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Hermann Hesse – Siddhartha (1922)

Mit Hermann Hesse verbinde ich vor allem Bücher aus dem Deutsch-Unterricht in der Schule. Unterm Rad und Steppenwolf haben wir da gelesen, beides gehörte zu den eher besseren Schullektüren. Steppenwolf hatte ich sogar danach noch ein zweites Mal gelesen, eine Ehre, die nicht vielen Romanen zuteil wird. Auf der Suche nach klassischen Büchern ist mir dieser Hesse nun wieder eingefallen, ich erinnerte mich, dass es da ja noch einen weiteren Roman gab, für den er bekannt war: Siddharta. Ein Buch, das angeblich sogar die Beatles nach Indien führte.

Klappentext: Siddhartha, die Legende von der Selbstbefreiung eines jungen Menschen aus familiärer und gesellschaftlicher Fremdbestimmung zu einem selbständigen Leben, zeigt, dass Erkenntnis nicht durch Lehren zu vermitteln ist, sondern nur durch eigene Erfahrung erworben werden kann.

Siddhartha spielt vor vielen Jahrhunderten in Indien. Der Protagonist zieht aus, um die Welt und sich selbst kennen zu lernen und realisiert am Ende, dass man nicht von anderen lernt, sondern aus den eigenen Erfahrungen. Dabei trifft er auf seiner Reise die unterschiedlichsten geistlichen und weltlichen Lehrer, er wird in die Welt der Brahmanen und der Asketen eingeführt, genauso wie in die Welt der Liebe und des Kapitalismus. In allen Disziplinen schlägt er sich gut, sie geben ihn aber nie zufrieden stellende Antworten auf seine Fragen und so zieht er immer weiter, auf der Suche nach einem glücklichen und ausgeglichenen Leben.

Hermann Hesse bedient sich dafür einer anderen Tonart als in seinen anderen großen Romanen. Mit fast biblischen Worten schildert er die Ereignisse und lässt uns an den Gedanken von Siddhartha teil haben. Dem ist nicht immer einfach zu folgen, Hesse lässt uns so aber immer wieder realisieren, dass wir hier in einer uns fremden Welt unterwegs sind. Und trotz des exotischen Schauplatzes und einer längst vergangenen Epoche erzählt er eine aktuelle und universelle Geschichte: Der Auszug in die Welt, das sich-ausprobieren, bis man sich schließlich selbst findet.

Hat mir das Buch nun gefallen? Ich muss zugeben: Nicht so richtig. Dafür war mir das Setting doch etwas zu fremd, die Sprache etwas zu philosphisch, nur um dahinter eine im Kern simple Geschichte zu erzählen. Ein Erlebnis war Siddhartha aber trotzdem allemal.

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