KW 49/2024: Anora, Sólstafir und Roller Derby
Und batsch ist schon wieder Sonntag.
Das zweite Lichterlein brennt und der Jahres-Endspurt beginnt. Es wird meine letzte Arbeitswoche in diesem Jahr (danach muss ich nur noch für einen der Brückentage rein). Die vergangene Woche war recht ereignisreich mit abendlichen Treffen, einem Kino- und einem Konzertbesuch und einem traumatischen DfB-Pokal Abend. Aber der Reihe nach:
Anora (USA) – 8 von 10
Von Sean Baker (Regie und Drehbuch) kommt dieses neue Drama um die Stripperin Anora (Mikey Madison), die an den reichen Russen Ivan (Mark Eydelshteyn) gerät, der sie aus ihrem sozialen Umfeld holt und in seine Welt bringt. Sie heiraten, wodurch Ivan eine Greencard für die USA erhält. Doch als sich seine Familie zu Wort meldet, fangen die Probleme erst an. Der Film über die beiden Außenseiter überzeugt und unterhält gut, was vor allem an den sympathischen Hauptfiguren liegt. Neben den beiden genannten gehören dazu auch die Leute, die Ivans Familie losschickt, um die Situation unter Kontrolle zu bekommen. Kurzer Spoiler: Sie schaffen es nicht. Der Film ist sehr episodenhaft aufgebaut und mit wechselnder Tonalität. Man kann dem Film dadurch aber auch leicht vorwerfen, dass er gar nicht so genau weiß, was er sein möchte: Love Story, Gangsterstück oder Road Movie? Wenn es einen Film gibt, der einen Einteilung in Kapiteln rechtfertigen würde, dann wäre es wohl Anora. Die Titelfigur muss im Laufe des Films immer mehr erkennen, auf was sie sich da eigentlich eingelassen hat und was das mit ihrer Würde macht. Leider findet der Film zum Schluß sein Ende nicht rechtzeitig und hört nach dem emotionalen Höhepunkt einfach nicht auf. Ähnlich wie bei Bakers Vorgängerfilm Red Rocket (7/10) dreht die Story unnötige Schlenker. So ist zwar das Leben, aber eine Erzählung darf gerne etwas mehr auf den Punkt sein.
Sólstafir (Island) – München, Technikum
Ehrlich gesagt hatte ich gar nicht auf dem Schirm, wie lange ich der isländischen Band Sólstafir schon folge. Aber es war tatsächlich schon mein drittes Live-Konzert von ihnen, das erste seit 2017 – wie schnell die Zeit doch vergeht. Viel hat sich seitdem nicht verändert, mit dem Technikum füllen sie immer noch Hallen ähnlicher Größe und sie tragen immer noch ihr „Cowboys aus Island“ Outfit. Zugegebenermaßen kannte ich beim letzten Mal gefühlt mehr Songs von ihnen – aber da sie ihrem Sound treu geblieben sind, melodiöser Scandinavic-Metall mit isländischen Texten – kam ich auch dieses Mal gut zu Recht. Das Publikum war angenehm und obwohl es eine ausverkaufte Halle war, konnte man sich noch gut bewegen, incl. während des Auftritts zur Bar und zurück. Mit meinem hellgrauen Pulli fühlte ich mich allerdings schon etwas wie der Paradiesvogel unter den schwarz angezogenen Metall-Fans.
Für euch gibt es eine aufgemotzte Live-Version von 2019 ihres klassischen Hits Ótta.
Gesehene Spiele in dieser Saison: 12 von 15 Liga-Spielen = 80%. (Saison 2023/24: 76%)
Es war eine bittere Woche für den Karlsruher SC. Was bereits vergangenen Sonntag mit der 1:3 Heimniederlage gegen den Hamburger SV begann, setzte sich nun in der sogenannten englischen Wochen fort.
Besonders tragisch war das DfB-Pokalspiel gegen den Bundesligisten FC Augsburg am Mittwochabend. Verschossener Elfmeter und nicht-gegebenes Tor in der ersten Halbzeit. Mit 1:1 geht es in die Verlängerung. Dort geht der KSC mit 2:1 in Führung, sieht schon wie der Sieger aus, aber kassiert in quasi letzter Sekunde, der vierten Minute der Nachspielzeit, doch noch den Ausgleich. Elfmeterschießen mit dem glücklicheren Ende für den FCA. An das letzte gewonnene Elfmeterschießen des KSC kann ich mich gar nicht mehr erinnern.
Im Auswärtsspiel beim 1. FC Kaiserslautern ging nach diesem Spiel am Samstag nicht mehr so viel. Zwar gab es einige Chancen, aber spätestens nach dem Doppelschlag des FCK rund um die 75. Minute war das Spiel durch. 3:1 verloren, der FCK rächt sich für die klare Heimniederlage der Vorsaison. Und der KSC sehnt sich der Winterpause entgegen.
- Statistik November: Fast wie erwartet brach im November die Serie. Es war der erste Monat, der schwächer war als der Vorjahresmonat. Und auch gegenüber dem Oktober gingen Besucher- und Klickzahlen etwas zurück. Dafür waren 1,5 Seiten pro Session auf einem guten Niveau. Zum sechsten Mal in Folge war mein Beitrag aus dem Jahr 2020 zum Song Crimson and Clover der meistgeklickte des Monats. Ein zweiter großer Reichweitentreiber fehlte aber. Google spielte mich so häufig wie seit August nicht mehr aus, die CTR von 1,7% liegt ebenfalls auf dem Level der letzten Monate.
- Titelbild: Erstmal in der Verwendung ist dieses neue Titelbild für den medialen Wochenrückblick. Generiert mit ChatGPT (DALL·E), OpenAI, verfeinert und in Form gebracht ganz simpel mit Powerpoint.
- Spotify Wrapped: Einmal im Jahr bin ich immer etwas neidisch auf die User von Spotify, nämlich dann, wenn die ihre persönlichen Jahresstatistiken posten können. Ich kann es nicht, weil die Art meiner Musiknutzung mittlerweile eh veraltet ist und ich immer öfter auf meine Sonos schimpfe.
- Immer wieder Montags: Am vergangenen Montag war ich im Kino (siehe oben). Generell war ich in den letzten Wochen oft am Montagabend weg. Sieben Mal in den letzten acht Wochen. Weiß auch nicht, was da los ist. Weil eigentlich ist das eher ein blöder Tag dafür. Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum war ich am Dienstagabend acht mal in acht Wochen zu Hause. Und am Donnerstagabend sieben Mal. Die Ausnahme war hier ein Konzert in dieser Woche (siehe oben).
Wie wäre es mit etwas melodiösem Dream Pop zur Adventszeit? Roller Derby kommen aus Hamburg, klingen aber wie die große weite Welt. Im neuen Jahr erscheint das Debutalbum When the Nights Comes, die Vorabsingles versprechen einiges. In Ready To Forget kann man gut reinhören.
Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit und habt einen guten Start in die neue Woche!
7 Kommentare
bullion
Ha, das KI-Bild habe ich direkt als solches identifiziert. Nicht schwierig zugegebenermaßen. 😉
Die Statistik zum Jahresende ist wieder einmal sehr spannend. Mein November war zwar minimal besser als im Vorjahr, doch weit nicht so ein großer Vorsprung wie noch zur Mitte des Jahres. Der Dezember wird nun spannend. Könnte knapp die 40K Aufrufe knacken in diesem Jahr, was schon seit 2017 nicht mehr der Fall war.
Nummer Neun
Das war echt nicht schwierig. Meine Fähigkeiten langen nicht, um selbst so eine Grafik zu erstellen 😀 Bei solchen Grafiken sehe ich die Problematiken mit KI auch als deutlich geringer an als bei der Erstellung von fotorealistischen Bildern.
Oh wow – das klingt doch gut! So eine vergleichbare Schallmauer habe ich für dieses Jahr nicht mehr in Reichweite.
Sari Kroschel
Also ich hab auch meine Spotify-Zusammenfassung bekommen und die war etwas Ernüchternd, da sie aus einem Mix meiner Lauf-Playlist besteht und dem, was meine Kinder manchmal darüber hören…. Also nicht wirklich meine Musik…
Nummer Neun
Oh klingt nach einem schönes Mischmasch 😀
Stepnwolf
Hast du die Vorbands bei Solstafir auch gehört und wenn ja, was ist deine Meinung zu Oranssi Pazuzu…?
Nummer Neun
Ich war erst zur zweiten Vorband dort. Waren das Oranssi Pazuzu? War optisch und musikalisch eine seltsame Mischung, hatte aber durchaus seine Momente gehabt.
Stepnwolf
Ja, das waren sie. Sehr eigenwillig und stellenweise etwas überladen. Ich weiß immer noch nicht, was die Band mir damit sagen will. 😀