Der richtige Ton,  Unterwegs

Wieder Wien – 2018er Edition

Wie sich die Bilder doch gleichen! Letztes Jahr war ich im November in Wien für ein Kasabian Konzert im Gasometer. Dieses Jahr war ich Ende Oktober dort, für ein Konzert von Frank Turner im Gasometer. Fast der gleiche Ausflug wieder? Aber ja, Wien ist auch wirklich jedes Mal wieder die Reise wert.

Untergekommen bin ich dieses Mal im Motel One, um die Ecke von der Wiener Staatsoper. Kann ich sehr empfehlen, das Hotel ist sauber und modern eingerichtet und bietet eine sehr gute Lage, was will man mehr von einem City-Hotel? Von hier aus läuft man bequem in wenigen Minuten durch die Fußgängerzone bis zum Stephansdom oder bis zum Heldenplatz mit der Hofburg und den großen Museen. So sind dann auch viele klassische Wien-Touristen Fotos entstanden, da ich fast nur im Zentrum unterwegs war.

Auch der Naschmarkt ist gleich um die Ecke. Den habe ich in diesem Jahr das erste Mal erlebt, hatte mir aber eigentlich etwas mehr davon versprochen. Marktstand an Marktstand mit vielen Essensgelegenheiten dazwischen und einigen Non-Food Läden. Hat man auch schon irgendwo anders gesehen, gerne aber auch architektonisch etwas ansprechender. Immerhin habe ich hier aber guten Palatschinken gegessen und mir an einem Stand ein paar Trockenfrüchte andrehen lassen.

Spannender waren da die Museen. Besonders gefreut hatte ich mich auf den Prunksaal der Nationalbibliothek. Wirklich eindrucksvoll, mit dem titelgebenden Prunk wurde nicht gegeizt. Der Saal war aber auch sehr gut besucht – ich war allerdings auch am österreichischen Nationalfeiertag dort, an dem kein Eintritt erhoben wurde. Wahrscheinlich ist es an einem normalen Tag etwas leerer.

Ebenfalls besichtigt habe ich die Kaiserliche Schatzkammer Wiens, die verschiedene weltliche und kirchliche Exponate ausstellt. Ein Highlight der Ausstellung ist mit Sicherheit die Reichskrone des Heiligen Römischen Reiches, ein Zeichen der Macht vor vielen Jahrhunderten, ehrfürchtig bewundert und gefürchtet, das aber seine symbolische Bedeutung längst verloren hat und nun viel mehr einem Staunen über die unfassbare filigrane Arbeit von vor vielen Jahrhunderten gewichen ist. Ob man in der Zukunft ebenso ehrfürchtig vor Angela Merkels Hosenanzug stehen wird, wird sich zeigen.

Aber genug von Kronen und Büchern, eigentlich war ich ja wegen Frank Turner in Wien. Sein Konzert im Gasometer – eine gute Location, nicht zu groß und gut zu erreichen – war mal wieder sehr gut und machte Spaß, auch wenn ich weiterhin mit den neuen Songs vom aktuellem Be More Kind Album nicht so richtig warm werde. Aber viele davon verheizte er bereits am Anfang, so dass er sich im Laufe des Auftritts (mit 24 Songs!) immer mehr den alten Songs zuwenden konnte. Highlights waren der Doppelpack aus Try This At Home und The Road, aber auch die Akustiksongs The Way I Tend To Be und natürlich The Ballad Of Me And My Friends. Mitte November geht es weiter in München!

Damit aber noch nicht genug musikalisch – da ich eh in unmittelbarer Nähe der Staatsoper war, habe ich mir kurzfristig noch für ein mittägliches Kammerkonzert der Wiener Philharmonika eine Karte gegönnt. Zu hören war ein Cello Quartett, das zeitweise zu einem Quintett erweitert wurde. Zwei Stunden wurde klassische Musik gespielt, alles Coversongs sozusagen, von der ich ja eigentlich keine Ahnung habe. Schön und entspannend war es aber trotzdem. Mit mir waren offensichtlich auch noch recht viele andere Touristen hier, die das Angebot wahr genommen hatten. Ob sie genau wie ich dachten, das Konzert würde in der großen Oper stattfinden, weiß ich nicht, ich jedenfalls war etwas enttäuscht, dass es nur im kleineren Gustav-Mahler-Saal war. So konnte man leider nur einen Blick auf den eindrucksvollen Eingangsbereich erhaschen und nicht in den Operraum. Gelohnt hat sich der Ausflug zur klassischen Musik aber trotzdem. Auch ohne Moshpit.

Direkt nach dem Mittags-Matinee ging ich übrigens nur ein paar Meter weiter zum Leberkas-Pepi. Ein Schnellimbiss mit bestimmt mindestens 10 verschiedenen Sorten Leberkäse – kann man mal machen. Ich entschied mich für Chili-Käs-Leberkas. Ansonsten hatte ich in den Tagen noch einige weitere kulinarische Klassiker: Wiener Backhendl (im Hopferl), Wiener Schnitzel (im Stadtboden) und den obligatorischen Burger (im Addicted to Rock). Muss sein und kann ich auch alles empfehlen. Wobei das Hopferl mein Highlight war, bot es doch eine schöne Mischung zwischen jungem Publikum und dem melancholischem Trinker, den ich immer wieder mit der Stadt verbinde. Und lecker war es dort auch.

Und damit war das lange Wochenende in Wien auch schon wieder vorbei. Man kann hier so viel machen, ansehen, lustwandeln und essen, dass es einem nie langweilig wird. Die Tage vergingen wie im Flug. Selbst die Bahn brachte mich ohne Probleme von München nach Wien und zurück. Gerne wieder.

2 Kommentare

  • Nicole

    Wien, da will ich ja auch schon länger man hin. Hoffe ich packe das mal, denn Architektonisch gefällt mir das was ich sehe auch immer unglaublich gut und so viele schwärmen von der Stadt <3. Die Ausstellung mit den Kirchenobjekten hätte ich mir aber auch angeschaut, finde sowas immer interessant. Nur bei der Oper bin ich Kulturbanause raus, damit kann ich überhaupt nichts anfangen.

    Danke auch für dein liebes Kommentar.
    Wünsche dir bei allem viel Spaß <3. Das Parfum habe ich jetzt sogar komplett vergessen, da will ich ja auch mal reinschauen und dann kommt ja glaube ich auch noch "Die purpurnen Flüsse" dazu, wobei ich da noch nicht einschätzen kann ob das gut oder schlecht wird.

    • Nummer Neun

      Von hier aus ist es ja nicht soweit, daher kann ich Wien nur empfehlen, war mittlerweile schon ein paar Mal dort 🙂 Und es war zwar in der Oper, aber es war keine Oper, sondern nur ein Cello-Konzert, und das war wirklich mal ganz nett. Müßte ich es aber nächste Woche gleich wieder machen? Nein, dann nicht.

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