Jake Bugg und die Fratellis
Die letzten Konzerte für dieses Jahr. Nachdem Savages neulich schon ausgefallen ist, hatten nun auch die Kilians für heute abend kurzfristig abgesagt. Dafür bin ich überraschend noch an ein Ticket für die Fratellis gekommen und der kleine Jake stand ja eh schon länger auf dem Plan.
Jake Bugg in der Muffathalle
Was für ein Aufstieg von Jake Bugg: Grade sein zweites Album innerhalb von 12 Monaten veröffentlicht und jetzt auch das zweite Konzert in München ausverkauft. Dieses Mal waren wir mit dem Kartenkauf früher dran, dieses Mal konnten wir ihn also endlich auch mal sehen. Hat er sich ein paar Begleitmusiker geschnappt, tourt mit ihnen jetzt durch die Lande und spielt seine Songs runter. Ohne großes Gehabe drumherum steht er mit T-Shirt und Beatles-Frisur auf der Bühne und beglückt ein sehr durchmischtes Publikum.
Und machte das besser als erwartet. Durchaus schmissig, konnte man ihm gut zuhören. Seen It All, Two Fingers, das sind immer noch gute Lieder. Nur bei seinem kleinen Akkustikeinschub mit 3-4 Songs kippte es ein wenig, da wurde es tatsächlich etwas fad. Machte er im letzten Drittel aber wieder gut, da ließ er nochmal ein wenig rocken. Taste It und What Doesn’t Kill You beendeten sein reguläres Set. Sein neues Album kannte ich bisher nicht, dessen Songs fügten sich live aber schon einmal schön ein. Und mit Lightning Bolt in der Zugabe machte er es dann endgültig zu einem guten Konzert. Der kann was, der kleine Racker!
The Fratellis im Strom
Die Fratellis – das klingt doch irgendwie schon nach großem Zirkus. Und so war es dann auch. Sie haben halt ihren Sound und der wurde auch nach der Reunion für das nette aktuelle Album nicht verändert. Und so lassen sie das Publikum durch ihr Set schunkeln und hüpfen und pogen und ab und an mitsingen. Kein Wunder, dass das Bild da nicht fokussierte. Erwartungsgemäß kamen die Songs von ihrem Debutalbum (von 2007!) besser an, auch wenn die etwas schludrig gespielt waren – leider auch Flathead. Die Stimmung war von Anfang an gut, besonders bei Baby Fratelli, For The Girl oder Henrietta. Atmosphärisch ganz groß war auch Whistle For The Choir. Aber auch die neuen Songs wurden gut aufgenommen, passten prima in die recht umfangreiche Setlist.
Und so hatten wir uns dann auch babadam babadam babadabadabadam Chelsea Dagger redlich verdient, zu dem es im Saal dann auch tatsächlich kein halten mehr gab. Das Strom war ausverkauft, eine ideale Konzertlocation ist es für mich aber immer noch nicht. Zu schmal und lang geschnitten und wenn jemand zum Merch Stand will, ist da kein Durchkommen mehr. Aber was soll’s, es ist wie im Stau. Der ist auch nur hinten blöd, vorne geht’s.