Listen Up! 2024 (I): Kinofilme, Alben & Sport
Wenn das Jahr zu Ende geht, bricht für uns Nerds die große Zeit der Listen und der Jahresrückblicke an. So auch auf dieser Seite, auf der die Listen Up! – Awards mittlerweile schon traditionell den großen Abschluß des Jahres bilden. Wir schalten nun live in die reichlich geschmückte Stadthalle, denn dort scheint es jeden Moment loszugehen.
LISTEN UP! AWARDS 2024
Das Licht im Saal dimmt sich, eine feierliche Fanfare ertönt, und der Vorhang gleitet zur Seite. Im gleißenden Spot erscheinen die beiden Moderatoren: Nummer Neun in einem stilvollen Smoking, Chantal P. Tee in einem glitzernden Kleid, dass das Licht funkelnd reflektiert. Mit charmantem Lächeln schreiten sie zur Bühnenmitte und begrüßen das gespannte Publikum, das in tosenden Applaus ausbricht.
Herzlich willkommen, liebe Leserinnen und Leser, zum ersten Teil der großen, traditionellen Listen-Up! Preisverleihung! Ich hoffe, ihr seid alle so aufgeregt wie ein Kind an Weihnachten – und das meine ich nicht nur, weil die Geschenke in Form von Preisen auf uns warten!
Hier ist alles am Start: die Aufregung, das Glitzern der Pokale und das leicht unangenehme Gefühl, wenn man beim Sprechen ins Mikrofon hustet – ihr kennt das! Lasst uns gemeinsam in diese wunderbare Welt eintauchen, in der kreative Köpfe und geniale Ideen gefeiert werden. Schnallt euch an, es wird spannend! Und vergesst nicht: Die wichtigste Regel dieser Preisverleihung ist, dass es keine Regeln gibt – außer, dass jeder mindestens einmal Wow! sagen muss. Also, auf geht’s!
Ein Album ist nicht einfach nur eine Sammlung von Songs. Ein Album ist immer auch ein Statement, eine Momentaufnahme unserer Zeit, kulturell genauso wichtig wie ein Buch, ein Film oder ein Kunstwerk. Gerade in einer Welt, die immer schneller wird, ist das Album das Medium, das uns zwingt, mal innezuhalten, uns hinzusetzen und wirklich zuzuhören. 2024 hat uns nicht nur Hits beschert, sondern Werke, die Themen unserer Gesellschaft aufgreifen, die uns verbinden oder auch herausfordern. Wer es schafft, ein Album zu kreieren, das im Strom der Playlists und Algorithmen Bestand hat, der hat wahrhaftig etwas Bleibendes geschaffen. Also: welches Album wird den Soundtrack zu unserer Gegenwart liefern und vielleicht sogar Geschichte schreiben?
Nur kann ich es langsam nicht mehr leugnen: Mein Musikkonsum verändert sich. Ich höre bei weitem nicht mehr so viel wie früher – wann immer das gewesen ist. Das schiebe ich gerne auf meine Sonos, die nicht mehr so läuft, wie ich es gerne hätte. Aber das ist nicht die ganze Wahrheit. Ich nehme mir einfach nicht mehr die Inseln, um Musik bewusst zu hören. Und selbst wenn, dann versuche ich die Alben, die ich mir digital gekauft habe, besser fassen zu können. Ich probiere lange nicht mehr so viel aus wie früher. Da braucht es mittlerweile schon wirklich eine gute Bewertung auf Plattentests.de oder die nachdrücklichen Empfehlungen von Freunden.
Trotzdem haben es auch in diesem Jahr einige Alben geschafft, meine Aufmerksamkeit zu erlangen. Das hier waren die zehn Alben, die mich am meisten überzeugt haben:
Im weiteren Kreis:
Bones Owens – Love Out Of Lemons (USA)
Edna Million – The Pool (Österreich)
Hurray For The Riff Raff – The Past Is Still Alive (USA)
Middle Kids – Faith Crisis Pt. 1 (Australien)
Nouvelle Vague – Should I Stay Or Should I Go (Frankreich)
Die Top 5:
5. Hinds – Viva Hinds (Spanien)
4. The Black Keys – Ohio Players (USA)
3. Been Stellar – Scream From New York, NY (USA)
2. Sprints – Letter To Self (Irland)
1. The Libertines – All Quite On The Eastern Esplanade (UK)
Nach Peter Doherty 2022 und Carl Barât 2015 war es wohl nur eine Frage der Zeit, bis deren gemeinsame Band The Libertines es auch auf Platz 1 schaffen sollte. Nun war es soweit. Ihnen folgen mit Sprints und Been Stellar zwei ausgesprochene Newcomer. Mit den Black Keys und den Hinds stehen zwei alte Bekannte auf den weiteren Plätzen.
Herzlich willkommen, liebe Sportfans, zu einem ganz besonderen Abend! Heute stehen wir hier, um die besten sportlichen Höhepunkte des großen Sportjahres 2024 zu feiern. Es war ein Jahr voller atemberaubender Momente, unglaublicher Leistungen und unvergesslicher Emotionen. Von packenden Wettkämpfen bis hin zu inspirierenden Geschichten – die Sportwelt hat uns erneut verzaubert!
In den nächsten Minuten werden wir die herausragendsten Sportveranstaltungen küren, die nicht nur die Herzen der Fans erobert, sondern auch Geschichte geschrieben haben. Seid bereit für Gänsehaut-Momente und emotionale Rückblicke, während wir gemeinsam die Stars des Sports ehren. Lasst uns herausfinden, welche Veranstaltung den Titel Sport-Event des Jahres mit nach Hause nehmen darf! Auf einen unvergesslichen Abend!
Bei ganzen neun (!) Sportevents war ich in diesem Jahr live vor Ort dabei, dabei jedoch nicht ein einziges Mal bei einem Spiel des großen Karlsruher SC. Dafür war ich bei den Olympischen Spielen, bei der Fußball-Europameisterschaft der Männer, bei einem weiteren Länderspiel, zweimal beim Eishockey und bei einem Tennis-Turnier. Das hier waren die eindrücklichsten Erlebnisse:
Im weiteren Kreis:
7er Rugby der Herren (Rugby, Olympische Spiele, Stade de France Paris)
EHC Red Bull München – Düsseldorfer EG (Eishockey, DEL, SAP Garden München)
Die Top 5:
5. Deutschland – Niederlande (Fußball, Nations League der Männer, Allianz Arena München)
4. Team-Wettbewerb der Damen (Bogenschießen, Olympische Spiele, Invalides Paris)
3. Rumänien – Niederlande (Fußball, Europameisterschaft der Männer, Allianz Arena München)
2. Tennis 2. Runde (Tennis, Olympische Spiele, Roland Garros Paris)
1. Rumänien – Ukraine (Fußball, Europameisterschaft der Männer, Allianz Arena München)
Groß, größer, am größten: Die Mega-Sport-Events des Sommers führen am Ende auch dieses Rankings an. Bei aller Kritik an der Organisation und dem Gigantomismus – für das zahlende Publikum vor Ort war es ein unvergessliches Ereignis.
Kinofilm des Jahres – allein das klingt schon nach einem Erlebnis, oder? Und genau das ist Kino: ein Erlebnis, das es so nur auf der großen Leinwand gibt. Dieses Jahr hat das Medium Film wieder eindrucksvoll gezeigt, wie vielseitig es sein kann. Da sind die großen Blockbuster, die uns mit ihren Effekten und Geschichten von den Sitzen reißen, die so episch und bildgewaltig sind, dass sie förmlich nach der Leinwand schreien. Und dann gibt’s da die Arthouse-Perlen, die uns mit ruhigen, tiefgründigen Geschichten faszinieren, die berühren und nachhallen. In beiden Welten – Mainstream und Arthouse – wurden Filme erschaffen, die uns den Atem rauben, zum Nachdenken bringen oder uns einfach mal zwei Stunden lang alles um uns herum vergessen lassen. Die Magie, wenn das Licht ausgeht und der Saal leise wird… das ist der Moment, für den wir ins Kino gehen!
Insgesamt war ich in diesem Jahr 34mal im Kino, im vergangenen Jahr waren es sogar 44 Besuche gewesen. Dabei sind sowohl die regulären Besuche leicht auf 18mal zurück gegangen (Vorjahr: 22) und auch im Rahmen des Fantasy Filmfests habe ich in diesem Jahr weniger gesehen, dort waren es bei den verschiedenen Veranstaltungen insgesamt 16 Filme, auch das waren im letzten Jahr 22. Dank des Filmfestes sehen auch zwei andere Statistiken so aus, wie sie aussehen: Das City-Kino war meine Hauptspielstätte, gefolgt vom Rio Filmpalast und dem Monopol. Und: Die meisten Filme sah ich im Original, mit oder ohne Untertitel, denn auch abseits des Filmfests findet man dort meist das angenehmere Publikum. Der Großteil der Filme wurden in den USA produziert (14mal), mit deutlichem Abstand folgen UK, Kanada und Südkorea mit jeweils 3 Filmen. Die einheimische Filmindustrie war lediglich einmal vertreten, unsere Nachbaren aus Österreich stellten dagegen zwei Filme bereit.
Aber nun genug der Zahlen, kommen wir zum Ranking. Welche Filme verströmten die größte Magie? Das hier waren sie, in Klammern jeweils das Produktionsland.
Im weiteren Kreis:
Anora (USA)
Daaaaaali! (Frankreich)
Dune: Part Two (USA)
MaXXXine (USA)
Twilight Of The Warrior: Walled In (Hongkong)
Die Top 10:
10. Planet der Affen: New Kingdom (USA)
9. Girl You Know It’s True (Deutschland)
8. The Apprentice – The Trump Story (USA)
7. Poor Things (UK)
6. Konklave (USA)
5. Dream Scenario (USA)
4. The Substance (UK)
3. Civil War (USA)
2. The Holdovers (USA)
1. The Zone Of Interest (UK)
Es war ein ausgesprochen gutes Kinojahr. Alle 15 aufgeführten Filme bekamen von mir 8 Punkte oder mehr, lediglich auf dem Fantasy Filmfest gab es den ein oder anderen Ausfall. Ich sah Filme aus 13 verschiedenen Nationen – aber am Ende landeten doch die Produktionen aus den USA und aus UK vorne. Und ganz oben ein sehr sperriger und fordernder Film von Jonathan Glazer, der so gekonnt wie selten den Sound in den Vordergrund rückte. Eskalation gab es auf den Plätzen #3 und #4 – dazwischen konnte sich ein ausgesprochen heimeliger Film platzieren.
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Wow, was für ein spannender erster Teil! Vielen Dank an alle Nominierten und Gewinner – ihr habt diesen Abend großartig gemacht! In einigen Tagen sind wir mit dem zweiten Teil zurück, dann mit noch mehr aufregenden Preisen und Überraschungen. Bleibt dran, es wird fantastisch werden!
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Einzelne Bilder erstellt mit Unterstützung von OpenAI’s DALL-E, einige Texte mit Hilfe von ChatGPT.
Siehe auch: Listen Up! Jahreshighlights
Listen Up! 2024: (I) Kinofilme, Alben & Sport // (II) Serien, Konzerte, Romane & Couchfilme
2 Kommentare
bullion
Wow, da warst du aber wirklich oft im Kino. Sehr schön! Und du hast auch viel neue Musik entdeckt. Ich habe mich hier größtenteils auf alte Bekannte (teils immerhin mit neuen Alben) beschränkt. Meine Jahresrückblicke werden demnach eher retro werden. Was du neues gesehen hast, wandert in Teilen auf meine Liste für die kommenden Jahr(zehnt)e. 😉
Romy
Den ein oder anderen Film hab ich auch gesehen und wurde nicht enttäuscht. Die Musikauswahl ist doch recht vielfältig, aber gute Sachen dabei. LG Romy