Von Monstern und Männern
Als das Album raus kam, war ich schwer zu halten und habe auch sofort in das Konzertticket investiert. Dann stellte sich heraus: Das Album ist zwar ganz gut, aber der ganz große Überflieger nun auch nicht. Stattdessen wurde ihr großer Hit im Radio rauf und runter gedudelt. Ich sah mich schon zwischen einem Haufen gelangweilter Teenager stehen, die die ganze Zeit an ihrem Handy rumfummeln und nur auf das eine Lied warteten. Am Donnerstag war ich bei Of Monsters And Men im Backstage.
Bucht mich als Konzertfotograf
Um es vorweg zu nehmen: So jung war das Publikum dann gar nicht. Offenbar spricht das Radio tatsächlich nicht mehr die ganz jungen Altersgruppen an, es war sehr durchmischt. Und es ging sehr gesittet zu. Konnte meine Regenjacke an die Seite legen und sie war nach dem Konzert immer noch da. Ich ging während des Supports meinen Becher zurück bringen. Und konnte mich danach wieder an meinen alten Platz stellen.
Überhaupt der Support: Lay Low, wie der Hauptact ebenfalls aus Island, spielte – nur mit Gitarre – eine schöne halbe Stunde zur Einstimmung. Ruhige Songs mit einer Blues-Gitarre. Sehr fein. Zu schade, dass das Gemurmel im Zuschauerraum so groß war.
Pünktlich um 21:00 Uhr kamen dann Of Monsters And Men auf die Bühne. Immerhin zu siebt, und obwohl es der Bandtitel anders sagt: Es waren auch zwei Frauen dabei. Insgesamt zwei Leadsänger, die anderen fünf blieben dagegen etwas blass. Dafür sorgten sie für eine abwechslungsreiche Instrumentalisierung: Bläser, Akkordeon, da wurde viel geboten. Sie klangen wie auf dem Album, was durchaus ein Kompliment ist. Hatten Spaß an ihrem Auftritt und nahmen die Zuschauer schön mit. Mitklatschen hier, mal mitschreien dort (das – now only the girls scream – kreisch – and now the boys – yeeeeahh – war sehr witzig). Die Songs wurden durchweg gut aufgenommen, von Dirty Paws als Auftakt über From Finner und dem Mountain Song, Your Bones – was ich sehr mag – bis als vorletztes dann DER Song kam, der vielleicht beste Popsong des Jahres. Little Talks. Und auf einmal auch wirklich jeder mit sang.
Mit zwei Songs als Zugabe war das Konzert dann nach gut 70 Minuten vorbei. Und es hatte mir dann doch mehr Spaß gemacht, als erwartet. War dann noch kurz am Merchandising-Stand und habe mir von Lay Low erklären lassen, was der Unterschied zwischen ihren beiden Alben ist und mich dann für das 2006er Album Please Don’t Hate Me entschieden. Auch auf Album eine schöne Sache. (Und im Gegensatz zu dem Amazon-Link bekam es vor Ort für nen Zehner).
Das nette am Backstage ist ja: Es sind nur zwei S-Bahn-Stationen bis zu mir. Da war ich also flink zu Hause. Genauso flink: Die Band. Nur eine Stunde später hatten sie bereits ein Konzertfoto gepostet.
Nicht ganz so hübsche Bonusgeschichte: Vor dem Konzert hatte ich mir unterwegs noch schnell was zu essen geholt: Currywurst mit Pommes und Mayo. Keine gute Idee anscheinend. Ab der Nacht pendelte ich zwischen Bett und Bad hin und her und blieb den Freitag krank zu Hause. Erst ab dem Nachmittag ging es wieder besser. So dass ich mich abends dann doch noch zum Fantasy Filmfest traute. Aber dazu bald mehr.