Was mit Medien

Kluftinger – Grimmbart (2014)

Als ich über Weihnachten ein paar Tage zu Hause war, ist mir irgendwann der Lesestoff ausgegangen. Mein Vater half aus und überreichte mir ein Abenteuer seines Lieblings-Kommissars Kluftinger. Dieser ermittelt im Allgäu, keine Gegend, zu der mein Vater irgendeinen tieferen Bezug hätte (und ich mich im nachhineinen fragte, wie er teilweise die Dialekte verstand), aber gut, versuchte ich das doch mal. Deshalb nun: Grimmbart von den Autoren Volker Klüpfel und Michael Kobr, Kluftingers achter Fall.

Die Frau des Barons Grimmbart wird im eigenen Schloss ermordet und in seltsamer Pose vorgefunden. Sie wurde wie auf einem alten Familiengemälde erst hin- und dann hergerichtet. Kluftinger taucht tiefer ein in die Familiengeschichte der Grimmbarts – offenbar haben auch Adlige einiges zu verbergen. Und dieser schlosseigene Märchenwald ist schon ein wenig gruselig. Dazu hat der Kommissar auch privat einige Probleme zu bewältigen: Sein Sohn heiratet und die zukünftigen Schwiegereltern haben sich angekündigt, direkt aus Japan. Culture Clash im Allgäu.Mein erster Kluftinger war ein etwas zwei schneidiges Schwert. Einerseits war der Fall tatsächlich ganz interessant und spannend. Diese Geschichten um dunkle Geheimnisse aus der Vergangenheit mag ich ja. Das funktioiert auch auf einer ernsthaften Ebene ganz gut, man will wissen, wer und was dahinter steckt.

Andererseits war mir das Flapsige teilweise zu viel und die Schrullen etwas überzeichnet. Vielleicht wirkt das ja besser, wenn man die anderen Romane bereits kennt und die Figuren einem näher stehen. Aber so war mir die Geschichte rund um die Hochzeit und den Besuch der japanischen Schwiegereltern zu viel. Da werden so viele Fettnäpchen angerüht, wie es geht, um dann mit Anlauf hinein zu treten. Manchmal ist weniger einfach mehr.

So war es insgesamt ganz nett, aber einen weiteren Band der Reihe müsste ich jetzt nicht gleich lesen.

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