Live im Strom: Ash & Hinds
Eine stressige Woche liegt hinter mir, die Vorweihnachtszeit läßt grüßen. Nicht nur im Büro ist noch viel los, auch abends. Seit letztem Samstag war ich nur an genau einem Abend zu Hause. Lag natürlich auch daran, dass ich noch mal auf zwei Konzerten war, den letzten beiden des Jahres: Ash und Hinds. Beides im Münchner Strom. Und wieder einmal zeigte es sich, dass ich ganz schlecht dabei bin, vorab einzuschätzen, wie viele Leute kommen werden. Ich hätte nie gedacht, dass Ash auch 2018 noch mehr Zuschauer ziehen als Hinds.
Beide Bands hatten einen ganz guten Support dabei, wobei mir die Indoor Pets bei Ash noch ein wenig besser gefallen hatten. Dagegen wirkte das Sports Team bei Hinds wie ein bunt zusammen gewürfelter Haufen von Musikern – wobei mein Favorit bei ihnen der Typ in Jacke und Wollmütze war, der mit völlig unbeweglicher Miene immer mal wieder ein paar Knöpfe drückte. Sie hatten aber auch das Pech, dass sie früher anfangen mussten, als es eigentlich auf der Karte stand, und so fingen sie in einem undankbar halbleeren Saal an.
Bei Ash muss man sich nicht viel vormachen: Die ziehen ihren Stil seit 1994 durch, ohne dabei groß etwas verändert zu haben. Man weiß, was man bekommt. Das ist großartig, wenn man die Songs mag (Oh Yeah, Jesus Says, Shining Light!), aber auch etwas ermüdend, wenn man die Songs nicht so kennt, weil dann doch vieles gleich klingt. Der Stimmung im Saal tat das keinen Abbruch, das Publikum drehte regelmäßig durch und als am Ende des Sets Girl From Mars und Burn Baby Burn gespielt wurde, gab es kein Halten mehr. Dagegen war ihre Zugabe danach leider verzichtbar. Aber egal, insgesamt lieferten sie ab und es war ein guter Spaß.
Spaß ist es auch bei Hinds ein gutes Stichwort. Es gibt wohl kaum eine andere aktuelle Band, die so viel Spaß auf der Bühne hat. Berührungsängste zeigten die vier Spanierinnen überhaupt nicht – sie standen bei der Vorband mit im Publikum und waren auch nach ihrem Auftritt noch lange greifbar, ließen sich selfie-sieren und unterschrieben alles, was man ihnen vorlegte. Dazwischen lag ein energiegeladenes Konzert mit den Songs ihren beiden Alben und mit einem The Clash Cover von Spanish Bombs.
Leider haben es nur drei der Viererband auf das Foto geschafft – es war leider das einzig wirklich brauchbare Bild, was ich gemacht habe. Sonst war aber auch einfach zu viel Bewegung drin, auf der Bühne und davor. Tester, Rookie und natürlich Bamboo waren auch live klasse. Insgesamt war es abwechlungsreicher als bei den männlichen Kollegen von Ash ein paar Tage zuvor. New For You beendete dann die Zugabe.
(Das letzte Video ist etwas wackelig und von einem Konzert in Warschau, der Ton von youTuber IronChefWong ist aber gut)
Zum Abschluß gab es bei beiden Bands schließlich noch prominente Verabschiedungsmusik. Ash grüßten zu The Time Of My Life von der Bühne, während bei den Hinds noch einmal zu Always Look On The Bright Side Of Life geschunkelt wurde. So macht man das wohl mittlerweile. Dann gingen die Lichter wieder an und es war vorbei.