KW 03/2023: Wednesday, Shame, Ambulance, Die Wespe und der Kampf der Welten
Ja, der Reisebericht zu der Woche in Norwegen lässt immer noch auf sich warten. Vielleicht klappt es aber in den nächsten Tagen, mal sehen.
Dafür ist zuletzt einige Zeit in die Erstellung meines jährlichen Fotobuchs geflossen. Machen andere ja gerne für einzelne Urlaube, ich mache es als eine Art Chronik. So gehen wenigstens auch die vielen alltäglichen Erinnerungen und Schnappschüsse nicht verloren. Das Fotobuch ist nun gedruckt und befindet sich auf dem Postweg zu mir.
Außerdem konnte ich in den letzten Wochen noch ein paar Schritte bei meinem Schreibprojekt 21 erledigen. Ja, 21 wegen dem Jahr 2021, der Projektstart ist schon eine Weile her. Mittlerweile hat das Manuskript einige Änderungsschleifen hinter sich, inklusive der Berücksichtigung eines ausführlichen Feedbacks einer Lektorin. Nun ist es langsam soweit, dass ich es im Februar in ein Korrektorat geben kann, wegen der Rächtschroibfählr und diesen spießigen Grammatik-Regeln. Außerdem wird mir eine Designerin im nächsten Monat ein hoffentlich hübsches Cover basteln, für sie habe ich in den letzten Tagen ein Briefing geschrieben. War das Schreiben bislang ein schönes und preisgünstiges Hobby, werde ich jetzt also noch mal ein wenig Geld investieren und mir professionelle Hilfe dazu holen.
So, und damit zurück zur Routine: Der wöchentliche Medienrückblick.
Kein spannendes Foto in dieser Woche, aber ich habe mir mal wieder zwei neue Tassen gegönnt. Zum einen ein Souvenir aus dem noch nicht verbloggten Urlaub, zum anderen die Jubiläums-Tasse für Deep Space Nine aus dem offiziellen Star Trek Shop. 30 Jahre ist das schon her, dass die Sendung ihre Premiere feierte! Wo ist nur die Zeit geblieben.
Wednesday (Staffel 1, 8 Folgen, USA, Netflix) – 8 von 10
Wednesday (Jenna Ortega) wird mal wieder auf eine neue Schule geschickt. Doch dieses Mal ist es anders, ist es doch eine Schule speziell für Außenseiter. Auch hier mag sich das Adams-Töchterchen nicht eingliedern und sich mit ihrer Zimmergenossin, der Werwölfin Enid (Emma Myers), erst recht nicht anfreunden. Aber dann kommt es im Umfeld der Schule zu einigen Morden, für das offenbar ein Monster verantwortlich ist. Wer oder was steckt dahinter?
Was musste passieren, wenn sich Netflix der legendären Adams Family annimmt? Natürlich, sie machen ein Young Adult Fantasy-Drama daraus. Es gibt die Außenseiterin, den Highschool-Ball, die bösen, anderen Jugendlichen, die gemeine Rektorin (Gwendoline Christie), keiner glaubt ihr, und am Ende fügt sich doch alles zusammen. So weit, so bekannt. Und doch ist es bei Wednesday etwas anders. Das fängt schon damit an, dass es Wednesday ist, die sich nicht in die Schulgemeinschaft eingliedern mag, obwohl ihr die anderen doch immer wieder die Hand reichen. Erst im Laufe der Staffel nimmt sie immer mehr die Hilfe der anderen an. Tim Burton erschafft in den ersten vier Episoden eine bunte Welt der Außenseiter und etabliert den Gegensatz zu der spießigen Erwachsenenwelt im Nachbar-Dorf, welche die Schule der Außenseiter anlehnen und sie nur der junge Tyler (Hunter Doohan) willkommen heißt. Und jetzt wird es vielleicht ketzerisch: Aber mich haben erst die letzten vier Folgen richtig überzeugt, die nicht mehr von Burton inszeniert waren. Hier konzentrierte sich die Handlung stärker auf die Morde als auf das ganze Highschool-Drama. Die Auflösung brachte schließlich noch ein oder zwei überraschende Wendungen. Die Serie ist spannend, lustig und hat durch die Monster auch etwas Horror und ist relativ zeitlos verankert – es sind also die gleichen Zutaten, die auch schon Stranger Things zum Erfolg gemacht haben. Wednesday ist mehr als nur der Tanz, der uns alle seit Wochen auf den Social Media Plattformen verfolgt.
Die Wespe (Staffel 2, 6 Folgen, Deutschland, Sky on Demand) – 7 von 10
Manu (Lisa Wagner) möchte selbst zum Star der Dartszene werden und arbeitete hart daran, ihre Karriere voranzutreiben. Unterdessen wird ihr Mann Eddie (Florian Lukas) aus dem Gefängnis entlassen – mit einer niederschlagenden Auflage. Er darf nicht mehr im Dartsport tätig sein, seine Bewährungshelferin (Meret Becker) hat ein strenges Auge auf ihn. Eddie aber kann seine Leidenschaft nicht hinter sich lassen und landet in der Szene illegaler Dartturniere im Berliner Umland und bei zwei Ganoven (Peter Lohmeyer und Henry Morales).
Auch in der zweiten Staffel unterhält die Dart-Saga gut und lebt von ihren sympathischen Figuren. Selbst die beiden Ganoven sind sympathisch! Die einfachen Leute sind die Helden dieser Geschichte, sie und ihre Probleme werden ernst genommen. Dagegen entpuppt sich die Bewährungshelferin (Becker) als das Bad Girl der Staffel. Neben ihr, die ihre staatlich gegebene Macht ausspielt, eckt Eddie ebenfalls mit dem Mental Coach Ansgar (Aleksander Jovanovic) an, welcher aus seinem priviligierten Status kein Geheimnis macht. Für den achten Bewertungspunkt war mir der Ausflug in die Unterwelt allerdings etwas zu viel und biss sich auch etwas mit der Überwachungsstory der Bewährungshelferin, die leider auf einmal sang- und klanglos keinen Auftritt mehr hatte. Der kurze Zeitsprung gegen Ende der Staffel war in der Hinsicht etwas unglücklich und meiner Meinung nach auch nicht zwingend notwendig.
Ambulance (USA, 2022, Sky Cinema) – 7 von 10
Regisseur Michael Bay in seinem Element: Action, Action und nochmals Action. Fast alles handgemacht. Jake Gyllenhaal darf mal den Bad Guy spielen und liefert sich ein rasantes Duell mit Eiza González und seinem Filmbruder Yahya Abdul-Mateen II. Die Action sitzt, aber da die ruhigen Moment fehlen, beraubt sie sich etwas ihrer Wirkung. Auch ist der Film schlicht zu lang. Ein packender 90-Minüter hätte es auch getan.
Kampf der Welten (USA, 1953, Sky Cinema) – 7 von 10
Ich kann es nicht verbindlich sagen, aber ich glaube, dass ich in dieser Woche das erste Mal diese Verfilmung gesehen habe. Der Film war mehrfach für den Oscar nominiert und hat ihn dann letztlich für die Spezialeffekte auch bekommen. Kann man verstehen, ähnliches dürfte man vorher wohl noch nicht im Kino gesehen haben. Die Story ist so bekannt wie flach, aber in 85 Minuten knackig erzählt und wurde erst später zur Blaupause vieler anderer Alien-Invasion Filme. Wer Spaß an alten Science-Fiction Filmen hat, kommt an diesem hier nicht vorbei.
Einige neue Alben kündigen sich mit Vorabsongs für dieses Jahr an. Besonders aufmerksam bin ich dabei wegen Shame. Immerhin haben die ja schon eine gewisse Historie bei meinen jährlichen Listen-Up! Awards: Bei den Alben #1 in 2018 und #2 in 2021, bei den Konzerten #1 in 2022 und #2 in 2018. Und nun also Food for Worms als drittes Album im Februar. Das Album wird mit dem Song Fingers of Steel eröffnet werden, den man jetzt bereits hören kann und der mir auch wieder sehr gefällt.
- Sonos: Manch einer wird sich noch an meine Probleme mit Sonos erinnern. Zumindest eines davon ist gelöst: Sonos und Amazon Music sprechen wieder miteinander und lassen mich meine gekauften Alben streamen.
- Postcards from Zagreb: Auf der Suche nach einem Ziel für einen Städtetrip in diesem Jahr? Mirli war in Zagreb und berichtet ausführlich von dort.
Schwerpunkt-Thema KI:
- AI Art, ChatGPT und wann schaffen wir uns eigentlich endlich ab?: Über den aktuellen Stand zum Erzeugen von Texten und Grafiken informiert uns Miss Booleana.
- Streit um Bild-Generatoren sollen vor Gericht landen: Wie soll man künstlichen erstellten Bildern umgehen, wenn sie auf der Arbeit von realen Vorbildern beruhen? Netzpolitik.org über diese schwierige Thema.
- Tote Stimmen: Die Zungen der KI: Der Wortvogel macht sich Gedanken über künstlich erzeugte Stimmen und wie man sie in den Medien einsetzen könnte.
- Glaskugelige Kaffeesatzlesereien 2023: Wie in jedem Jahr ist auch die Prognose von Indiskretion Ehrensache zu technischen und gesellschaftlichen Entwicklungen für dieses Jahr wieder spannend zu lesen. Themen sind: KI, Filterblasen, Home Office, Start-Ups und ein genervtes „Ok, GenZ“.
Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit und habt einen guten Start in die neue Woche!
6 Kommentare
S.Mirli
Ich bin schon sehr gespannt auf deine Eindrücke von Norwegen, ist der Norden Europas doch noch Neuland für mich, zumindest was eigene Besuche betrifft. Ich finde es großartig, wie professionell du an dein Schreibprojekt rangehst, da könnte ich ir noch einiges abschauen. Ich bin ja eher den Weg der „haudrauf“ Methode gegangen 😉 Bin aber sehr gespannt auf das Outcome. Genauso gespannt war ich auch auf deine Einschätzung von Wednesday. Ich wünsche dir eine fabelhafte neue Woche, alles Liebe, x S.Mirli!
https://www.mirlime.at
Vielen Dank auch für die Erwähnung!!!
Nummer Neun
Das fehlende schriftstellerische Talent muss ich halt anders ausgleichen 😀
Wenn alles klappt, sollte der erste Teil zu Norwegen im Laufe der Woche online gehen…
Miss Booleana
Vielen Dank für die Nennung meines Artikels 🙂
Zum Thema Schreiben … hast du eigtl mal Kurse oder sowas besucht oder dich irgendwie anders in Herangehensweisen geschult? Oder hingesetzt und gemacht? Ich bin ja auch schreib-affin (als Bloggende, haha) und das umtreibt mich immer wieder.
Nummer Neun
Angefangen hatte ich damit in einem der Lockdowns, als so gar nichts ging. Als das ganz gut klappte, habe ich angefangen, im Internet nach Tipps und Tricks zu suchen: Spannungsbögen, Figurenentwicklung, usw. Aber um ehrlich zu sein: Hätte ich nicht zuerst angefangen zu schreiben, hätte ich wohl nie den Anfang gefunden. Und wenn erst einmal etwas da steht, kann man daran auch feilen.
Zwar mache ich das hier ja auch schon mittlerweile echt lange, aber ein umfangreicher fiktionaler Text ist noch einmal etwas anderes. Aber so viel, wie du liest und mit deiner Disziplin beim Schreiben deiner Einträge, hast du ja auch schon gute Grundlagen.
Miss Booleana
Joar … ich finde den Anfang immer einfach und bin mega enthusiastisch. Das Ende weiß ich meist auch. Aber dann verliere ich auf dem Weg vom Anfang zum Ende immer die Lust. XD Daran muss ich wohl arbeiten. Im Gegensatz zu dir hab ich bisher nichts zu Ende geschrieben, leider. Von daher bin ich sehr gespannt auf alle weiteren Eindrücke von dir. Das mit Lektorat usw. finde ich auch ganz spannend
Nummer Neun
Ein richtiges Lektorat war es nicht. Das würde ja wirklich jeden Satz beinhalten und Vorschäge machen, wie man manches klarer formulieren könnte. Da habe ich nur die kleinere Variante gewählt und ein inhaltliches Feedback bekommen, was mir in der Situation auch sehr viel mehr genutzt hatte. Das waren immerhin gut 20 Text-Seiten mit der Einschätzung und Beurteilung zum Manuksript.