Joe Haldeman – Der ewige Krieg (1974)
Die Fahrt nach Frankfurt habe ich dazu genutzt, um mal wieder einen Roman durch zu bekommen. Der sechste mittlerweile in diesem Jahr – läuft ganz gut bisher. Und nach einiger Zeit war es mal wieder ein waschechter Science Fiction Roman!
Im Jahr 1974 veröffentlichte der Amerikaner Joe Haldeman seinen Roman Der ewige Krieg (im Original: The Forever War), der so nah in der Zukunft spielte, dass der deutsche Verlag sich bei der letzten Auflage dazu entschloss, die Handlung leicht nach hinten zu verschieben und aus 1997 das Jahr 2297 machte, um sich etwas Luft zu verschaffen. Inhaltlich machte das keinen Unterschied, ist aber eine bemerkenswerte Randnotiz.
Also im Jahre 2297 befindet sich die Menschheit im interstellaren Krieg gegen die Taurier. Um selbst die entferntesten Gebiete zu erreichen – ähm ich zitiere am Besten Wikipedia – „werden Soldaten durch Kollapsare mit Überlichtgeschwindigkeit in die Nähe ihrer Ziele verfrachtet, legen aber den Weg zu und von den Kollapsaren mit einer Geschwindigkeit nahe der des Lichts zurück. Durch den sich ergebenden Effekt der Zeitdilatation vergehen zwischen den verschiedenen Kämpfen für die Soldaten nur Monate, auf der Erde jedoch Jahre und Jahrzehnte.“ Dadurch ergibt sich, dass der junge Soldat William Mandella am Ende ungefähr 10 Jahre in diesem Krieg war, in der Zwischenzeit aber 881 Jahre vergangen sind.
Klingt etwas öde? Keine Sorge, so technisch ist es nicht. Statt dessen wird viel mehr Wert darauf gelegt, wie sich unter dem Einfluß des Krieges die Gesellschaft über die ganze Zeit entwickelt, welche neuen Normen und Umgangsformen entstehen. Und welche Probleme Veteranen haben, sich wieder in das normale Leben zu integrieren. Das alles wird eingebettet in eine spannende Kriegsstory, in der die Taurier zwar fremd, aber nicht zu abstrakt erscheinen. Und die Schlußpointe des Krieges ist auch noch mal aller Ehren wert.
Fazit: Der vielfach ausgezeichnete Roman ist klassische SF-Literatur abseits aller Superhelden. Fans des Genres machen hiermit nichts falsch, alle anderen sollten sich von der leicht technischen Erklärung des drumherums nicht abschrecken lassen.
2 Kommentare
Ide02
Lob und Anerkennung, dass du dieses Jahr schon sechs Romane geschafft hast. Ich hänge seit vier Monaten an meinen dritten. Aber nicht, weil er öde ist, sondern weil ich irgendwie die Zeit momentan nicht im Griff habe. ÖVis können da echt einen helfen. 😉 Während das beim Auto fahren nur semi gut ankommt… 😉
Nummer Neun
Ich habe mich dieses Jahr auch mehr auf kürzere Romane konzentriert, die bekommt man schneller durch 😉