InterRail 2010: Fazit
Ich bin wieder zurück in München. Um viele neue Eindrücke reicher, habe viele Dinge gesehen. Aber auch: Erschöpft und froh, wieder zurück zu sein und im eigenen Bett schlafen zu können. Ich habe es tatsächlich geschafft, ich bin die Strecke von München nach Barcelona mit dem Zug abgefahren. Nun sitze ich vor einem riesigen Stapel von Urlaubsbildern, habe dazu mein kleines Notizheftchen und werde daraus in den nächsten Tagen einen ausführlichen Reisebericht basteln.
Der Start: Blick auf Sankt Gallen und den Bodensee.
Insgesamt hatte ich Stationen in fünf Ländern und konnte mir bei der Gelegenheit den Länderpunkt für Monaco holen. Ich hätte drei Fremdsprachen können müssen, damit ich überall mit den Bewohnern hätte reden können. Weitesgehend behielf ich mich mit Englisch, meine Spanischkenntnisse sind doch sehr begrenzt und vermischen sich gerne mit den fünf Brocken Französisch, die ich noch beherrsche.
Wenn ich in den Städten unterwegs war, bin ich unheimlich viel gelaufen, so dass mir am Abend die Füße brannten. Es war gradezu eine Wohltat, alle 2 oder 3 Tage für einige Stunden wieder im Zug zu sitzen und sich ein wenig zu erholen. Hatte ich vorher noch ein wenig Angst, dass ich zu viel Zeit im Zug verbringen müsste, war ich nachher doch froh, immer wieder diese kleinen Inseln im Programm gehabt zu haben.
Die Vorbereitung war unheimlich stressig und zeitraubend. In welche Städte sollte ich fahren? Wie sind die Zugverbindungen zwischen den Städten? Wie lange sollte ich bleiben? In welches Hotel sollte ich gehen? Noch in den 3 freien Tagen vor dem Start der Tour habe ich das Timing etwas geändert und fast die Hälfte der Hotels noch einmal umgebucht. Ich hatte damit teilweise soviel Zeit verbracht, dass ich mich nicht genau darüber informieren konnte, was man sich in den einzelnen Stationen denn so anschauen sollte. Ich war in Turin und außer 2 oder 3 Stichpunkte wußte ich nichts.
Kurze Verschnaufpause in Turin.
Würde ich es wieder machen? Ich weiß es im Moment nicht. Es war umheimlich spannend, diese Reise gemacht zu haben. So eine Tour selbst zu planen und zu gestalten, ist großartig. Man fühlt sich wie ein Entdecker, der seine eigenen weißen Stellen auf der Landkarte mit Leben füllt. Es war ein unglaubliches Gefühl, als ich in Barcelona aus dem Zug stieg und damit den Endpunkt der Reise erreicht hatte. Andererseits hatte ich unterwegs auch oft genug einige Motivationsprobleme, wieder den Koffer zu packen und zum Bahnhof zu marschieren, wo man doch scheinbar grade erst angekommen ist und die Stadt vielleicht grade mal ansatzweise begriffen hat. Die Tage gingen unheimlich schnell vorbei, die Abstände zwischen den Tagen waren aber beträchtlich. Sollte es wirklich erst 2 Tage her sein, dass ich aus Mailand abgereist bin?
Das Ziel: Der Hafen von Barcelona am Abend.
In den nächsten Tagen wird dann der ausführliche Bericht kommen. Mit den großen Eindrücken und den kleinen Anekdoten. Ich hoffe, ich kann das ganze mit Leben füllen und werde nicht nur touristische Stichwörter abrufen. Umfangreich wird es, soviel kann ich aber schon versprechen, weswegen ich den Bericht auf mehrere Teile aufbrechen werde. Viel Spaß beim Lesen!
Teil 1: Von Sankt Gallen nach Mailand
3 Kommentare
adiós
Das hört sich alles total interessant an. Ich bin schon gespannt auf die einzelnen Berichte!
Wir planen für den nächsten Sommer eine Tour mit dem Wohnmobil, oder doch mit dem Auto, durch die französichen Alpen. Und ehrlich gesagt graut es mir vor der Sprache. Die letzten Brocken Französisch, die noch übrig waren, habe ich in den letzten Jahren erfolgreich durch Spanisch-Vokabeln ersetzt… 🙁
Nummer Neun
Die Franzosen sind ja auch nie so richtig motiviert, Englisch zu reden… aber was ich so vom Zug aus gesehen habe von den franz. Alpen, das sah sehr schön aus.
die kleine miss
klingt toll!
hab ja was ähnliches gemacht im sommer – posts sollten auch folgen – also verstehe ich die eher negativen punkte deiner zusammenfassung ganz gut. ich hätte manchmal wirklich lust gehabt, zwei wochen nur noch am strand zu liegen.
mit wehen füßen und augen, keine lust mehr was zu sehen, wem zu begegnen, irgendetwas verständlich machen zu müssen.
aber im nachhinein war’s das wert!