Live: Of Monsters And Men und Courtney Barnett
Die Konzerte im November reißen nicht ab, auch in den letzten beiden Wochen sah ich noch einmal zwei Live-Auftritte. Los ging es in der vorletzten Woche am Donnerstag mit dem Auftritt von Of Monsters And Men im Münchner Zenith. Dieses war, obwohl schon das hintere Drittel der Halle abgehängt war, relativ locker gefüllt. Als Vorband hatten sie ihre isländischen Kollegen von Mammút mit dabei. Als ich das auf der Arbeit erzählte, bekam eine Kollegin ganz glänzende Augen wegen der Band – ich kannte sie vorher nicht, aber sie machten auf der Bühne einen guten Eindruck.Dann kamen Of Monsters And Men und ich war etwas überrascht, wie viele Leute sich mittlerweile bei ihnen auf der Bühne befinden. Es waren neun handgezählte Musiker. Wobei sich die Aufmerksamkeit auf Nanna Bryndís Hilmarsdóttir und auf Ragnar Þórhallsson konzentrierte, den beiden Stimmen der Band. Und neben den schönen Melodien, den vielen lalala und hey Passagen ist es genau diese Zweistimmigkeit, welche die Band ausmachen.
Das Konzert war dann schließlich – nett. Und das ist in diesem Fall kein Schimpfwort, sondern prinzipiell genau das, was die Band sein möchte. Man merkte der Stimmung an, dass das Debutalbum wesentlich populärer war als ihr dieses Jahr erschienene Zweitwerk, ich mag allerdings beide. Aber so wurden die alten Songs doch noch etwas mehr abgefeiert, der Mountain Sound war ein erstes Highlight auf der Setlist, und als gegen Ende dann schließlich Little Talks gespielt wurde, der Song war immerhin 45 Wochen in den deutschen Charts vertreten, kochte die Halle tatsächlich über – mit Sicherheit einer meiner Live-Momente des Jahres. Zu diesem Zeitpunkt hing längst eine isländische Flagge über den Drums. Inklusive Zugabe wurden 18 Songs gespielt, das war echt ordentlich und ein wirklich netter Abend.
Das zweite Konzert fand dann am Freitag im Technikum statt, für mich mein erster Besuch dort, wo noch in den 80er Jahren Pfanni seine Knödel herstellte. Es war eine schöne Location, mit Leuchtschrift außen an der Fassade und innen mit einer guten Größe und guter Akustik. Die Vorband verpasste ich, ich bin erst nach Ende des erfolglosen KSC-Spiels Richtung Kultfabrik aufgebrochen. Das ich dann trotzdem sehr weit vorne stand, wenn auch nur an der Seite, ist ein sicheres Zeichen dafür, dass es nicht ausverkauft war. Trotzdem war ich etwas überrascht, dass die gute Courtney Barnett aus Australien bereits so viele Leute anzieht.Die Leute waren nicht zu unrecht da, was Barnett und ihre Begleitband abzog, war tatsächlich groß. Hatte ich vorher noch leichte Befürchtungen, es könnte etwas schlurfig werden, muss ich nun hinterher sagen: So wie sie habe ich schon ewig niemanden mehr an der Gitarre abgehen sehen. Überhaupt wurde das Konzert deutlich rockiger als die Platte, was ja meistens eine gute Entscheidung ist.
Obwohl es bisher von ihr grade mal ein Album gibt, spielte sie knapp anderthalb Stunden. Viele der Songs kamen wohl von früher erschienen EPs. Auch da kann man nicht meckern. Als zum Ende des Sets schließlich Pedestrian At Best erklang, war auch wirklich alles gut. Zwar nahm sie es hier mit dem Text nicht mehr ganz so genau und vernuschelte noch mehr als sonst, aber das war nun wirklich egal. Ich meine, wie großartig war das denn insgesamt bitte?
2 Kommentare
bknicole
Die erste Band die ich auch mal kenne, denn an Of Monsters und Men bin ich natürlich auch nicht vorbei gekommen, kann mir da auch gut vorstellen ,dass das Konzert echt gut ist. Das neue Album, muss ich aber gestehen, kenne ich nicht. Kenne halt wirklich eher den Song, der so lange in den Charts war, da ich nun ein großer Fan geworden bin.
Danke auch für dein liebes Kommentar.
Ich hatte mich ja auch etwas gerärgert ihn nicht im Kino gesehen zu haben, aber vom Geld her kam ich so wirklich günstiger. Was zumindest etwas positiv war, aber kann mir vorstellen ,dass der im Kino mit den Soundeffekten und der großen Leinwand noch mal besser gewirkt hat, zu mal er da ja auch in 3D gezeigt wurde. Kann mich deiner Aussage nur anschließen, ich fand das wirklich sehr passend und auch realistisch.
Nummer Neun
Ich hatte erst etwas die Befürchtung, dass die meisten nur wegen „dem Song“ da waren und die Stimmung beim Rest des Konzerts eher etwas mau wäre, aber so kam es zum Glück nicht 🙂