Der richtige Ton,  Im Netz

Musik & Du – 004 – Best of concerts

Maribel läd ein zu einer weiteren Runde von Musik & Du – dieses Mal zum Thema „Konzert“. Das Motto im Januar lautet: Das Konzert von dem du noch in Jahrzehnten erzählen wirst. Meinen Beitrag dazu läßt sich kurz in einem Wort zusammen fassen: O-A-SIS!Die Langfassung: Wir schreiben das Jahr 2009. Der KSC war Erstligist, die Schweinegrippe wütete in Deutschland, Katy Perry stand an der Spitze der Charts und Oasis befand sich auf großer Tournee. Ich hatte Tickets für ihr Konzert hier in München – aber auch für ihren Auftritt in Hamburg, einen Monat früher.

Und so machte ich mich auf die lange Bahnfahrt in den hohen Norden, wo ich von einem Schwesternpaar bereits erwartet wurde. Ich kannte die beiden nicht, oder besser gesagt, ich konnte sie so gut, wie man nun mal jemanden kennen konnte, mit dem man bisher nur über ICQ geschrieben hatte. Obwohl, das stimmte nicht so ganz, gesehen hatten wir uns schon mal, einige Jahre zuvor, in Wien – an der Garderobe bei einem Oasis-Konzert. Die beiden waren ganz große Fans, waren selbst auch nicht aus Hamburg, aber hatten uns einen Platz zum Schlafen bei einem Bekannten organisiert. Und dahin ging es vom Hauptbahnhof aus erst einmal, die Taschen wegbringen.

Nur eine kurze Verschnaufpause, dann begann auch schon das Abendprogramm: Abfahrt zur Alsterdorfer Sporthalle, hier sollten sich die Gallaghers, brüderlich vereint, die Ehre geben. Wir waren früh da, standen gut, hatten Bier und warteten auf Oasis und zwar so, wie man es damals halt machte: Mit lauten OASIS-Rufen während der Vorband, wer immer die armen Kerle damals auch sein mochten. Kurze Pause – und als dann das Licht wieder ausging und Fuckin In The Bushes erklang, gab es kein Halten mehr. Es ging los! Tonight I’m a Rock’n’Roll Star, Lyla, The Shock Of The Lightning mit dem wahnsinninge Drum-Solo, es ging Schlag auf Schlag.

Eigentlich war alles dabei, was Rang und Namen hatte im Gallagher-Universum. The Masterplan und Slide Away, Songbird und Supersonic. Ok, jetzt mit etwas Abstand glaube ich, man hätte schon damals fest stellen können, dass die Songs des neusten, des letzten Albums, deutlich dagegen abfielen, aber was soll’s, wer hätte das in diesem Moment hören wollen? Es war laut, laut genug, um sich selbst nicht beim singen zu hören.

Eine ruhige Variante von Don’t Look Back In Anger, das großartige Champagne Supernova und als Abschluß natürlich I Am The Walrus von den Beatles. Nach dieser Monster-Zugabe war es vorbei, was hätte auch noch kommen sollen?Es kam noch so einiges. Zunächst traf ich nach dem Konzert kurz noch einige andere Blogger, dann ging es weiter Richtung Reeperbahn. After-Show-Party im Molotow! Drei Oasis-Songs, kurz was anderes von ihnen nahe stehenden Bands, dann wieder Oasis. Und immer so weiter. Es war unglaublich. Alle sangen mit, wie ein verschworener Haufen. Um 4 war es schließlich vorbei. Nach einem kurzen Umweg über Burger King (wo ich lernte: Im angetrunkenen Zustand schmeckten die Chili-Cheese-Nuggets grausam) ging es nach Hause. Es war bis heute wahrscheinlich eines meiner intensivsten Konzert-Erlebnisse.

Einen Monat später waren sie hier in München auf Tour. Im Spätsommer traf ich eine der beiden Schwestern wieder, bei Rock am See, wo wir vergeblich auf Oasis warteten. Sie hatten sich einen Tag zuvor im Streit getrennt.

PS: Die Bilder stammen allerdings nicht aus Hamburg, sonder zeigen sie in Wien, 2006. Und auf dem nächsten Konzert nach meinem Ausflug aus Hamburg, da traf ich das erste Mal auf einem gewissen Frank Turner. Damals noch als ganz kleines Licht, eröffnete er für Gaslight Anthem deren Konzerte.

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