Was mit Medien

KW 32/2024: The Tourist, Deadpool & Wolverine & Moby Dick

Das Olympische Feuer in Paris ist erlischt, die Spiele sind vorbei.

Mein Ausflug nach Frankreich war im Nachgang doch etwas anstrengender als gedacht, die Hitze und der volle Terminplan hatten mich ziemlich gefordert, so dass nach meiner Rückkehr ich an den Abenden danach meist nicht viel mehr gemacht hatte, als mich von den Olympischen Spielen berieseln zu lassen. Und war ich anfangs dafür noch häufiger im Hauptprogramm von ARD und ZDF zu finden, wechselte ich irgendwann komplett zu den angebotenen Live-Streams und war mein eigener Programmdirektor. Dank der tollen Olympia-App und durch Vernetzung über WhatsApp war ich damit meist dort dabei, wo es für mich interessant wurde. Durch die Streams war man noch näher an den Spielen. Leichtahtletik, Hockey, Volleyball, 3×3 Basketball, Bogenschießen, Basketball, Tennis, Straßenrad und Bahnrad – irgendwo war immer etwas los.

Was sonst noch so los war:

The Tourist – Irisches Blut (Staffel 2, 6 Folgen, UK, ZDF) – 7 von 10

Als ich vor zwei Jahren die erste Staffel der Serie mit dem Untertitel Duell im Outback sah, gab ich ihr eine 7/10. Auch wenn ich nun vor der Sichtung der Fortsetzung hätte schwören können, es wäre mehr gewesen. Die Vorfreude auf die Fortsetzung war dennoch groß und besonders der Anfang der Staffel, mit der Rückkehr Elliot Stanleys (Jamie Dornan) nach Irland, enttäuschte nicht. Spannende und wendungsreiche Story um seine in den Gedächtnislücken liegende familiäre Vergangenheit, gute Chemie mit seiner Partnerin Helen (Danielle Macdonald) und neue, skurille Nebenfiguren – allen voran der örtliche Detective Slater (Conor MacNeill). Der Auftakt versprach viel, leider konnte die Staffel das Niveau nicht halten. Zwar gab es auch hier wieder pünktlich am Ende fast jeder Folge eine unerwartete Wendung, jedoch bezog sich diese meist auf die Familienfehde der irischen Clans, welche jedoch nur halb so interessant war wie die Story aus der ersten Staffel. Da auch der Handlungsbogen um Detective Slater irgendwann ins Leere lief, schleppte sich die zweite Staffel leider nur so ins Ziel. Und Irland bot im Vergleich zum Auftakt in Australien auch die schwächeren Bilder, die Fans der Insel mögen mir diese Bemerkung verzeihen.

Deadpool & Wolverine (USA) – 7 von 10

Deadpools drittes Abenteuer erreicht nicht die Klasse des zweiten Teils (8/10), auch wenn die Bromance zwischen Deadpool (Ryan Reynolds) und Wolverine (Hugh Jackman) sehr gut funktionierte. Überhaupt hatte der Film einiges auf der Habenseite, wie z.B. die für einen Marvel-Film ungewöhnlich gut funktioniernde Schurkin Nova (Emma Corrin), Matthew Macfayden als beamtenhafter Mr. Paradox, dazu die durchaus spannende Frage, wie die beiden Titelhelden mit ihren besonderen Fähigkeiten umgehen sollten – der eine will sie so einsetzen können wie die Avengers, der andere hat genug von der Verantwortung. Der Rest war die typische Marvel-Formel aus Action und Chaos (was man aber schon mal deutlich besser gesehen hat), aufbereitet mit splatterhafter Comicaction und vulgärer Sprache. Dazu wurde das Nerdtum reichlich bedient, wobei ich da bei Marvel etwas raus bin, und die Metaebene so oft bemüht, dass es schon anstrengend wurde und man den Autoren zurufen wollte, dass das durch die hohe Frequenz nicht halb so clever war, wie sie glaubten. Auch mit dem Einsatz von Popmusik als Gegensatz zum blutigen Geschehen auf der Leinwand übertrieben sie es. Diesen Trick hatte Regisseur Shawn Levy zwar drauf, aber setzte ihn zu oft ein. Aber immerhin hatte ich nach der Sichtung einen Ohrwurm von Madonna – und auch die Einstiegssequenz mit NSYNC ist im Kopf geblieben. So war der Film am Ende zwar unterhaltsam, aber machte zu wenig aus seinen Figuren und war damit überfordert, gleichzeitig ein richtiger Film und seine eigene Parodie sein zu wollen. Aber Marvel-Fans mögen das eventuell anders sehen.

Moby Dick (USA, 1956, Arte) – 8 von 10

Endlich konnte ich den Film von der Festplatte befreien und mir den Klassiker nach dem Roman von Herman Melville anschauen. Das Drehbuch verfasste übrigens Ray Bradbury, bekannt als der Autor von Fahrenheit 451. Auch knapp 70 Jahre nach seiner Veröffentlichung lässt sich der Film gut schauen und man versteht die Bessenheit des Kapitän Ahabs (der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung gerade mal 40 Jahre alte Gregory Peck), der alles aufs Spiel setzte, um den weißen Wal zu erlegen, der Schuld an dem Verlust seines Beins war. Besonders die zweite Hälfte und die unabwendbare Fahrt ins Verderben war auch heute noch visuell eindrucksvoll.

Gesehene Spiele in dieser Saison: 2 von 2 Liga-Spielen = 100%.

Nach dem Auftaktsieg in der vergangenen Woche schickte Coach Eichner im zweiten Saisonspiel wieder die gleichen elf KSC-Spieler auf den Rasen. Gespielt wurde auswärts bei Fortuna Düsseldorf und es entwickelte sich ein bilderbuchhafter Sommerkick. Im besten Fall lässt sich sagen, dass zwei gleichgute Teams sich gegenseitig neutralisiert haben, im schlechtesten Fall war das auf beiden Seiten recht uninspiriert. Die größte Chance des Spiels hatte KSC-Kapitän Wanitzek, der einen direkten Freistoß an die Latte setzt. Sonst war nicht besonders viel. Die xGoals standen am Schluß bei 1,1 zu 0,7 für das Heimteam, bei den echten Goals blieb es bei einer Nullnummer.

Mit 4 Punkten aus den ersten beiden Spielen ist der Start jedoch insgesamt auf jeden Fall geglückt.

Und während sich hier Tom Cruise von der Decke des Blogs herabseilt um die Fahne des medialen Wochenrückblicks mitzunehmen, danke ich euch für die Aufmerksamkeit in dieser Woche und wünsche euch einen guten Start in die nächste!

4 Kommentare

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