Rock am See 2009
Ist zwar schon wieder ein paar Tage her, aber starten wir doch mal für meinen Urlaubsrückblick mit meinem Festival in diesem Jahr: Rock am See in Konstanz. Unter perfektem Festival-Wetter war dieses das endgültige Line-Up:
Die Kilians als Starter zwangen mich dazu, auch ja pünktlich vor Ort zu sein, um einen würdigen Einstieg in den Tag zu haben. Nach anfänglichem Zögern gefiel mir ja mittlerweile auch deren zweites Album, live sind sie eh über alle Zweifel erhaben, daher konnte eigentlich wenig schief gehen. Und siehe da: Sie wußten wieder zu überzeugen, waren gut aufgelegt und spielten alle großen Songs der beiden Alben. Zwar ist das Stadion nicht ganz so heimelig wie ein kleiner Club, wo ich sie das erste Mal sah, der Funke sprang trotzdem relativ gut auf das Publikum über. Und: Der Sänger hielt sich dankenswerterweise mittlerweile nicht mehr ganz so lange mit Nonsense-Ansagen zwischen den Stücken auf. Alles in allem ein guter Auftakt.
Kannte ich vorher nicht, muss man aber wohl auch nicht unbedingt. Ich nutzte ihren Auftritt, um mich mit Essen und Trinken einzudecken und Freunde zu treffen. Aber dafür waren sie eine gute musikalische Begleitung.
Noch eine Band, die mir vorher nicht geläufig war. Kam mir zu Beginn etwas zu elektronisch vor, besserte sich aber im Laufe des Konzertes und so war es etwas, was man sich anhören konnte. Dazu die Sängerin in Hot Pants, was will man mehr?
Dann ging es richtig los: Der nächste Höhepunkt des Abends, zu dem ich mich dann wieder direkt vor der Bühne einfand. In UK sollen sie ja mittlerweile zu den ganz großen gehören, davon sind sie hier jedoch noch ein ganzes Stück entfernt. Mit Underdog startete das Set und der Sänger versuchte schätzungsweise bei jedem zweiten Song, das neutrale Publikum zum mitklatschen zu animieren, was auch immer besser und besser klappte. Konzert war dann top, sie spielen im Laufe des Jahres noch einmal in München, das wäre eine Überlegung wert.
Ganz ehrlich: Mir war gar nicht so bewußt, dass es die noch gibt. Hatte mir vor gefühlten 10 Jahren eine CD von ihnen gekauft, fand sie gut und damit war es das auch schon. Mittlerweile tragen sie anscheinend nicht mehr weiße Anzüge, sondern weiße Overalls, was die Frage noch verstärkt, ob sie sich selbst nicht auch nur als Karikatur einer Punkrock-Band sehen. Live sind sie jedoch eine Bank, der egozentrische Sänger heizt das Publikum an und die Punk-Songs geben ihnen den Rest.
Meine Erwartungen an sie waren recht gering, auch wenn ich die meisten ihrer Alben mag. Hatte sie vor einigen Jahren schon einmal live gesehen und fand sie schlecht und auch Freunde haben mir in den letzten Monaten berichtet, dass ihre Konzerte eher enttäuschend sind. Aber: An diesem Abend läßt sich für mich kaum etwas negatives finden. Sie spielen lange, sie spielen auch alle 5-6 Songs, die ich richtig gerne höre. Dazwischen haben sie ihre ruhige Seite wohl entdeckt und bringen einige Akustiksongs und auch das machen sie nicht schlecht. Deshalb das Fazit: Gutes Konzert.
Man merkt es sofort: Die Menge ist dankbar, dass sie überhaupt da sind. Vermutlich kennen die wenigsten, mich eingeschlossen, mehr als diesen einen Song, aber alle sind bereit, ihnen eine Chance zu geben. Und tatsächlich: Die alten Herren rocken ganz schön und beschließen diesen Tag im Mondschein. Und zu Smoke On The Water war ich bereits wieder auf dem Rückweg.
2 Kommentare
dieschoenheitderchance
Auf dem obersten Frau die blonde Frau…die sieht aus wie ich 🙂 Zumindest dieser Ausschnitt von ihr. Musste kurz überlegen, ob eine fremde Macht mich kontrolliert hat und ich doch hingefahren bin.
Aber nein…
Schön, dass es dir gefallen hat. Aber Deep Purple als Ersatz von Oasis. Ich glaube, ich hätte den ganzen Tag geweint (naja…)
Markus
Naja was soll man auch für einen Ersatz erwarten, der innerhalb von einem halben Tag organisiert werden mußte? Ich sag ja, die Leute waren in erster Linie dankbar, dass die überhaupt noch gekommen sind.