Online Shopping vor 10 Jahren

Einen wunderschönen guten Tag. Während in München weiter die Wiesn läuft und ich noch in Italien bin, geht dieser vorbereitete Eintrag als Urlaubsvertretung online.

Konsum und Kommerz ist aber auch ein zeitloses Thema, dass man immer mal spielen sollte. Immer mehr und immer schneller werden Waren gekauft, verbraucht und ausgetauscht. Da tut es gut, mal einen Blick zurück zu werfen. Das habe ich getan und mir mein gut katalogisiertes Shopping-Verhalten von vor 10 Jahren bei Amazon angeschaut. Was habe ich mir dort im Jahr 2012 bestellt, was davon ist heute noch relevant und welche Einkäufe habe ich hinterher bereut?

Zur besseren Einordnung vorab noch ein allgemeiner Blick zurück. Was war 2012 eigentlich so los? Deutschland wurde von Angela Merkel regiert, Österreich von Werner Faymann, das Vereinigte Königreich von David Cameron, die USA von Barack Obama, Bayern von Horst Seehofer und in Frankreich waren es zunächst Sarkozy und ab Mai Hollande. Der Arabische Frühling brach aus. Die Costa Concordia kollidiert mit einem Felsen. Die Voyager 1 verließ als erstes von Menschen erschaffene Objekt unser Sonnensystem. In London eröffnete die Queen die Olympischen Sommerspiele und in der Bundesliga konnte Borussia Dortmund unter Trainer Jürgen Klopp die Meisterschaft souverän mit 8 Punkten Vorsprung verteidigen. Und der KSC musste in die Relegation gegen den SSV Jahn Regensburg, verlor (nach einem unberechtigten Elfmeter) und stieg in die 3. Liga ab. Auf meiner Seite gab es erstmals das Listen Up! Jahresranking, wo ich Mumford & Sons, Noel Gallagher, Argo und Veronika beschließt zu sterben ehrte. Mein großer Urlaub in diesem Jahr ging nach Slowenien und vor Weihnachten verbrachte ich noch ein paar Tage in Stockholm, wo ich mir fast den Arm brach.

Und in genau diesem Jahr habe ich insgesamt 31 Bestellungen bei Amazon getätigt.

Damals hatte ich mir noch einzelne Songs als mp3 gekauft, wie z.B. Icona Pop mit I Love It, Pumped Up Kids von Foster The People oder Video Game von Lana Del Ray. Aber auch ganze Alben wanderten (damals noch als physische CD) in meinen Warenkorb. Of Monsters And Men, The Black Keys, Sigur Rós, oder The Asteroids Galaxy Tour höre ich heute noch immer mal wieder, You Say France And I Whistle, Fink oder M. Ward haben die Zeit dagegen nicht so gut überstanden.

Ein paar technische Sachen waren ebenfalls mit dabei. Wie zum Beispiel ein kindle – ich bin mir aber nicht sicher, ob das der war, den ich dann im ICE vergessen habe, oder ob es schon dessen Ersatz war. So oder so, heute ist dieses Modell nicht mehr im Betrieb, sondern irgendwann musste ein Nachfolger her, da der Akku nicht mehr an sich halten konnte. Auch den Toaster, den ich mir damals gekauft hatte, gibt es nicht mehr. Von ihm hatte ich mich bei meinem Umzug vor ein paar Monaten getrennt. Außerdem kaufte ich mir in diesem Jahr eine externe Festplatte für mein Heim-Netzwerk, über die ich auch heute noch meine eigene Musiksammlung streame. Fast ebenso nachhaltig war eine braune Umhängetasche von Vaude, die mich jahrelang auf dem Weg zur Arbeit begleitet hatte. Die Trainighose dagegen hat mir jahrelang zu Hause auf der Couch gute Dienste geleistet.

2012 habe ich sogar noch ein wenig in Games investiert. Sim City 4 für den PC war dabei – ich kann mich nicht erinnern, dass je länger gespielt zu haben. Aber auch das offizielle Spiel zu London 2012 und Lollipop Chainsaw, beides für die Playstation 3, wanderten zu mir. Außerdem hatte ich mir EA Sports Active 2 gegönnt, ein Fitnessprogramm mit zusätzlicher Billig-Hardware für die Playstation, was ich tatsächlich auch einige Wochen durchgezogen hatte. Naja mehr oder weniger.

Passend zum kindle hatte ich mir in Umsonst-Bibliothek Das Bildnis des Dorian Gray geholt. Bezahlt hatte ich dafür für Veronika beschließt zu sterben (gefiel mir sehr gut) und Das Buch der Illusionen (ist mir nicht im Kopf geblieben). Als richtiges Buch gab es So was von da und mit Morning Glories Band 1 meinen Versuch, einen Einstieg in die gehobene Comic-Welt zu finden. Es ist mir nie gelungen, beim Umzug habe ich es nach zehn Jahren im Schrank ungelesen wieder weggegeben.

Und das war es im Prinzip mit meinen Einkäufen 2012. Einiges hat sich davon überraschend lange gehalten, andere Sachen sind dagegen nie so richtig bei mir angekommen. Wenn man das nur immer vorher wüßte, würde das einiges an Ressourcen und den Geldbeutel schonen.

Morgen, am Feiertag, geht es wieder zurück nach München.