KW 41/2022: The Father, Bonny Light Horseman, Studio 666, DKMS, Just Mustard und Cobra Kai
Happy Sunday!
Elvis Presley, die Beatles, Jennifer Lopez, die Spider Murphy Gang oder Harry Styles – immer wieder drängen Musiker von der Bühne auf die große Leinwand. Das klappt mal besser, aber auch mal schlechter. Nun haben sich auch die Foo Fighters in diese Reihe gestellt. Wie das funktioniert hat? Meine Meinung dazu lest ihr gleich, zunächst aber erst einmal zur Fortsetzung der zur Zeit bekanntesten Karate Soap der Welt. Außerdem gibt es einen folkigen Musiktipp, einen Konzertbesuch und ein starkes Demenz-Drama. Der mediale Wochenrückblick!
Cobra Kai (Staffel 5, 10 Folgen, USA, Netflix) – 7 von 10
Daniels (Ralph Macchio) alter Feind Terry Silver (Thomas Ian Griffith) hat Cobra Kai übernommen und expandiert im Valley. Zur Unterstützung gegen ihn hat sich Daniel Chozen (Yuji Okumento) ins Haus geholt, mit dem er an einem Plan arbeitet. Er muss sich mit seinem ewigen Rivalen Johnny (William Zabka) zusammen tun, um das Valley vor Cobra Kai zu schützen.
Nach den ersten beiden Folgen der aktuellen Staffel war ich mir ziemlich sicher, dass diese Kritik ein Verriss werden würde. Ein dümmlicher, unnützer und liebloser Mexiko-Ausflug war der Grund dafür, dazu der große Cast mit einigen eher schwachen Teenager-Darstellern und ihren klischeehaften und sich immer wiederholenden Teenager-Dramen und überhaupt diese unglaubliche Überhöhung von Karate als bestimmendes Lebenselixier. Aber: Zwischen all dem Hate-Watching hat mich die Staffel dann doch wieder bekommen. Das liegt vor allem daran, dass die Storys der Erwachsenen mehr Raum bekamen und gut aufgebaut waren. Es war schön zu sehen, dass Daniel und Johnny dieses Mal glaubhaft zusammenarbeiten konnten und sie sich nicht schon wieder gegenüberstanden. Dafür funktionierte Terry Silver als Bösewicht der alten Schule ausgezeichnet. Natürlich ist das alles etwas schlicht und soapig, aber oft mit einem Augenzwinkern und dadurch einfach unterhaltsam. Daher verzeiht man Cobra Kai auch die ein oder andere Schwäche.
Großer Filmabend am Freitag mit diesem Double-Feature:
The Father (UK, 2020, Sky Cinema) – 8 von 10
Schon etwas länger schlummerte die Aufnahme des Films auf der Festplatte, bis ich mich tatsächlich heran getraut hatte. Aber was für ein Film und was für eine Paraderolle für Anthony Hopkins! Wie die Demenz seiner Figur dargestellt wird ist beeindruckend. Autor und Regisseur Florian Zeller verändert immer wieder einzelne Aspekte im Setting des Films, um die Krankheit seiner Hauptfigur zu veranschaulichen, wodurch sich die Verlorenhaftigkeit unmittelbar auf das Publikum des Films überträgt, so dass man irgendwann nicht mehr weiß, was nun real ist und was nicht. Erst gegen Ende scheint sich die Realität heraus zu kristallisieren und hinterlässt einen gebrochenen Hopkins auf der Leinwand. Mit den Erwartungen ist es ja immer so eine Sache – aber nach dem, was ich vorab über den Film wusste, hätte ich tatsächlich noch etwas stärkere Elemente eines Psychothrillers erwartet. Die hat er nicht so ganz, weshalb ich mich heute, am Tag nach der Sichtung, doch „nur“ für die 8 Punkte entschieden habe.
Studio 666 (USA, 2022, Sky Cinema) – 6 von 10
Man glaubt den Foo Fighters sofort, dass sie sehr viel Spaß bei diesem Filmprojekt hatten. Natürlich sind sie keine tollen Schauspieler, aber durch die Musikvideos schon etwas erfahren, so dass es zumindest für eine trashige Horrorproduktion rund um Dämonen, die von Dave Grohl Besitz ergreifen, reicht. Hilft aber nichts, wenn die Story besonders in der ersten Hälfte äußerst dünn ist. In der zweiten Hälfte gleicht man das mit ein paar preiswerten Splatter-Effekten und viel Kunstblut aus, so dass der Film zumindest das hält, was man von ihm erwarten kann: Ein trashiger Splatterspaß mit Rockmusik, ohne zu peinlich zu werden.
Just Mustard (Irland) – München, Orangehouse
Erst in diesem Jahr hat die irische Band Just Mustard ihr erstes Album bei einem Plattenlabel veröffentlichen können, nun tourten sie zur Vorstellung von Heart Under durch Kontinentaleuropa. In München machten sie Station im Orangehouse im Feierwerk, einer Location, bei der ich für jeden Grund dankbar bin, um sie zu besuchen.
Um es kurz zu machen: Wer das Album mag, wird sie auch live mögen. Aber nach anfänglicher Euphorie war bei mir ja die Begeisterung für das Album etwas zurück gegangen, weswegen auch das Konzert für mich nicht viel mehr als okay war. Natürlich spielten sie ihr Set gut runter, Sängerin Katie Ball bildete mit ihrer zarten Stimme einen guten Kontrast zum teilweise ausufernden Gitarreninferno ihrer Jungs. Auf dem Bild oben sieht man die Band leider nicht komplett, insgesamt standen sie zu fünft auf der Bühne.
So richtig wollte der Funke jedoch nicht überspringen – zumindest nicht bei mir. Dafür blieben sie doch bis zum Schluß zu distanziert, ohne Interaktionen mit dem Publikum. Ob sie Spaß bei ihren Auftritten haben? Es ist schwer zu sagen, es schien nicht so, könnte aber auch zum Teil dem Genre geschuldet sein.
Für euch nun ein Ausschnitt aus ihrer Studiosession bei KEXP. Hier spielen sie Still, ein Song, der gar nicht mal so leise ist.
Nach dem Sommer und vor dem Weihnachtsgeschäft wird traditionell immer sehr viele neue Musik veröffentlich. Da kann einem schon einmal etwas durch rutschen. So hätte ich fast verpasst, dass es von den New Yorkern Folk-Helden Bonny Light Horseman mit Rolling Golden Holly ein neues Album gibt. Deren Debut landete bei mir 2020 immerhin auf #9 unter den Lieblingsalben des Jahres und wurde seitdem auch kontinuierlich weiter aufgelegt.
Zum Glück kann das neue Werk daran direkt anschließen und verbreitet wieder die schöne, heimelige Atmosphäre, die einen gedanklich an einen Sonntagvormittag auf die Couch versetzt. Manche mögen das unspektakulär nennen, ich finde es einfach nur schön und liefere dafür Summer Dream als Beispiel.
Gesehene Spiele in dieser Saison: 11 von 12 Liga-Spielen = 92 %.
Viel los in dieser Woche rund um den Wildpark. Mit Recht am lautesten durch die Medienlandschaft ging der Wechsel von Marcel Franke, der seinen Stammplatz gegen eine Stammzellenspende tauschte. Eine sehr gute Sache, die Nachahmer verdient hätte. Er stand übrigens bereits zwei Tage später wieder fit und munter im Stadion, gab Interviews und wird in den nächsten Tagen wieder ins Training einsteigen. Eine größere Sache war es für ihn offensichtlich nicht, was vielen Mut machen sollte, die Angst vor einem größeren Eingriff haben. Hier der Link zur DKMS.
Das zweite Thema ist dagegen leider kein schönes: Mit Jan Männer ist einer der Aufstiegshelden der Saison 2006/2007 verstorben. Er war insgesamt vier Jahre im Verein und absolvierte mehr als 100 Zweitligaspiele für den KSC. Er starb nun im jungen Alter von 40 Jahren.
Und als drittes steht genau heute auch noch ein Jubiläum an: Vor 70 Jahren entstand der KSC aus einer Fusion der beiden Vorgängervereine Karlsruher FC Phönix und dem VfB Mühlburg. Aus diesem Anlass spielte der KSC am Wochenende in einem schicken Sondertrikot, dass im Fanshop offenbar ziemlich oft über die Ladentheke ging.
Fußball gespielt wurde auch: Es gab eine 1:2 Niederlage gegen den Spitzenreiter SV Darmstadt 98. Ein knappes und umkämpftes Spiel, letztlich mit dem besseren Ende für die Hessen. Der Ballbesitz teilte sich 50/50 auf, die expected Goals sprachen mit 1,9 zu 0,8 eher für das Heimteam. Man konnte also mit einem der besten Teams der Liga mithalten, das alleine ist schon eine gute Erkenntnis.
- Sonos: Neulich habe ich erst noch über meine externe Netzwerkfestplatte geschrieben und wie lange sie doch im Einsatz ist, nun versteht sie sich auf einmal nicht mehr mit Sonos. Das möchte die Musikdateien nämlich nicht mehr indexieren, so dass ich sie in der Sonos-App nicht mehr ansteuern kann. Während die abgespeicherten Sonos-Playlisten weiter munter auf die mp3s zugreifen können, was bedeutet, dass prinzipiell schon ein Austausch zwischen den Systemen stattfindet. So kann ich mit Sonos zwar weiterhin aus Bandcamp und Amazon Music (jedenfalls meine dort gekaufte Musik, ein Abo habe ich hier nicht) streamen, aber kann eben nicht auf die selbst digitalisierte Musik zurückgreifen. Google brachte mich bisher noch nicht weiter, aber ich bleibe dran.
- Adiletten: Eigentlich mag ich diese Schuhe ja nicht (übrigens genau wie Flip-Flops). Aber um auch im Herbst und demnächst im Winter schnell mal auf den neuen Balkon raus zu tapsen, habe ich mir jetzt doch mal welche bestellt. Und wenn man schon mal im Online-Shop war, ist die Bestellung dann doch etwas größer geworden. Nun ja, muss auch mal sein.
- Eine handvoll Serien: K-Drama Special: Wer mal etwas abseits der bekannten US-Dramen und deutschen Krimis wildern möchte, der findet bei Shalima eine paar exotische Tipps aus Südkorea.
Und das war es für heute. Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit und habt einen guten Start in die neue Woche!
2 Kommentare
Christine
Adiletten finde ich auch echt schlimm, aber hey, manchmal muss es einfach praktisch sein. 🙂 Manchmal wird man in seiner Denkweise doch irgendwie erwachsen. 😉
Nummer Neun
Und das Gute ist ja: Ich werde sie nur auf dem Balkon brauchen, es sieht also so gut wie niemand 😀