Generationswechsel
Die ersten Wochen mit einem neuen Computer fühlen sich immer so ein wenig nach Sciene-Fiction an. So geht es mir im Moment. Nach knapp sechs Jahren war die Zeit für mein altes Microsoft Surface gekommen. Damals noch als Zeitenwechsel groß den Sprung in die Zukunft gefeiert, ist es nun selbst Vergangenheit. Dessen Vorgänger hatte acht Jahre durchgehalten, mal sehen, wie es lange es nun sein Nachfolger schafft.
Aber die Zeit meines Surfaces war einfach vorbei. Das war mir eigentlich schon seit ungefähr einem Jahr klar. Aber erst wollte ich den Wechsel auf das neue Jahr schieben und dann auf die Zeit nach dem Umzug. Die Mängelliste wurde immer umfangreicher. Der Touchscreen hatte sich schon vor langer Zeit verabschiedet. Dann erkannte er die Tastatur immer schlechter und irgendwann gar nicht mehr, so dass ich mir eine preiswerte Funk-Maus und -Tastatur kaufen musste. Dass mir bei der Tastatur schon nach einer Woche eine der billigen Plastikstützen abgebrochen war, kam dann noch dazu (ich konnte es mit Klebeband und einem quer eingeklemmten Zahnstocher zwar noch flicken), aber das war nicht die Schuld des Surfaces. Was gab es noch? Im Akkubetrieb war die Energie immer wieder plötzlich und ohne Vorwarnung weg. Nach längerem Betrieb fing der Bildschirm an zu flackern. Und die Festplatte war ständig voll. Kurz gesagt: Der Abschied war nur noch eine Frage der Zeit, etwas Neues sollte her.
Die Tatsache, dass ich mittlerweile schlicht keine Ahnung mehr von Computer-Hardware habe, habe ich im Kaufprozess eher als Chance denn als Hindernis begriffen. Ich habe mir nochmal mühsam einige Kennzahlen meines alten Surface rausgesucht (Bildschirmgröße, Prozessorgeschwindigkeit, Festplattengröße) und dann einfach geschaut, dass der neue „mehr“ kann. Viel mehr musste es ja nicht sein, mehr als Internet und Office muss im Prinzip ja nicht laufen. Aber etwas größer durfte er sein, der alte Bildschirm war mir dann auf Dauer doch etwas zu klein. Dafür konnte ich auf solche Späße wie eine zweite Funktionalität als Tablet oder einen Tochscreen verzichten. Hatte mein altes Surface, habe ich nie genutzt. Damit ging die Suche los, was für mein selbst gestecktes Budget für eine Leistung drin war, verglich ein paar Marken miteinander, und kaufte. Fertig. Langer Anlauf, kurze Durchführung.
Und so ist es ein aktuelles 14″-Matebook Modell von Huawei geworden, was mir am Montag geliefert wurde. 8GB RAM, 256GB Festplatte. Umstrittene Marke, aber die Erfahrungen mit meinem Smartphone (immerhin auch schon wieder fünf Jahre alt) waren durchweg positiv, so dass meine beiden wichtigsten digitalen Begleiter nun von dieser chinesischen Marke stammen. Bezahlt habe ich dafür 510€, womit das Matebook nun gleichzeitig der leistungsstärkste und günstige Computer ist, den ich mir je gekauft habe.
Das Einrichten von neuen Computern geht ja mittlerweile fast beängstigend leicht von der Hand. Man meldet sich mit seinen alten Daten wieder bei Microsoft an, dann noch bei Google und bei (in meinem Fall) Firefox, schon ist auch der neue Computer mehr oder weniger vertraut mit seinem User. Um so wichtiger also, diese Log-Ins auf jeden Fall doppelt zu sichern!
Zwar verstehe ich die Trennung oder Nicht-Trennung von Microsoft und OneDrive auch nach vielen Jahren immer noch nicht, aber auch OneDrive lief recht schnell, womit die Synchronisation mit der Handykamera auch von Beginn an klappte (und ob mein Handy Huawei Share kann, muss ich noch ausprobieren und falls ja, dann schauen, welche Vorteile das bringt). Selbst Office 365 scheint auf Anhieb zu funktionieren Meine alte Fotos der letzten Jahrzehnte (!) habe ich von der Sicherungskopie meiner externen Festplatte auf den neuen Computer kopiert. Bei den anderen Dateien, die nicht auf OneDrive liegen, muss ich mal schauen, was davon noch wichtig ist und griffbereit liegen sollte.
Ein paar kleinere Tools musste ich mir noch separat neu installieren (wie die Sonos-App und Irfan View, welches mich auch schon seit Jahrzehnten begleitet) – und das war es eigentlich auch schon. Mehr brauche ich im Prinzip nicht. Das alte Surface wird zwar noch eine Weile in Sichtweite liegen, falls ich von da doch noch etwas benötige, aber im Prinzip bin ich erst einmal durch. Das Matebook ist ab jetzt die Zukunft.
5 Kommentare
bullion
Hach, das macht Lust, mir auch endlich mal einen neuen Rechner zuzulegen. Mein Desktop ist inzwischen 12(!) Jahre alt. Seitdem hab ich mal ne SSD aufgerüstet, den Arbeitsspeicher verdoppelt und ne abgerauchte Grafikkarte ausgetauscht, aber sonst läuft und läuft er. Dabei wäre ein Notebook inzwischen viel praktischer. Tu mich aber auch schwer, noch funktionierende Hardware einfach auszutauschen.
Nummer Neun
Das war halt wirklich noch der Vorteil von den stationären PCs. Bei Laptops hat man ja kaum eine Chance, die in irgendeiner Form aufzurüsten bzw. einzelne Elemente zu ersetzen. Dafür sind sie aber einfach platzsparender.
bullion
Sag das nicht. Ich hab vor zwei Wochen erst den ca. 8 Jahre alten Laptop der Frau mit einer SSD aufgerüstet und den Arbeitsspeicher verdoppelt, damit das Zappelinchen einen schnelleren Schulrechner hat. War rückblickend recht einfach. War aber auch noch ein HP ProBook mit Wartungsklappe, sprich eher für sowas ausgelegt.
Christine
So ein neues technisches Gerät ist wirklich immer spannend. Geht mir auch jedes Mal so… Von PCs usw. habe ich schon lange keine Ahnung mehr. Ich nutze wegen der Arbeit Macs, aber da die Geräte zum Glück immer so lange ihren treuen Dienst tun, muss ich mich bei jeder neuen Anschaffung auch immer ganz neu informieren…
Viel Spaß mit dem neuen Laptop!
Die Klassiker rund um Garmisch-Partenkirchen haben ja auch ihre Daseinsberechtigung. Ich mag die auch gerne. 🙂 Aber es gibt noch genug anderes zu entdecken… Vielleicht hast du ja mal die Gelegenheit!
Nummer Neun
Für mich ist halt Office wichtiger als die grafischen Sachen, da bin ich bei Windows schon besser aufgehoben 😉