Mit dem Bus nach Zürich und zurück
Premiere für mich: Obwohl ich ja eigentlich ziemlich gerne mit der Bahn fahre, habe ich für mein Wochenende in Zürich nun erstmals einen Fernbus ausprobiert. Nach dem mir sogar die Suche auf der Bahnseite den IC Bus empfohlen hatte, sprach nun wirklich nichts mehr dagegen. Ich wollte in Zürich Freunde vom Studium besuchen, die Deutsche Bahn brachte mich für 50 Euro hin und zurück. Mit dem Bus.
Etwas überrascht war ich dann, dass am ZOB München bereits kurz vor dem IC Bus gleich zwei weitere Flixbusse die Strecke nach Zürich fuhren. Und ich nehme mal an, dass diese sogar noch etwas günstiger waren, schließlich war vor diesen Bussen der Andrang etwas größer.Die Fahrt selbst war äußerst entspannt. Der Bus fuhr direkt und ohne Zwischenhalt bis Zürich, es war megaleer und das WLan funktionierte auch hinter der Grenze noch. Wir kamen fast pünktlich auf die Minute in Zürich an, nach einer Fahrt von nicht einmal vier Stunden. Lief also bestens.Zürich selbst überraschte dann mit gutem Wetter – wenn man bedenkt, dass eigentlich zwei Tage lang Regen vorher gesagt war. So konnten wir über die überfüllte Bahnhofsstrasse schlendern, uns über die protzigen Läden lustig machen und landeten letzlich am Zürichsee, wo wir die kleine Rundfahrt buchten. Und das ist halt wirklich echt schön dort. Der große See (viel größer, als ich erwartet hätte), das hübsche Boot (moderner als auf den bayerischen Seen) und im Hintergrund der tadellose Blick auf die Berge. Wir tranken Rivella und unterhielten uns mehr, als das wir auf die Landschaft achteten.Essen gehen am Abend sparten wir uns (bei den Preisen), sondern es gab selbst gekochtes. Aber um genau zu sein, ich möchte nicht lügen: Ich wurde bekocht. Und zwar sehr gut!
Am Sonntag, die Stadt war voll wegen irgendeinem Volksfest, stand ein weiterer Programmpunkt an: Der Besuch im nagelneuen FIFA-Museum. Da hat sich der Weltverband ein schönes Ding gegönnt – aber gut, das Geld ist ja auch da. Und wenn man von jedem Besucher 25 Franken einsammelt, geht es auch so schnell nicht aus.Das Museum war sehr modern aufgemacht und bestand aus insgesamt drei Stockwerken. Im Eingangsbereich war neben einer spröden Aufbereitung der Fußball Geschichte auch eine große Zusammenstellung der Nationaltrikots sämtlicher Mitgliedsverbände aufbereitet, schön im Regenbogen angeordnet.Im nächsten Stockwerk waren die Weltmeisterschaften sehr anschaulich und emotional aufbereitet. Den meisten Platz nahmen natürlich die Herren Weltmeisterschaften ein, mit der Geschichte von 1930 bis 2022. Das Highlight war hier aber natürlich der originale WM-Pokal, mit dem man sich fotografieren konnte. Die Gewinner der Weltmeisterschaften erhalten jeweils nur eine Kopie, das Original bleibt in Zürich.
Am Ende der WM-Reihe wartete ein kleines Kino, in dem ein kurzer Gänsehaut-Film über die Weltmeisterschaft gezeigt wurde.
Das letzte Stockwerk schließlich befasste sich mit dem Jugend- und Amateurfußball. Neben einer Reihe von Übungsparcours für Kinder waren einige bunte Geschichten aus der Welt des Fußballs aufbereitet. Insgesamt ein wirklich schönes Museum, in dem wir deutlich mehr als zwei Stunden verbrachten.
Dadurch fehlte uns aber danach die Zeit, um noch groß etwas anderes zu machen. So gab es noch schnell eine äußerst leckere Bratwurst im wohl stadtbekannten Sternen Grill – mit unverschämt scharfen Senf. Und als letztes waren wir noch eine halbe Stunde im Café Odeon, wo ich eine Chocolat Mélange (mit Schlagrahm) trank. Während dessen fing es nun tatsächlich doch noch an, richtig zu regnen.Und das war es dann mit Zürich. Eine kurze, aber schöne Zeit ging zu Ende, ich musste wieder zurück zu meinem IC Bus, der auf der Rückfahrt nun wesentlich besser gebucht war. Aber auch diese Fahrt war wieder pünktlich vorbei, ziemlich genau um 20 Uhr war ich zurück in München.