der Bildfläche erschien, war das ein echter Straßenfeger und wurde schnell zu einem popkulturellen Phänomen. Brauchte das eine Fortsetzung? Vermutlich nicht. Aber die Serie war wohl zu erfolgreich, um es auf sich beruhen zu lassen. Und so ist nun zum Jahreswechsel die zweite Staffel erschien, begleitet von einer erwartbar nervigen Marketingkampagne. Stichwort erwartbar: Weitläufig stand offenbar bereits vorher fest, dass die zweite Staffel nicht an die erste herankommen würde. So ist es dann auch gekommen, aber vielleicht aus anderen Gründen als die, die man vermutet hätte. Denn schließlich hat Macher Hwang Dong-hyuk durchaus versucht, einige Sachen anders zu machen. Zwar landet Seong Gi-hun (Lee Jung-jae) erneut in diesem zynischen Spiel, dass die meisten Teilnehmenden mit ihrem Leben bezahlen werden, aber diese Staffel gibt sich erkennbar mehr Mühe damit, die Beweggründe der Spieler und Spielerinnen zu ergründen. Und selbst bei den Personen hinter den ikonischen Aufpassern fallen teilweise die Masken, wenn auch nicht konsequent genug. Dagegen ist es noch das leichteste, die Spiele zu variieren, auch wenn man da bei Schlag den Star und ähnlichen Shows nun nicht gerade zum Notizbuch gegriffen haben dürfte. Das Problem dieser Staffel ist eher: Sie ist zu lang, obwohl sie kürzer als die erste Staffel ist. Mehrmals werden Wahlvorgänge der Teilnehmenden in epischer Breite gezeigt, ohne dass es einen echten Mehrwert bietet. Die Spiele sind zu lang. Das Intro, bis wir endlich wieder auf der Spielfläche sind, ist zu lang. Hier rächt es sich, dass der Stoff erkennbar auf diese und eine noch kommende dritte Staffel aufgeteilt wurde. Und dann entpuppt sich leider Seong Gi-hun, der das Spiel das zweite Mal bestreitet, auf Dauer als nerviger Besserwisser. Interessant bleibt die Serie trotzdem, denn neben dem bunten und erinnerungswürdigen Setting und der brutalen Konsequenz, mit der das Spiel durchgezogen wird – denn es ist eben kein gemütliches Kirschkuchenessen –  setzt sie auch einige Twists und neue Konflikte, die erst in den letzten beiden Folgen so richtig aufkochen. Sie sorgen dann doch dafür, dass das Warten auf Staffel 3 etwas schwerer fällt.

Blade: Trinity (Regie: David S. Goyer, USA, 2004, RTL II) – 6 von 10

Als ich recht spät erst den ersten Blade (8/10) gesehen hatte, war ich sehr begeistert. Aber schon die erste Fortsetzung Blade II (6/10) lies deutlich nach. Der letzte Teil der Triologie kann diesen Trend nicht umdrehen. Wesley Snipes bekam dieses Mal die jungen Jessica Biel und Ryan Reynolds zur Seite gestellt. Aber auch diese drei zusammen können Handlung, Dialog und die platten Figuren nicht retten. Dominic Purcell hat vielleicht eine der schlechtesten Dracula Interpretationen der Filmgeschichte abbekommen. Die Anbiederung an den damaligen Zeitgeist mag damals vielleicht noch funktioniert haben, nun lässt es den Film jetzt nur noch älter wirken, als er ist. Schnelle Schnitte und Techno unter den Kampfchoreografien machen nicht alleine einen guten Film aus, aber immerhin kann das Finale im letzten Drittel noch einiges retten. Trotzdem: Dass die Figur des Blade so ikonisch geworden ist, kann nichts mit den letzten beiden Teilen der Triologie zu tun haben.

Twisters (Regie: Lee Isaac Chung, USA, 2024, Sky Cinema) – 7 von 10

An Twister habe ich keine großen Erinnerungen mehr. Ich weiß zwar noch, dass der zur Veröffentlichung 1996 ein ziemlich großes Medienecho bekam und die Effekte damals sehr beeinduckend waren (die fliegende Kuh!), aber inahtlich weiß ich kaum noch etwas. Immerhin, der Titel ist auch knapp 30 Jahre später noch ein Begriff. Trotzdem hat wohl niemand auf diese lose Forsetzung gewartet. Denn wieder machen sich verschiedene Teams auf die Jagd nach Tornados im Hinterland der USA. Im Prinzip weiß man vorher, wie die Entwicklung der beiden Hauptfiguren Kate (Daisy Edgar-Jones) und Tyler (Glen Powell) sein wird, die Story ist da sehr straight, aber das ist eigentlich auch egal. Die Tornado-Szenen sind rasant und fesselnd und erhalten immer dann besondere Wucht, wenn von adrenalingesteuerten Tornado-Jägern auf die zerstörten Städte geschnitten wird. Das macht die dünne Handlung und den etwas zu USA-verliebte Background halbwegs wieder wett.

Gesehene Spiele in dieser Saison: 14 von 18 Liga-Spielen = 78%. (Saison 2023/24: 76%)

Der KSC verpasst den möglichen Sprung an die Tabellenspitze. Im Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg setzte es eine 1:2 Niederlage, der Siegtreffer fiel erst in der Nachspielschuß durch einen fulminaten – wie die Sportreport sagen – Fernschuß von Florian Flick. Vom Spielverlauf her unglücklich, aber nicht unverdient, denn es war eine der schwächsten Offensivleistungen der Karlsruher in dieser Saison. Das lag nicht daran, dass man etwas defensiver stand und das Top-Torjäger Zivzivadse in der Winterpause in die Bundesliga wechselte, sondern an den vielen versandeten Angriffsbemühungen, so als hätten sie auf Arrakis gespielt, mit unsauberen Abspielen und unabgestimmten Laufwegen.

• Die Eulen sind nicht das, was sie scheinen: Ist so.
• Read Around The World: DR & Republik Kongo: Bei Bingereader gibt es den nächsten Stopp der literarischen Weltreise und der führt uns dieses Mal in das Herz Afrikas.
• Nie war es schlimmer – außer damals, als es schlimmer war: Früher war die Zukunft nicht immer besser, wie uns der Blog Indiskretion Ehrensache mit Hilfe eines alten Textes aus den 1990ern vor Augen führt.
• Musiktipp der Woche: Falls es jemand gemerkt hat – es ist bereits der dritte mediale Wochenrückblick des Jahres und es gibt immer noch keine Musik. Warum das so ist? Der Grund ist recht simpel: Ich habe in diesem Jahr noch kein Fitzelchen an neuer Musik gehört. Als würden meinen Ohren irgendwo im Gras liegen. Aber immerhin steht am nächsten Wochenende das erste Konzert des Jahres an. Dafür gibt es heute mal etwas älteres.

Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit und habt einen guten Start in die neue Woche!