Was mit Medien

Filmfest München 2011

Eigentlich hatte ich gar nicht vor, zum Filmfest zu gehen. Das Programmheft war mir zu dick und für Filme im Original schien mir das zu anspruchsvoll. Dann wurden mir aber zwei Filme konkret vorgeschlagen, wo mich nur noch die Trailer überzeugen mussten und das taten beide. Deshalb, und nur deshalb, gibt es jetzt doch einen Eintrag zum Filmfest München 2011.

Cold Weather

Doug lebt etwas antriebslos mit seiner Schwester zusammen in Portland und arbeitet in einer Eisfabrik. Als auf einmal seine Ex-Freundin spurlos verschwindet bricht seine wahre Leidenschaft, Sherlock-Holmes-Romane, in ihm aus  und er begibt sich auf die Suche nach der mysteriösen Wahrheit dahinter.

Da schau an, das war die Deutschland-Premiere! Regieseur und Autor Aaron Katz war mit im Publikum und stand nach dem Film Rede und Antwort. Uns glaubhaft erklären, warum der Film gut sein sollte, konnte er dann aber doch nicht. Sicher, es stand grade mal ein Budget von 100.000 $ zur Verfügung, deshalb müssen aber die ersten 45 Minuten nicht zwingend langweilig sein. Es passiert zunächst wenig, man lernt zwar die Figuren kennen, Sympathie baut sich aber nicht auf. Tempo kommt erst ins Spiel, als Dougs Ex-Freundin schließlich verschwindet. Dann zeigt der Film stellenweise, was er hätte sein können: Skuril, lustig, knifflig. Mit netten Details: Wie die Star Trek Convention oder Dougs Versuch, mit einer Pfeife seinem Idol näher zu kommen – schließlich landet er bei einem Baseball, wie Sisko aus Deep Space Nine. Dann könnte man auch die ein oder andere Ungereimtheit verzeihen. Oder die langen, tristen Einstellungen in der Totalen. Aber diese Punkte kommen zu selten. Vom ziemlich enttäuschenden, weil so abruptem Ende, mal abgesehen. Fazit: 3 von 10.

Willkommen in Cedar Rapids

Tim, Versicherungsangestellter und etwas naiv, hat seine Heimatstadt noch nie verlassen, geschweige denn in einem Hotel gewohnt oder ein Flugzeug benutzt. Und ausgerechnet ihn schickt seine Fima nach Cedar Rapids, um dort bei einem Kongress die Auszeichnung für seine Firma zu gewinnen. In Cedar Rapids macht er die Bekanntschaft mit drei alten Hasen der Branche, die ihn in die Feinheiten des Geschäftslebens einführen.

Klassisiche Komödiensituation. Korrekter Frischling (Helms, der Zahnarzt aus Hangover) trifft auf erfahrenen Lebemann (John C. Reily), der ihm die Welt zeigt.  Das führt zu vielen lustigen Szenen, Stellen, an denen man der Hauptfigur ein tu’s nicht zu rufen möchte. Dabei werden die Figuren aber eigentlich nie vorgeführt, auch unter-der-Gürtellinie Humor kommt erfreulich kurz. Das ganze wird angenehm flott erzählt, so dass es eigentlich kaum Längen gibt. Mit dem Englisch hatte ich an manchen Stellen Probleme, aber dank der ausdrucksstarken Figuren kommt man auch im Original gut mit. Nette kleine Komödie, allerdings ohne Potenzial zum Klassiker. Fazit: 7 von 10.

Das war also mein Filmfest in diesem Jahr. Ein guter, ein schlechter Film. Keine Filmparties, keine Promisichtungen. Aber nett war es trotzdem.

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