Die lange Nacht der Musik
Am vergangenen Samstag war es mal wieder soweit: Die Münchner Lange Nacht der Musik stand an. Ungefähr 400 Konzerte, verteilt in der ganzen Stadt, in gewöhnlichen und ungewöhnlichen Locations und das quer durch alle Musikgenres. Für nur 15 Euro kann man so einiges sehen – und hören.
Nach dem wir vorher noch im La Baia gut Pizza essen waren, starteten wir gleich in der Nähe im großen Gasteig und holten uns dort unsere Eintrittskarte für den Abend. Da sonst eher ein Ort der anspruchsvolleren Musik war ich ehrlich gesagt noch nie hier. Oder genauer gesagt: Weiter als zum Ticketcorner bin ich dort noch nie gekommen. Um so überraschter war ich, dass sie mit der Black Box auch einen Konzertraum haben, der gut und gerne für Popkonzerte geeignet wäre. Schön klein, aber mit einer Galerie und quadratisch.
Hier trat die Schweizerin Mia Aegerter auf. Sie hatte sich mit einer neuen Band zusammen gefunden und gab an diesem Abend ihr erster Konzert in dieser Zusammenstellung vor Publikum mit neuen, von Mia selbst geschriebenen Stücken. Diese waren textlich pfiffig, wechselten zwischen Deutsch, Englisch und Schweizerdeutsch (puh) und waren meist ruhig arrangiert. Fand ich etwas schade, ihre 2-3 schnellen Stücke gefielen mir am besten. Diese Fröhlichkeit passte ganz gut zu ihr. Aber war doch nett, so zum Anfang des Abend 45 Minuten Singer-/Songwriter-Pop. So geleuchtet wie auf dem Foto hatte sie in echt allerdings nicht.Kurzer Check, wie es beim Pokalfinale stand – noch 0:0 – und weiter. Auf die andere Straßenseite: Dort war die kleine Ver.O.Peso Bar. Brasilianische Musik wurder hier geboten, etwas Einstimmung auf meinen Urlaub also. Die Musik war okay, die Bar voll, das Caipi-Glas nicht ganz so. Wir blieben nicht allzu lange. Schnell noch ein Foto gemacht – auch wenn man auf dem nicht viel erkennen kann – und weiter.Im Laden nebenan war eine Leinwand aufgebaut: Immer noch 0:0, aber bereits in der Verlängerung. Wir steuerten die nächste Location an. In Vits Kaffee wurde Jazz gespielt, es war etwas leerer und das Publikum auch ein anderes als in der Bar zuvor. Was ja auch ganz schön ist an diesem Konzept der langen Nacht: Es ist für jeden irgendwas dabei, man muss es nur finden. Und wir fanden nun die Band Mo’fazz – leider erst genau zwei Songs bevor sie sich in die Pause verabschiedeten. Ich bin ja nun wirklich kein großer Jazz-Fan (ich muss dabei immer an die Cosbys denken), aber für eine kurze Zeit kann ich mir das schon anhören. Nun gut, sie gingen also in die Pause, wir gingen weiter. 1:0 für die Bayern. Verdammt.Was lag noch so in der Nähe? Ahja, das Museumsstüberl. Wo man sonst zum Essen schon zeitig reservieren sollte, um einen Platz zu bekommen. Aber an diesem Abend war das recht entspannt. Man kam ohne Probleme rein, hörte die Band in mehreren der kleinen Räume spielen und kam auch ganz locker in den oberen Raum, wo man bluesimpact auch sehen konnte. Nach ein paar Minuten hatten wir ein Bier in der Hand und noch etwas später einen Sitzplatz. Und irgendjemand meinte, warum auch immer, mir zurufen zu müssen: 2:0 wäre es ausgegangen, na toll. Aber die Herren da vorne spielten gut. Es war natürlich etwas Altherrenrock, aber das kann ja auch ganz nett sein, mal die alten Rock- und Bluesgrößen zu hören. Sie spielten laut Heftchen Sets von ca. 35 Minuten, eines davon erwischten wir in fast ganzer Länge. Hatte sich gelohnt. Weiter ging’s.Aber wohin? Etwas ratlos blätterten wir das Programm durch und entschieden uns dafür, über die Fußgängerzone am Marienplatz vorbei (wo bereits ein wenig aufgebaut wurde für den Bayern-Empfang am nächsten Tag) bis zum Stachus zu laufen, um dort dann weiter zu schauen. Das La Fiesta hatte sich schließlich als letzter Stop qualifiziert, ein Mexikaner, bei dem noch einmal etwas Samba gespielt werden sollte. Leider war der Laden voll, sah nicht so einladend aus, und was da draußen zu hören war, hörte sich nicht grade nach Südamerika an.
Also Schluß mit der langen Nacht, wir gingen noch ein wenig in den nicht teilnehmenden Cord Club, aber hielten es dort auch nicht mehr lange aus. Der Abend war durch, ab nach Hause.
2 Kommentare
Tina
Coole Sache! Schade, dass München so weit weg von mir ist. Ich finde solche langen Musiknächte sollte es ein paar Mal im Jahr in jeder Stadt geben!
Liebe Grüße
Nummer Neun
Dann wirds vielleicht auch schnell langweilig. Ich war jetzt das erste Mal wieder seit ein paar Jahren und hatte mich auch wirklich drauf gefreut 🙂 Wir hätten nur vorher vielleicht noch etwas genauer das Angebot studieren sollen 😉