Wer ist hier der Boss?
Reden wir mal nicht davon, wie teuer der Eintritt an diesem Abend war. Auch nicht davon, dass auf dem Weg dahin die S-Bahn stehen bleiben mußte, weil in einem Bahnhof der Blitz eingeschlagen hatte. Dass ich an diesem Abend den Altersschnitt ein wenig gesenkt habe. Ich war bei Bruce Springsteen und es war toll!
Danke schön. Da komme ich doch gerne.
So ein Stadion-Konzert ist ja durchaus eine andere Nummer als die Konzerte, auf denen ich sonst meistens bin. Alles eine Nummer größer und einfach irgendwie anders. Die meisten Leute kamen tatsächlich im Shirt des auftretenden Künstlers gewandet, ich war in meinem Gaslight Anthem-Shirt dort. Es gibt einen inneren und äußeren Stehplatzbereich, für den inneren war ich zu spät da. Und ich stand während des gesamten Konzertes neben den gleichen Leuten. Außerdem: Während es in Teilen von München zu Gewittern, Blitzeinschlägen und riesigen Wolkenbrüchen kam, blieb es im Olympiastadion die ganze Zeit trocken. Nun ja, das wesentliche ist ja die Musik. Und dafür betraten Bruce Springsteen und seine E-Streets Band um 20.15 Uhr zu Muss i denn zum Städele hinaus die Bühne.
Da ist man bei kleinen Konzerten irgendwie näher dran.
Danach ging es gleich gut los mit Badlands. Meine Kenntnisse seiner Songs beschränken sich ja im wesentlich auf die Best-Of und noch 2-3 Sachen, die man auch noch so kennt, daher waren an diesem Abend einige Stücke dabei, die mir völlig unbekannt waren. Gefallen taten sie trotzdem. Highlights aus der ersten Hälfte waren dann das epische Outlaw Pete und Atlantic City. Immer wieder suchte er die Nähe zum Publikum, schüttelte Hände und sammelte Plakate ein. Die Las Vegas Show im Alter dürfte drin sein. Viele der Songs im Laufe des Abends kündigte er dann mit den eingesammelten Plakaten an. Richtig gepackt hatte mich das Konzert dann, als sie, nach kurzem hin und her, aufgrund eines Plakates anfingen, Pretty Woman zu spielen. Das schien wirklich improvisiert zu sein, laut eigener Homepage (wo sämtliche Setlisten aufgeführt sind) war es das erste Mal in diesem Jahr. (Auf der handgeschriebenen Setlist waren sogar einige Stellen frei gelassen und mit Fragezeichen versehen – sowas würde ich mir mal von Oasis wünschen) Weitere Höhepunkte: The River (es sollten viel mehr Leute Mundharmonika spielen) und Born To Run. Nach der Zugabe (weitere 6 Songs) mit Glory Days und Dancing In The Dark als Abschluß war es dann nach fast 3 (!) Stunden vorbei.
Nach fast drei Stunden Spieldauer gingen die Lichter aus.
Hatte es sich also gelohnt, für ein einzelnes Konzert so viel Geld auszugeben? Scheiße, ja! Und damit noch mehr davon haben: Ausgerechnet von Pretty Woman gibt es einen sehr schönen YouTube Mitschnitt (auch wenn ich die ja jetzt hauptsächlich drüben posten wollte, aber es passt grade so schön). Also viel Spaß.
2 Kommentare
holly
mal ein konzert, auf dem meine anwesenheit nicht vertreten war… schade, sag ich, nach der review.
Markus
Also bei dem Konzert hätte ich dich mit Sicherheit nicht entdeckt…