Olympia-Splitter I
Da es sonst grade nichts gibt, mal ein paar Worte zu den Olympischen Spielen. Zur Eröffnungsfeier wurde zwar schon alles gesagt, jedoch noch nicht von jedem, deshalb nun auch ich: Ich fand sie ganz klasse.
Begann schon damit, dass die ARD kurz vor Beginn bereits ins Olympiastadion schaltete und dort Frank Turner zu hören war. Im Laufe des Abends stellte sich heraus: Er wurde nicht nur vom Band gespielt, sondern er hatte tatsächlich einen Auftritt in der PreOpening Show, die teilweise bei der BBC übertragen wurde. Da das hier ja der inoffizielle Frank Turner Ultra – Blog ist: Da habe ich mich wirklich für ihn gefreut. Unglaublich, vor einigen Jahren als Support im 59:1 entdeckt und nun offiziell als Secret Gig bei Olympia unterwegs. (Auftritt / wie es dazu kam)
Aber auch sonst war es eine ganz tolle Feier. Eindrucksvolles Schauspiel zu Beginn (wie sich die Olympischen Ringe in die Höhe erhoben haben), toller Musikteil danach mit einem Ritt durch 50 Jahre britischer Musikgeschichte (mutig: Sex Pistols und Prodigy bei so einer Veranstaltung? Dafür kein Oasis), abgerundet durch den Auftritt der Arctic Monkeys später (mit dem Beatles-Cover) und Sir Paul McCartney am Ende. Dazwischen erfrischende – weil unerwartete Auftritte – von Mr. Bean und James Bond. Auch ganz toll, wie das Feuer entzündet wurde. Kein großer Star, sondern sieben Nachwuchssportler sorgen für den vielleicht schönsten Moment der Eröffnungsfeier.
Der Einzug der Nationen, ein Fest für alle Geographie-Fetischisten, zog sich natürlich hin, auch wenn dazu eher flottere Musik von Underworld gespielt wurde (und David Bowies Heros, als die Briten kamen). Seltsam fand ich hier nun die Ausgehkleidung der US-Sportler.
Nur eines der beiden Teams marschierte zu Olympia
Gesehen habe ich dann am Samstag recht viel und am Sonntag auch noch so einiges. Jetzt unter der Woche nicht mehr so viel, manche Abende habe ich verfolgt (was dann, dank Feldhockey, spät wurde), manche nicht. Im Büro tagsüber immer mal in die Streams reingeschaut. Überraschend spannend fand ich dabei die Team-Wettbewerbe im Bogenschießen. Aber auch beim Bahnradfahren, Rudern und Volleyball kann man mal hängen bleiben. Mit Judo dagegen, Basketball, Turnen, Gewichtheben und Wasserball kann ich nicht viel anfangen. Die einprägsamsten Bilder bisher: Die traurige Shin A Lam beim Fechten (hier zu sehen), die Schlapphüte beim Bogenschießen (hier), die weinenden Sieger (einer beim Schwimmen, weiß gar nicht mehr, wer das war), die Bahnradfinals heute und der Jubel von Ovtcharov nach seiner Bronzemedaille im Tischtennis.
Das alles zu verfolgen ist gar nicht mal so einfach. ARD und ZDF waren ja grade in den ersten Tagen oftmals ein wenig hinterher (siehe hier). Das langt heutzutage einfach nicht mehr. Nicht nur durch Eurosport (die es sogar an einem Sonntagmorgen geschafft haben, beim Rudern und beim Badminton die gleichen „Live“-Bilder einfach mal 5-10 Minuten vor der ARD zu zeigen), sondern auch durch die ganzen Internetticker oder die Streams der EBU (zu finden hier), fällt das mittlerweile richtig auf. Wenn man sich also mit der moderierten Führung durch das Olympiaprogramm nicht so wohl fühlt, wird es etwas stressig. Wo sieht man grade was und wann wird es besonders spannend? Dafür sollte man bei Allesaussersport oder bei Jens Weinreich vorbei surfen. Bei mir sah es zeitweise so aus:
Aber es gibt ja nicht nur Olympia. Am Montag war ich Pizza essen, am Mittwoch im Kino. Dort lief Ted: Lustiger Film mit harten Sprüchen. Die Story ist recht Banane und vorher sehbar, dafür hat Mila Kunis eine Hauptrolle.
Wo man auch ruhig mal rein schauen kann: Speerwurf der Frauen (Quali: Di. 11:00 Uhr, Finale: Do. 22:00 Uhr). Dort nimmt nämlich Leryn Franco aus Paraguay teil. Mehr muss man(n) nicht sagen. (aber vielleicht noch mehr Bilder zeigen auf).
Gute Aussichten auch für die Abschlußfeier: Dort werden die Briten angeblich endlich auch Oasis integrieren. Zwar nicht die Originalband, aber Liam Gallagher wird wohl dort mit Beady Eye auftreten und Wonderwall gröhlen (Quelle). Na dann noch viel Spaß bei den Spielen!
3 Kommentare
ide
Du bist wie der Radiomoderator. 🙂 Der sagt mir auch jeden morgen wegen welcher Frau es sich heute lohnt die Olympische Spiele anzuschauen. Finde ich etwas gemein. Könnte schließlich auch sagen, wegen welchen Mann es sich lohnt. Sowas. Gleichberechtigung für alle… 😉
Schonkost
Die Eröffnungszeremonie war schon grossartig. Und man kann von der Monarchie halten, was man will, die Queen hat einfach eine gehörige Portion Humor, kein Wunder, dass die Briten sie lieben!
Nummer Neun
@ide: Wenn du dir deshalb gerne Schwimmen anschaust, kannst du es ruhig sagen 🙂
@Schonkost: William, Kate und Harry (ich hoffe, die Namen stimmen) haben die Spiele ja auch voll ausgekostet und waren oft in den Stadien zu sehen