Marcus Hünnebeck: Kainsmal (2014)
Für Zwischendurch sollte es mal ein etwas kürzerer Roman sein. Gerne ein klassischer wer-war-der-Mörder-Krimi, das ist ja ein Genre, was ich ja zum Beispiel als Serie ganz gerne mag. Die Wahl fiel auf Kainsmal von Marcus Hünnebeck, einem Bochumer Autoren, der seine Bücher via Selfpublishing vertreibt. Dieses Werk von 2014 bildete dabei den Startschuß für eine Reihe rund um die Kommissarin Katharina Rosenberg.
Klappentext: Nach einigen Arbeitsjahren hat sich der erfolgreiche Kriminalpsychologe Christian Moll aus dem Polizeidienst zurückgezogen. Als zwei Kommissare kurz hintereinander ermordet werden, kommt ein furchtbarer Verdacht auf: Tötet jemand die Ermittler, mit denen Christian Fälle gelöst hat? Oberkommissarin Katharina Rosenberg versucht mit seiner Unterstützung, den Täter zu fassen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn auch zusammen mit Katharina hat er früher sehr eng an der Aufklärung einer Mordserie gearbeitet …
Review: So richtig überzeugt hat mich das Buch nicht. Die Story ist äußerst gradlinig erzählt, tröpfelt aber besonders in der ersten Hälfte nur so dahin. Die Sprache empfand ich als recht steril, die Sätze sehr einfach. Da ist nichts überflüssiges dabei, alles ist sehr auf den Kern reduziert. In gedruckter Form umfasst Kainsmal laut Amazon grade mal schlanke 170 Seiten, da bleibt nicht viel Platz für Ausschmückungen. Es wirkt teilweise fast wie ein nüchterner Polizeibericht, Emotionen werden so aber leider nicht geweckt. Die Hauptfigur Rosenberg hat einen interessanten Background bekommen, hier merkt man, dass diese Figur eine ganze Reihe tragen soll – während die Nebenfiguren eher etwas platt sind. Zum Ende hin stellt sich aber schließlich doch noch so etwas wie Spannung ein. Interessanterweise genau dann, wenn die Handlung nicht mehr so richtig in der Realität verankert ist, sondern einen Twist bietet, der auch aus einem Groschenroman hätte stammen könnte. Vielleicht hätte es dem Roman sogar gut getan, wenn er sich komplett etwas mehr Trash getraut hätte. Dann hätten die leichten Gewaltszenen am Ende und die – naja etwas simple – Motivation des Täters auch noch besser dazu gepasst.
Fazit: Kein Highlight, aber hinten raus doch noch recht spannend geworden. Der angenehme Umfang macht die Geschichte nicht größer als sie ist.