Der richtige Ton

The National @ Jahrhunderthalle (2019)

Meinen letzten Heimatbesuch nutzte ich, um auf ein Konzert in Frankfurt zu gehen. The National waren da, die zwischen einigen Festival-Auftritten in der hessischen Metropole vorbei schauten. Die eigentliche Deutschland-Tour wird ja erst gegen Ende des Jahres starten.

Als ich vor vielen Jahren noch in der Heimat gewohnt hatte, war ich überhaupt kein Konzertgänger. Der Weg nach Frankfurt wäre auch immer etwas weit gewesen – regelmäßig gehe ich daher erst, seitdem ich in München wohne und die Konzertlocations ganz einfach mit den Öffentlichen erreichen kann. Von Frankfurt dagegen habe ich keine Ahnung, ich kenne die Hallen nicht, ich weiß nicht, wo sie liegen. So war ich nun das allererste Mal in der Jahrhunderthalle und war sehr positiv überrascht.

Vor der Halle war es schön grün, was man jetzt im Sommer noch gut genießen konnte. Der Eingangsbereich war luftig gestaltet mit einigen Bars und Foodständen. Zum Konzertsaal selbst gelangte man über eine breite Treppe, an deren Ende sich dann ein großer Kuppelsaal öffnete. Die Bühne war schön breit, der Sound gut – von so einer Halle träumen wir in München.

The National waren gut aufgelegt und spielten ein sehr umfangreiches Konzert, dessen Fokus natürlich auf dem aktuellen Album I Am Easy To Find lag. Kein Problem, das ist ja auch richtig gut geworden und auch live klangen sie gut, allen voran der ruhige Titeltrack I Am Easy To Find, aber auch Not in Kansas in der Zugabe. Auf der Bühne wurde es knackig voll, der vom Album bekannte Chor aus Frauenstimmen war mit auf der Bühne und nahm Sänger und Mastermind Matt Berninger einen Teil seiner Arbeit ab. Das Publikum war sehr angenehm, ruhig bei den ruhigen Songs und man hatte nicht ständig ein Smartphone vor der Nase.

Insgesamt ein gutes Konzert und eine gute Performance, die im Laufe des Abends sogar noch immer besser wurde, als dann im letzten Drittel schließlich auch die älteren Songs wie Graceless, Fake Empire und Terrible Love gespielt wurden. Berninger, der mich wieder einmal an einen älteren verwirrten Erdkunde-Lehrer erinnerte, nahm sich in der Zugabe die Zeit für einen ausgiebigen Ausflug durch das Publikum, sowas kommt ja immer gut an.

Allerdings merkte ich wie bei meinem ersten The National Konzert auchwieder, dass der Funke bei mir live nie so richtig überspringen mag. Es gefiel mir wieder gut, die Band war gut drauf und sie haben fast alles gespielt, was ich hören wollte, aber die gewisse Euphorie geht mir bei ihnen etwas ab. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau.

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