Feier-Abend
Samstag Abend, Viertel vor Neun, traf ich mich mit einer Freundin an der U-Bahn Station Frauenhofer Straße. Das Vorprogramm für den Feier-Abend. Wir starteten in der Zephyr Bar. Sie kannte sie bereits, ich war das erste Mal hier. Und traf dort gleich wieder auf ein bekanntes Gesicht, wie gesagt: München ist klein.
Die Bar war es auch, aber dafür mit einer sehr ausgefallenen Getränkekarte. Meine Wahl fiel auf den Tortuga Swizzle – aus der Beschreibung: Karibischer Rum, Limette, Rohrzucker und ein Hauch Banane mit hausgemachtem Tonka-Kirschkompott zum löffeln. Keine schlechte Wahl, nicht so süß und cremig wie sonst die meisten Cocktails – Cocktails sind ja für Mädchen. Aber der hier war gut, schön dekoriert und recht gehaltvoll. Den einen merkte ich bereits. Im Laufe der nächsten Stunde kamen von ihr noch zwei weitere Freunde dazu und wir tranken in Ruhe unsere Cocktails aus. Damit war das Vorprogramm beendet, wir zogen weiter ins Strom, die Visions-Party stand auf dem Stundenplan.Um kurz nach halb 11 waren wir dort. Die letzten Töne der Live-Band verklangen grade, als wir unsere Jacken abgaben. Die Mädels besuchten den gekachelten Bereich, wir Jungs holten neue Getränke. It’s Cuba Libre-Time! Wir standen noch etwas in dem kleineren Raum an der Bar, während der DJ nebenan schon anfing aufzulegen. Mumford & Sons, Kakkmaddafakka, das ließ sich doch schon ganz gut an. Rüber in den großen Raum, vor die Bühne, auf der noch die letzten Spuren der vorherigen Live-Band beseitigt wurden. Um uns herum ein paar bekannte Gesichter. Geht man regelmäßig auf solche Partyreihen, fängt man langsam an, die Leute wieder zu erkennen. Zugegeben, bei mir geht das tatsächlich langsam. Aber an diese beiden Mädels erinnere ich mich. Beim letzten Mal waren sie etwas schicker gekleidet, so dass die Männer gefühlt im Kreis um sie herum standen. Heute hatten sie sich etwas mehr an den easy Look angepasst. Apropos: Mein T-Shirt lenkte ein paar Blicke auf sich. Jaja, der Nerd-Versand im Internet.
So langsam ging die Party los. Of Monsters & Men, Gaslight Anthem, das taugte schon was, was der DJ da bot. Und gleich musste sein bekannter Doppelpack kommen, der Startschuß quasi – und da war er. Are You Gonna Be My Girl und Chelsea Dagger. Todsichere Nummer, funktioniert immer. Auch heute wieder. Mitsingen, hüpfen, ein Bier musste her. Anstoßen. Weiter ging’s. Beasteaks. Foo Fighters. Und ja, da waren sie: The Boys Of Summer. Zwar schon alt, aber immer noch gut. Die Bühne war frei. Mädels fingen an, darauf zu tanzen und zu springen. Barfuß. Die Blicke im Raum wanderten gen Bühne.
Raucherpause. Ich rauche nicht. Aber Pause mache ich immer gerne. Raus an die frische Luft. Etwas abkühlen. Trocken war’s. Die Stempel auf der Hand verschmiert. Drinnen lief La Brass Banda. War beim ersten Mal noch lustig, mittlerweile nervig. Danach kam – urks – Deichkind. Vorbei? Okay, dann wieder rein. Da war die Bar, da war das nächste Bier.
Was kam jetzt so? War das nicht Miles Kane? Und das – das kannte ich doch auch. Was war das doch gleich – ich kam nicht drauf. An solchen Abenden gibt es nichts nervigeres als das. Kurze Pinkelpause. Zurück über die Tanzfläche in unsere Ecke, etwas drücken und schieben und rechtzeitig zu I Will Wait war ich zurück. Jetzt aber, Handwritten von Gaslight Anthem (zum zweiten) und – jawoll – Norgaard von den Vaccines! Hände in die Höhe und mitsingen, ach was: mitgröhlen! Das Leben ist schön!
Aber das Alter. Erstmal setzen. Magst noch ein Bier? Klar mochte ich. Erstaunlich. Halb zwei und wie sauber die Bühne und die Tanzfläche noch ist. Keine Scherben auf dem Boden. Nix klebriges. Die Sinne sind geschärft, was einem halt so auffällt um diese Zeit. Nochmal pinkeln. Es lief: Florence & The Machine. Die Mädels freut’s, die Jungs schauten etwas gelangweilt. Wir wechselten unsere Position, rechts auf der Bühne war es etwas leerer. Every You Every Me, Musik der 90er, das ist unsers. Aber: Nebendran ein Spiegel, das funktionierte so nicht, zurück in die Mitte, zurück in die Anonymität, dahin, wo man sich selbst nicht beim feiern zuschauen muss. Two Door Cinema Club. Kasabian! Wie sagte Oliver Kahn? Weiter, immer weiter. Kurz nach zwei.
Halb drei. Langsam war die Luft raus. Raucherpause. In der Zwischenzeit hatte es angefangen zu regnen. Sollen wir nochmal? Oder soll ich die Jacken holen? Ich holte die Jacken. Zu den Arctic Monkeys. Wahrscheinlich kamen danach auch noch die Wombats. Die werden auch immer erst gespielt, wenn wir gehen. Rüber zu den Taxis, Tschüß und Auf Wiedersehen. Um drei war ich zu Hause, um kurz nach drei verschickte ich noch blödinnige Nachrichten bei Facebook. Um halb vier lag ich im Bett.
Fazit: Visions-Party – immer wieder gerne. Die interessantesten Personen sind auf den Facebook Fotos nicht markiert. Ich zum Glück auch nicht. Und den Tag danach kann ich meistens ziemlich vergessen.
PS: Für die richtige Reihenfolge der Bands übernehme ich keine Garantie. Ganz und gar nicht.
3 Kommentare
ide02
Lob und Anerkennung, dass du sagen kannst, was gespielt wurde (unabhängig der Reihenfolge)! Sowas könnte ich nicht…ich dance einfach Barfuß…egal was so kommt…naja, okay, nicht ganz. Nicht bei jeder Mukke. 😉
Nummer Neun
Danke, aber das ging schon. Wenn mal einige Male da war, hat man schon im Kopf, was so gespielt wurde 😉
Ly
Hahaha es ist wirklich extrem krank auf was für sozialen Plattformen ich alles angemeldet bin! XD
Das blöde ist, von den meisten kann ich mich auch nicht abmelden :OO
Liebe GRüße, Ly 🙂