Lange Nächte der Musik
Teil 1: Der Black Rebel Motorcycle Club am Mittwoch im Backstage. Die bringen ja alle Jahre wieder ein gutes Album raus (das ich immer kurz davor finde, es sehr gut zu finden) und stehen damit für ein konstant hohes Niveau. Emanzipation im Rock-Geschäft: Mittlerweile trommelt für sie Leah Shapiro, die bereits für die geschätzten Raveonettes spielte. Das Publikum war sehr gemischt, von 16 bis 60 war wahrscheinlich alles vertreten.
BRMC spielten dann zwei Stunden, viele Sachen vom aktuellen Album, aber auch alle anderen waren gut vertreten. Ain’t No Easy Way von Howl-Album kam gut an, genau wie die klassischen Songs wie Spread Your Love oder What Ever Happend To My Rock’n’Roll. Und den Doppelpack Berlin / Weapon Of Choice nicht zu vergessen. So konzentriert merkt man erst einmal, wie viele gute Songs sie schon hatten.
Nach den regulären zwei Stunden folgten dann weitere 3 Songs als Zugabe. Zum letzten Stück wurde es dann dunkel und die Halle nur noch von grünen Laserstrahlen beleuchtet. Das atmosphärisch starke Open Invitation bildete dann den Abschluss dieses tollen Konzertes.
Mehr zum Konzert gibt es bei Bandscheibenrecords und beim Lax-Magazin.
Das Ende eines langen Konzertabends
Teil 2: Die lange Nacht der Musik. Über 100 Restaurants, Cafés, Tanzschulen und Clubs boten am Samstag Abend ein buntes Programm an Live-Musik der verschiedensten Stilrichtungen an. An einem milden Abend waren daher unheimlich viele Leute unterwegs, um von einer Location zur nächsten zu gelangen.
Da wir uns relativ planlos am Stachus getroffen hatten, gingen wir von dort zur nächst gelegensten Location, um uns dort unser Ticket für den Abend zu holen: Das Stacherias, ein von außen recht unscheinbares Café, dass von innen einen sehr charmanten Eindruck machte. Zum Auftakt des Abends gab es dort ein wenig Jazz. Von dort aus ging es durch die Fußgängerzone weiter zum Ratskeller unter dem Rathaus. Nachdem wir dort aber den falschen Eingang erwischten, mussten wir unterirdisch bis zur Spielstätte weiter, dabei eröffnete sich für mich erstmals die Erkenntnis, wie groß dieser Touristentreff eigentlich ist. Es wurden Rockmusik-Klassiker gespielt, es war unheimlich voll und warm, so dass wir vielleicht nur 20 Minuten dort waren.
Weiter ging’s, aber ab nun hatten wir weniger Glück, gingen zu einigen Location, die hoffnungslos überfüllt waren und wir es jeweils nur ein paar Meter bis hinter die Tür kamen, als da wären: Das Ludwigs am Viktualienmarkt und die Trattoria Monaco. Rein gekommen sind wir statt dessen bei Retters Weinschmecker, das war musikalisch jedoch nicht so ganz das Gelbe vom Ei. Als Alternative wurde es dann ein kurzer Zwischenstopp im Forum. Die nahmen zwar nicht an der langen Nacht teil, dafür bekam man dort problemlos einen Tisch und ein Bier.
Als Abschluß gab es dann noch etwas, auf das ich mich an diesem Abend sehr gefreut hatte: Südamerikanische Klänge im El Gordo Loco. Zwar war es auch hier voll, aber man kam noch gut rein und auch relativ flott zu einem Cuba Libre.
Es war alles in allem eine schöne Veranstaltung, die lange Nacht, an der man mal dazu kam, auch außerhalb des eigenen Musikhorizonts sich einige Sachen anzuhören. Vielleicht sollte man sich das nächste Mal vorher schon einige Gedanken machen, wo man hin möchte, um dann dort sich schon frühzeitig einen Platz zu sichern. Aber man lernt ja dazu.
Fotos kommen vielleicht noch, falls mir per Mail noch einige geschickt werden. Habe fleißig fotografiert, nur halt nicht mit der eigenen Kamera. Aber da war defintiv jeder (Schnapp-)Schuss ein Treffer.
[Update 11.05.2010: Die Fotos sind da!]
Im Uhrzeigersinn von links oben: Stacherias, Ratskeller, Ludwigs, El Gordo Loco