High Fidelity
Wer jetzt unter dieser Überschrift irgendwelche Top 5 Listen erwartet, der liegt falsch. Auch geht es hier nicht um das Ende von irgendwelchen Beziehungen. Die Überschrift funktioniert nicht in irgendeinem übertragenen Sinne. Nein, hier geht es wirklich nur und direkt um das Buch.
High Fidelity von Nick Hornby. Mein Begleiter in Zug und Bahn in den letzten Tagen. Und nun (leider) ausgelesen. Es ist ein ganz anderes Gefühl, wenn man so ein Buch ausliest, als wenn man nur fertig ist mit einem Krimi oder Thriller. Es hinterläßt einem mit der Gedächtnisnotiz, dass Buch unbedingt noch einmal lesen zu wollen, später. Irgendwann. Während man einen Krimi nur liest, um das Ende zu erfahren, liest man dieses Buch zur Unterhaltung, so wie man ein Musikalbum hört. Oder Soloalbum.
Dabei passierte es mir oft, dass ich über eine Stelle im Buch schmunzeln mußte, um dann aufzuschauen und zu gucken, ob jemand mit schmunzelt. Aber nein, man sitzt ja in der Bahn und alle anderen starren ins Leere. Viele Stellen im Buch, die einem irgendwie bekannt vorkommen oder einem an jemanden erinnern. Als würde man alte Freunde wieder treffen.
Meine Meinung zu Nick Hornby vorher war ja eine durchaus geteilte. Die Bücher auf der einen Seite. Die Filme auf der anderen. Gelesen hatte ich vorher von ihm nur Fever Pitch. Und davon war ich mehr als enttäuscht. Ich fand es so zäh zu lesen, wie er von seiner Liebe zu Arsenal erzählt, dass es mir überhaupt keinen Spaß machte. Englischer Fußball ist ja sowieso so eine Sache. Fußballbücher gibt es bessere.
Aber die Filme! About A Boy! Der Film, der mich dazu gebracht hat, in Hugh Grant einen guten Schauspieler zu sehen. Wenn er am Ende des Films mit der Gitarre zu dem Jungen auf die Bühne kommt und Killing Me Softly mit geschlossenen Augen singt! Jedes Mal wieder fantastisch und immer wieder gerne gesehen. So auch vergangenen Sonntag, zum Fenster putzen, nebenbei gesagt.
Oder halt High Fidelity mit John Cusack, der ja eh eine Klasse für sich ist – niemand spielt den Durchschnittstypen besser als er – und Jack Black. Beide sah ich dann beim Lesen immer wieder vor mir. Und ich glaube, als ich das erste Mal den Film sah, wollte ich auch einen Plattenladen haben.
Ganz so ist es ja dann bei mir nicht gekommen. Platten und CDs scheinen nicht unbedingt zukunftsfähig zu sein. Statt dessen begnüge ich mich damit, den aktuellen Musikexpress fertig zu lesen. Und danach steht dann der Strand auf dem Programm. Oder ich höre doch weiter unterwegs Musik und versuche, das Mixtape zusammen zu stellen.
5 Kommentare
holly golightly
allerdings immer wieder erschreckend, wie sehr sich buch vom film unterscheiden kann, oder?
nick hornby als paradebeispiel. und beides auf seine art großartig.
Markus
Besonders extrem war das bei Soloalbum. Das Buch liebe ich ja, aber der Film war dann stellenweise einfach nur noch albern.
holly
nö. nora tschirner ist doch toll. die mag man doch.
Markus
Nora Tschirner ist ein Engel, das ist mal klar.
little james
Große Nick Hornby-Empfehlungen sind: a long way down und slam. Beides tolle Bücher. About a boy ist als Buch übrigens auch mindestens so gut wie der Film.
Und Soloalbum geht wirklich nur als Buch. Der Film ist doof.